What if...

61.

Ich erwachte relativ früh am Morgen. Die anderen schliefen tatsächlich noch, ja ich war durch die gesamte Villa gelaufen, um nachzusehen, und mir war langweilig. Tja, was tat man wenn einem langweilig war? Genau essen. Leider hatte ich weder Talent im Kochen, noch Hunger,also strich ich das gleich wieder.

Nach einer kurzen Inspektion des Außenbereiches, stellte ich fest, dass da nur Gras und Wasser war. Auch nicht gerade spannend.

Alleine Videospiele spielen machte auch keinen Spaß und da ich ja live bei Bts war, gab es auch nichts interessantes auf social media.

Die Wattpadautoren schienen plötzlich auch alle ausgestorben zu sein und nach meiner dritten Runde durch die Villa entschied ich mich dazu produktiv zu werden.

Ich fand mich dann auch irgendwann etwas plötzlich in dem kleinen Raum wieder, in dem ich gestern mit Yoongi geübt hatte. Fantastisch, das half meinem etwas beschränknten anti-Langeweile-zentrum im Gehirn auf die Sprünge und nach ein wenig googeln fand ich auch schon etwas halbwegs machbares.

Ich machte es mir also auf dem Boden gemütlich, da das Sofa viel zu weit entfernt war, zog mein Handy zur Hand, spielte den Song auf dem PC ab und versuchte irgendwie mitzukommen.

„Return of the Mac, get up what it is, what it does, what it isn't. Lookin for a better way to get up out of bed. Aish. Warum ist das so schnell?", fing ich an zu fluchen.

Kurzerhand drückte ich auf Pause und versuchte die Lyrics ohne den blöden Kerl, ich meinte Musiker, zu rappen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit funktionierte das dann auch und ich konnte glücklich auf play drücken.

Gerade hatte ich fast den ganzen Part fertig, inzwischen las ich von einem Block ab, den ich mit den Lyrics beschmiert hatte, als plötzlich die Tür aufging und irgend so ein Vollpfo- einer der Member seinen Kopf zur Tür herein streckte.

Genervt warf ich den Block in seine Richtung, ohne wirklich hin zu sehen. Sein Glück. „Ich hab dich auch sehr gern, Yui.", lachte Yoongi. Oh shit. Er bückte sich, um den Block aufzuheben während ich wie versteinert da saß. Ich hätte fast Min Yoongi mit einem Block getroffen. Der Min Yoongi. Namjesus sei dank, dass ich verfehlt hatte. Irgendwue hatte ich während der letzten elf Tage vergessen, dass sie ja auch Idole waren. Selbstverständlich waren sie menschlich, aber sie hatten auch einen sehr großen Einfluss und waren älter als ich. Ich hatte eigentlich gelernt, vor älteren Respekt zu zeigen, aber irgendwie hatte ich das alles total vergessen gehabt. Ich war so ein Dummchen.

„Tut mir leid.", murmelte ich. Mehr brachte ich nicht zustande, war zu konzentriert auf die Tatsache, wie respektlos ich doch gewesen bin.

„Macklamore. Ein schöner Song. Ich habe dich rappen gehört, das klang schon sehr gut. Versuch nächstes mal noch an jemanden zu denken, dem du das ins Gesicht sagen würdest, dann ist es authentischer.", meinte Yoongi lächelnd.

Wieder nickte ich nur. Ich sollte vielleicht als Entschuldigung Frühstück machen, oder so. Wie konnte das nur so ausarten? Ich war seit Tag eins schon so respektlos, ohne es zu bemerken.

Schnell sprang ich auf und hetzte an Yoongi mit einer Entschuldigung vorbei in die Küche. Them God of destruction sei dank, war dort noch niemand und so konnte ich in Ruhe den Versuch starten, Frühstück zu machen.

Drei verpatzte Spiegeleier später, war das Rührei dann fertig und kam zu den restlichen Sachen auf den Esstisch. Ja, das konnte sich sehen lassen.

Klassisches, europäisches Frühstück. Etwas dunkles Toast, das gerade so noch lecker schmeckte, verschiedene Marmeladen, Nutella naja die asiatische Alternative eben, Käse, Butter, Salami, Schinken und Kaffe für jeden, außer Taehyung, für den hätte ich warmen Kakao gemacht. Teller und Besteck standen auch auf dem Tisch, also fehlten nur noch die Member.

Glücklich über meinen Geistesblitz, den ich erfolgreich umgesetzt hatte, rief ich die Jungs zum Essen und siehe da sie freuten sich wie Bolle.

„Das ist doch mal eine schöne Überraschung.", freute sich Jin. Die anderen stimmten zu und nahmen auch direkt Platz.

Sofort begannen sie zu essen und lobten meine nicht existenten Kochkünste. Brav wartete ich, bis alle mit dem Essen begonnen hatten, so wie es sich nunmal gehörte, bevor ich selbst begann mir ein Toast mit Marmelade zu schmieren.

Namjoon nahm gerade Jimin die Marmelade weg, bevor dieser sie auf sein Toast schmieren konnte und verbot ihm auch jegliche andere Marmelade zu essen, da er ja keine Jams hätte.

Ich verkniff mir das Lachen, sowie einen frechen Kommentar und aß stumm mein Toast.

„Okay, was ist los?", fragte Yoongi leise. Er wollte vermutlich nicht die anderen beunruhigen. Ich wollte erst fragen, wieso er mich das fragte, aber das wäre unhöflich gewesen.

„Ich habe euch doch nur Frühstück gemacht.",entgegenete ich lächelnd. Das überhöfliche Zeug lag mir einfach nicht.

„Du bist aus dem Zimmer gerannt und kurz darauf hast du Frühstück gemacht? Außerdem warst du plötzlich sehr nachdenklich. Alles in Ordnung? Wenn du dich nicht wohlfühlst, dann kannst du uns das ruhig sagen, wirklich kein Problem.", hakte Yoongi nach. Er klang dabei so fürsorglich.

„Oh nein ich fühle mich mehr als nur wohl. Wirklich. Es ist fantastisch hier. Ich habe nur etwas nachgedacht.", erwiederte ich.

„Über was hast du nachgedacht?", fragte Yoongi. „Ich war ziemlich respektlos. Ihr seid ja nicht nur älter als ich, sondern auch Idole und dann bin ich die ganze Zeit so frech und denke nicht wirklich nach, was ich sage oder mache. Tut mir leid, dass ich so unbedacht gehandelt habe.", murmelte ich kleinlaut.

Plötzlich fing Yoongi an zu lachen. Die anderen wurden dadurch kurz auf uns aufmerksam, doch Yoongi winkte ab und sie konzentrierten sich wieder auf ihre Gespräche.

„Genau deswegen mögen wir dich doch so, kleiner. Du bist nicht so übermäßig höflich und anstrengend, wie die meisten anderen. Du bist eben du selbst und das ist erfrischend schön. Während der letzten elf Tage bist du auch irgendwie zu unserem Freund geworden. Es wird definitiv sehr emotional werden, wenn du in zwei Tagen wieder nach Hause musst.", erklärte Yoongi und lächelte mich freundlich an.

Naww gleich würde ich sterben. „Danke. Dann kann ich ja wieder normal sein, höflich ist sooooo anstrengend.", grinste ich und lehnte mich dramatisch zurück. Lachend stimmte mir Yoongi zu.

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Notizen gibt's nischt.

Frage: Seid ihr immer höflich zu älteren? Oh und ist es euch aufgefallen, dass er wirklich sehr frech war? ^^