What if...

2.

Durch das nervige und verdammt laute Klingeln meines Weckers, wurde ich aus meinem wundervollen Traum gerissen. „Irgendwann hast du das letzte Mal gebimmelt, das schwöre ich dir.", grummelte ich und schmiss den nächstbesten Gegenstand auf meinen Wecker. Der stoppte sofort die nervige Geräuschkulisse, als der Ball auf dem Knopf aufkam. jahrelanges Basketball spielen hatte sich also doch gelohnt.

Zufrieden drehte ich mich wieder um und kuschelte mich in meine Decke ein. Ich war kurz davor wieder einzuschlafen, als mir meine Decke gewaltvoll entwendet und das Rollo devinitv zu schnell hochgezogen wurde. „Aufstehen, Schlafmütze! Du kommst wieder zu spät!", rief meine Mutter fröhlich, während sie das Fenster öffnete, um mich noch mehr zu quälen. „Is mir egal. Ich bin eh schon eine Leiche. Hast du schon mal eine Leiche in die Schule gehen sehen? Ich auch nicht. Also bleib ich hier.", erwiderte ich mit geschlossenen Augen.

Ich machte mich ganz klein und schlang meine Arme um meinen kleinen Körper, damit mir wärmer wurde. Leider lag ich etwas ungünstig in meinem Bett, denn durch einen kräftigen Schubs meiner Mutter landete ich auf dem Boden und war endgültig wach. „Na los, mach dich fertig. Sonst sag ich deine Reise ab.", drohte meine Mutter. Welche Rei- oh die Reise.

Hellwach sprang ich auf und machte mich fertig. „Betrachte mich einfach schon als anwesend in der Schule!", rief ich, zog mir schnell noch eine Hose an, schnappte meinen Ranzen und stürmte aus dem Haus.

Lachend schloss meine Mutter die Haustür und machte sich auf den Weg zur Arbeit.

Ich rannte so schnell, wie noch nie zur Schule. Wenn meine Mutter heute einen Anruf bekommen würde, weil ich mal wieder zu spät kam, würde sie devinitv die Reise absagen und das wollte ich ganz bestimmt nicht. Keuchend kam ich an der Schule an. Ich dachte aber gar nicht daran langsamer zu werden, es hatte gerade gegongt und mein Klassenzimmer war natürlich am anderen Ende der Schule, weshalb ich mich beeilen musste.

Gerade als mein Lehrer die Tür schließen wollte, bog ich ins Zimmer und lief gelassen zu meinen Platz in der letzten Reihe. Die Blicke meines Lehrers und die meiner Mitschüler ignorierte ich gekonnt. „Ach Frau Akito, ich wusste gar nicht, dass in ihrem Wortschatz das Wort Pünktlichkeit existiert.", meinte mein Lehrer gespielt verwundert.

Da war es wieder dieses 'Frau'. Zack war meine Laune im Eimer. Eigentlich war es ja nicht direkt seine Schuld, trotzdem tat es jedes Mal aufs Neue weh als Frau bezeichnet zu werden.

Der Kerl ging mir generell so auf die Nerven. Jedes Jahr gab es einen Schüler, den er unbedingt fertig machen wollte. Tja dieses Jahr war wohl ich an der Reihe. Er hatte sich bloß den Falschen für sein dämliches Spiel ausgesucht, denn ich war leicht reizbar und schlecht einzuschüchtern.

„Keine Sorge, das kommt nicht wieder vor.", erwiderte ich und lächelte gezwungen. Er wandte sich wortlos ab um begann mit dem Unterricht.

Ich glaube wir hatten jetzt Mathe. Ach keine Ahnung. Ich kramte meinen Block raus und fing an darauf herum zu kritzeln. Zuhören brauchte ich eh nicht.

Ich weiß zwar nicht wie ich es machte, aber ich musste nicht wirklich zuhören, um den Stoff zu verstehen.

„Da Frau Akito ja schon so früh erschienen ist, kann sie uns bestimmt auch die Frage beantworten, nicht wahr? ", meinte Herr Du-leidest-heute mit einem gehässigen Grinsen. Genervt stöhnend hob ich meinen Kopf, um mir die Aufgabe anzusehen. Oh der meinte echt, er wäre ein ganz Toller. Hauptsache mir die schwerste Aufgabe von allen geben. Falls der jetzt einen Rechenweg wollte oder so, hatte er sich gewaltig geschnitten. Ich überlegte kurz und wollte ihm gerade antworten, als er mich auch schon unterbrach. „Wenn sie aufpassen würden, würden sie die Aufgabe auch lösen können.", meinte er nun überheblich. „Wenn sie unterrichten könnten, würden sie keine Fehler machen.", entgegnete ich genervt. Verständnislos sah er mich an. Augenverdrehend erklärte ich ihm, dass die Aufgabe unlösbar wäre, da er ein Vorzeichen vergessen hatte.

Er verbesserte umgehend seine Aufgabe und ließ mich für den Rest des Tages in Frieden. Na ging doch.

Irgendwann klingelte es dann endlich und ich konnte in die Pause entfliehen. Zumindest war das mein Plan. Aber der nette Herr Das-hättest-du-wohl-gerne hielt mich natürlich auf.

Er meinte, es wäre mal wieder Zeit ein nettes Pläuschchen mit dem Direktor zu halten. Nett, wie ich war entgegnete ich ihm lächelnd, dass er das auch ganz gut ohne mich kann. Hätte ich das mal lieber gelassen.

Ich wurde von ihm zum Direktor verschleppt und er erklärte, wie jeden Montag, dass ich seinen Unterricht störte. Dem Direktor war das nur inzwischen so egal, dass er nur mit halbem Ohr zuhörte, mir dann die übliche Moralpredigt hielt und mich dann in die Pause entließ.

Ein letztes Mal streckte ich meinem Lehrer die Zunge raus und rannte in die Pause. Pff der konnte mich mal.

Lachend kam ich bei meinen zwei Freundinnen an. „Was hast du dieses Mal angestellt, Yui? ", fragte Aoi grinsend. „Ach das Übliche.", entgegnete ich gelassen. „Dein armer Lehrer.", scherzte Mei.

Sie redeten noch eine Weile über ihren bisherigen Tag und was sie noch geplant hatten.

Die zwei waren das beste, was mir je hatte passieren können. Aoi, mit ihrer aufgeschlossenen Art, den feurig roten Haaren und ihrem wunderschönen Lächeln, dass sie rund um die Uhr trug, brachte mich immer wieder zum Lächeln und konnte sogar meine mieseste Stimmung heben.

Mei war früher eines der beliebtesten Mädchen der Schule gewesen, doch seit sie sich als lesbisch geoutet hatte, wurde sie von den anderen entweder ignoriert oder blöd angemacht. Sie hatte sich die Haare Blond gefärbt und trug inzwischen wieder Körper betonende Kleidung. Ihr Selbstbewusstsein war auch fast vollständig zurückgekehrt. Alles in allem waren die beiden das komplette Gegenteil von mir.

Ich hatte kurze, blaue Haare, war mehr in mich gekehrt und trug schwarze, oversized Kleidung. Ich war sowas, wie der Emo der Gruppe. Mich störte es nicht und meine Freundinnen ebenso wenig.

Durch das Läuten der Glocke wurden meine Gedanken unterbrochen. Seufzend stand ich auf, verabschiedete mich durch eine knappe Handgeste von meinen Freundinnen und lief zurück zu meinem Klassenzimmer.

Mein, wirklich sehr netter Lehrer, den ich natürlich sehr gerne mag, nicht, führte seinen Unterricht fort und ignorierte mich vollkommen. Das war mir nur recht.

Ich wand mich wieder meiner Kritzelei, die irgendwie in ein Gruppenfoto meiner Idole ausgeartet war, zu.

Irgendwann hatte ich dann tatsächlich diesen ätzende Schultag überlebt und konnte endlich nach Hause laufen. Ich Intelligenzbestie hatte doch tatsächlich mein Fahrrad daheim stehen lassen. Also musste ich geschlagene zehn Minuten laufen.

Dort angekommen schmiss ich meine Ranzen in den Flur und ging in die Küche. Wie zu erwarten war meine Mutter noch nicht da. Also machte ich mir Instannudeln, da meine Fähigkeiten in der Küche nicht weiter als Pizza backen gingen und wir  keine Tiefkühlpizza da hatten, mussten eben die Nudeln herhalten.

Nach fünf Minuten waren die dann auch endlich fertig. Ich schnappte mir die Schüssel, sowie ein paar Stäbchen und setzte mich ins Wohnzimmer. Nachdem ich meine Nudeln aufgegessen hatte entschloss ich mich dazu, meine Hausaufgaben zu machen.

Im Anschluss widmete ich mich dann wieder der Zeichnung vom Vortag und dieses Mal schaffte ich es tatsächlich die zweite Hälfte von Jins Gesicht halbwegs ansehnlich zu gestalten.

Zufrieden lief ich nach unten, da mir langweilig wurde und ich nichts mit mir anzufangen wusste. Genau in dem Moment kam meine Mutter nach Hause. Freudig empfing ich sie mit einer Umarmung. Alleine war es nunmal extrem langweilig daheim.

Leider konnte sie nicht bleiben, da sie nur gekommen war, um etwas abzuholen und dann gleich wieder in die Arbeit zu fahren. Natürlich war ich bedrückt, aber ich verstand, dass sie Geld verdienen musste.

Schweren Herzens verabschiedete ich mich wieder von ihr, ging hoch in mein Zimmer und spielte noch ein wenig am Handy, bis ich gegen ein Uhr nachts müde wurde, mich bettfertig machte und schlafen ging.

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So das ist jetzt auch korrigiert.. Fehlen nur noch 80 weitere haha.