8. „Ein köstlicher Scherz."

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... „die größte männliche Xanthippe aller Zeiten."
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„Warum zur Hölle hast du sie reingelassen?" Es kostete Jasper überdamönische Kraft nicht zu brüllen, sondern zu flüstern. Und weil es ihm keinerlei Befriedigung verschaffte flüsternd zu motzen, funkelte er sie zusätzlich böse an, stemmte - um seine Wut noch zu unterstreichen - seine Hände in die Hüften und brachte sein Gesicht gefährlich nah an Livs heran.

Nasenspitze an Nasenspitze standen sie einander in der Küche gegenüber. „Das kann nicht dein verdammter Ernst sein", zischte sie. „Sie ist meine beste Freundin!" Sie imitierte seine Körperhaltung und sah nicht im geringsten weniger wütend aus, als er.

„Sie ist ein Mensch. Wir können nicht mit einem Menschen zusammenleben. Was ist, wenn sie es herausfindet? Sie steckt ihre neugierige, viel zu lange Nase sowieso schon immer in anderer Leute Angelegenheiten - das hier ist wie Weihnachten, Ostern und die Geburtstage der nächsten zehn Jahre zusammen für Miss Marple." V musste das doch einsehen. Jen konnte nicht bei ihnen bleiben.

„Sie ist meine beste Freundin." Es fehlte nicht mehr viel und er würde sie übers Knie legen, weil sie diesen Satz wiederholte, als sei es das gewichtigste Argument der Welt.

„Sie ist ein Mensch." Wie oft würde er sich wohl noch wiederholen müssen, bis die Information in den dicken Schädel Vs eingedrungen sein würde?

„Du sagst das, als ob es etwas Verwerfliches wäre." Während sie sprach, gab sie ihre aggressive Körperhaltung auf und wurde mit einem Mal völlig defensiv.

Obwohl er ahnte, was dieser plötzliche Umschwung bedeuten musste und was nun unweigerlich kommen würde, machte es ihn doch sprachlos, dass sie die einzige Waffe einsetzte, die ihn regelmäßig in die Knie zwang. Tränen. Sein Kryptonit.

„Ich bin auch ein Mensch. Dächtest du auch so gering von mir, wenn du mir nicht zugewiesen worden wärst? Wenn ich nicht dein Auftrag wäre?" Passend zu ihrem weinerlichen Wispern kullerten große Krokodilstränen über ihre Wangen.

„Scheiße, V, lass das." Er fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht und lief mehrfach die Küchenzeile auf und ab. „Was machen wir, wenn du einen Albtraum hast? Ich kann wohl kaum bei dir und ihr im Zimmer schlafen." Ihre Albträume waren das letztes Pfund mit dem er Wuchern konnte - fand sie auch dafür eine Lösung, würde er klein beigeben müssen.

„Deshalb gibst du ihr dein Zimmer."

Abrupt drehte er sich zu ihr herum. Seine Erwiderung war kein zusammenhängender Satz, weil er sich immer wieder unterbrach und auflachte. „Hast du dir den Kopf angeschlagen, als ich nicht hingesehen habe? Auf keinen Fall pennt Jessica Jones für arme Blinde in meinem Bett."

„Gut, dann pennt sie in meinem und ich in deinem." Es war Liv völlig egal, wer wo pennte. Hauptsache er hörte auf zu jammern und herumzuzicken wie die größte männliche Xanthippe jenseits von Griechenland.

„Wie erklärst du ihr, dass wir ein Bett teilen?"

„Garnicht."

„Da wird unser weiblicher Columbo aber Fragen haben."

„Du schläfst auf der Couch."

„Ein köstlicher Scherz."

„Kein Scherz. Du schläfst auf der Couch und wenn Jen eingeschlafen ist, kommst du rüber und schläfst mit mir."

Guardian DemonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt