„Hilf dir halt selbst, Kleines." (Bonus)

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Vergangenheit
♾♾♾
vor 1825 Tagen

„Ich verstehe nicht, wieso alle es machen wollen und da so geil drauf sind." Jasper grinste Liv an, die auf dem meerblauen Sofa in ihrem Zimmer saß und in ihr Lieblingskissen - ein Ungetüm aus flauschigem dunkelblauem Faux-fur - schniefte. Da er fühlte, was sie fühlte, wusste er wie schlecht ihr erstes Mal wirklich gewesen war. Unterirdisch. Erdkern. Kein Mensch oder Dämon würde da auch nur eine Handlung entdeckt haben, die man loben könnte. Er würde ihr wirklich furchtbar gern erklären oder noch besser zeigen, warum die meisten Menschen Sex liebten. Er würde nie - niemals seinen ersten Orgasmus in einem menschlichen Körper vergessen. Das war unbeschreiblich gewesen. Aber er hätte weniger Probleme, wenn sie ihre Hosen anbehielt. Am besten für immer. Also schwieg er und lehnte sich auf der anderen Seite des Sofas entspannt zurück.

„Vielleicht habe ich ja was falsch gemacht?" Sie sah ihn hoffnungsvoll an, so als ob er ernsthaft eine Antwort auf ihre Frage haben würde.
„Liv, du hast sicher nichts falsch gemacht. Das erste Mal ist vielleicht seltsam und läuft nicht immer so perfekt wie in den schnulzigen Romanen, die du ständig liest." Hatte er zumindest gehört.

„Ja, das weiß ich. Jens' erstes Mal war auch nicht so toll, aber so schlecht wie das, was da gestern geschehen ist, war es sicher nicht." Erneut vergrub sie ihr schniefendes Gesicht in dem grässlichen Kissen.

Jasper verschränkte die Arme vor der Brust.
„Bist du sicher, dass du mit mir reden willst und nicht mit Jen?" Es wäre ihm wirklich lieber, sie würde mit Jen reden.

„J, du bist wie mein großer Bruder und mein bester Freund. Und du bist ein Mann." Damit schien das Thema eine andere Person hinzuzuziehen erledigt zu sein. Ihr gemurmeltes: „Irgendwie jedenfalls", überhörte er geflissentlich.

Im nächsten Moment schmiss sie wütend das Kissen zu Boden und krabbelte zu ihm auf die Seite des Sofas. Von Weiberlaunen bekam man gelegentlich ein Schleudertrauma.
Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und starrte ihn an.

„Du sagst mir jetzt sofort wie guter Sex funktioniert, keine Ausflüchte, kein dummes Gelaber. Ich brauche harte Fakten und dann einen anderen Jungen, um das praktisch zu testen."

Jasper gluckste. Hin- und hergerissen zwischen blanker Panik, die ihn bei er Vorstellung überfiel mit der verdammten, minderjährigen Tochter des Herrn über echten, richtigen, harten Sex zu sprechen, Belustigung, denn sie schien Sex als Aufgabe zu verstehen, die es zu lösen galt und Ratlosigkeit angesichts dessen, dass er nicht wusste, was man einem Teenager in dem Fall riet.

„V, dafür gibt es kein Rezept oder eine Anleitung." Er konnte genau sehen, dass seine Antwort sie wütend machte, obwohl sie nichts sagte, denn ihre Augen funkelten und ihre Stirn furchte sich.

„Du wirst mir jetzt alles sagen, was ich wissen will oder..." Sie ließ sich zurückfallen und schlug genervt stöhnend die Hände vors Gesicht.

„Oder was, kleine V? Was willst du tun?" Jasper starrte auf ihren Erdbeermund. Er war ja durchaus empfänglich für Befehle und sie war die Tochter des Herrn... also...

Ich weiß keine Strafe, J. Ich will es doch einfach nur wissen. Wie geht guter Sex?" Ihre Stimme war zu einem flehenden Flüstern geworden, das dann doch sein Herz rührte.

Er war erwachsen und hatte bisher nur mit erwachsenen Frauen Sex gehabt. Das machte es schwierig, einem Mädchen zu sagen, wie guter Sex ging. War guter Sex mit sechzehn, derselbe wie mit fünfundzwanzig? Mit Dreißig? Fünfzig?
Kurz blitzten einige der Frauengesichter vor seinem inneren Auge auf, die ihm über die Jahrtausende hinweg das Bett gewärmt hatten: kleine, zierliche Frauen mit athletischen, festen Körpern, wunderschöne, große Frauen, mollig und mit einladenden Hüften, Frauen mit blondem, rotem, ebenholzfarbenem Haar, kleinen Brüsten, großen Brüsten, weißer, schwarzer, cappuccinofarbener Haut ... Jede dieser Frauen auf ihre Weise schön und jede war mit ihrem Körper im Reinen gewesen, hatte gewusst, was sie brauchte und wollte.
Er hatte noch nie mit einer Jungfrau geschlafen und wusste also auch nicht, was diese brauchten. Viel Zuspruch? Ein langes Vorspiel? Kerzen? Musik? Scheiße er hatte keine Ahnung. Sollte V doch in der Bravo nachlesen, was den ersten Sex perfekt machen würde.

„Du weißt es selbst nicht", stieß sie trotzig aus und sah ihn herausfordernd an.

„Kleines, wirklich? Damit versuchst du mich zu kriegen?" Er lächelte sie sanft an. „Schwacher Versuch."

„Komm schon J, was muss ich tun?"

„Hilf dir halt selbst, Kleines", antwortete er grinsend, zuckte mit den Schultern und ließ sie allein.

***

Jasper beobachtete Liv, die in ihre Decken gekuschelt dalag und an den meerblauen Betthimmel starrte. Ihre Hand lag zaghaft auf dem Stoff ihrer Pyjamahose, direkt unter ihrem Nabel. Auf ihrem Nachttisch stand ihr Mac, auf dem Channing Tatum gerade in einer Werkstatt auf einem Tisch herumrutschte.
Sie seufzte.
Er wusste, dass er nicht in ihrem Zimmer sein dürfte, wusste, dass sie ihn umbringen würde, würde sie je davon erfahren, aber als er ihre Aufregung und beginnende Erregung gespürt hatte, hatte er nicht widerstehen können.

Ihre Finger glitten über den Rand der weichen Hose und kamen auf ihrer Haut zum Liegen.

„Hilf dir halt selbst, Kleines." Jasper hörte, wie sie seine Worte flüsternd wiederholte. „Du bist so ein Arsch, J."

Er schmunzelte und fragte sich im Stillen, ob ob sie das später wohl auch noch so sehen würde.

Aufmerksam beobachtete er, wie sie ihre Hand weiter unter den Bund ihrer Hose schob. Eine zarte Röte färbte ihre Wangen und eine kleine elektrische Welle fuhr durch ihren Körper, als sie ihre Finger kreisend über ihre Perle gleiten ließ. Unwillkürlich glitt Jaspers Hand zu seiner Hose. Bevor er sich selbst berührte, stoppte er jedoch. Das würde selbst für ihn zu weit gehen. Aber ihre steigende Erregung stieg auch ihm zu Kopf und trug ihn in Tagträume, die unangemessen waren für den Babysitter der Tochter des Herrn.

Ein leises Stöhnen Livs rüttelte an seiner Selbstbeherrschung. Sie schlug sich auch gleich die Hand vor den Mund, erschrocken über den Laut, der aus ihrem Mund kam. So süß. So unschuldig. Für einen Augenblick befürchtete er, dass sie aufhören würde, dass sie beide keine Erlösung erfahren würden, aber dann bewegten sich ihre schlanken Finger wieder und auch ihre Becken rutschte rhythmisch hin und her.

Mit vor Lust funkelnden Augen beobachtete Jasper, wie sie mit der freien Hand an ihre Brust griff und ihren kleinen rosafarbenen Nippel zwischen ihren Fingern rollte. Er konnte durch das dünne T-Shirt sehen, wie auch ihre zweite Brust hin einem harten Kirschkern gekrönt wurde.

Als sie schließlich zögerlich zuerst mit einem und dann mit zwei Fingern in ihre feuchte Wärme eindrang, riss Jaspers Selbstbeherrschung und er verließ fluchtartig ihr Zimmer.

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Das Kapitel ist für Wasserfuchs, die mich überhaupt auf die Idee gebracht hat.
Ich hoffe es gefällt. ;)
Am Wochenende kommt wieder ein reguläres Kapitel.
Bis dahin!
LG
Kate

Guardian DemonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt