Jay lehnt sich in dem Liegestuhl am Pool zurück, die Arme unter dem Kopf verschränkt, die Augen geschlossen. Im Pool kann er Lucian und Draco toben hören, das Wasser schwappt wieder und wieder gegen den Beckenrand und immer wieder auf die Terrasse. Doch das Lachen der beiden übertönt es sowieso die meiste Zeit.
„Komm doch auch ins Wasser." Jay bekommt vereinzelte Tropfen ab und verzieht das Gesicht, ehe er sich halb aufstützt und Draco mit leicht zusammengezogenen Augen aussieht. „Nein danke. Ich habe kein großes Verlangen jetzt nass zu werden." „Du hast zu viel Zeit mit Lucius verbracht. Du redest schon wie er."
„Und benehmen tut er sich auch schon fast so. Man könnte meinen Onkel sei ein Vampir, so viel wie er im Haus verbringt und so blass wie er ist." Draco lässt sich lachend rückwärts ins Wasser fallen und es steigen Blubberblasen auf. Lucien lacht einer Hyäne nicht unähnlich, zieht dann aber seinen Cousin wieder über die Wasseroberfläche.
Jay verdreht die Augen und lässt sich wieder in seinen Liegestuhl sinken. „Er hat uns allen Karten für das Endspiel der Quidditschweltmeisterschaft besorgt." „Stimmt. Ich freue mich schon. Auch wenn es echt eine Schande ist, wie England ausgeschieden ist. Da hätten ja selbst unser Schulteam mehr Chancen gehabt."
„Erinnere mich nicht an diese Klatsche gegen Transsilvanien. 390 zu zehn. War da peinlich. Da war es ja schon fast gut, dass wir keine Karten für das Spiel hatten. Wenigstens hält Irland den Stolz der britischen Inseln hoch." „Nach dem Untergang von Wales gegen Uganda und der der Abschlachtung von Schottland durch Luxemburg, ja."
Jay zuckt zusammen, als auf einmal Wasser heftig auf ihn herunterkommt. Er reißt die Augen auf und sieht in Dracos grinsendes Gesicht. Scheinbar hat der Blonde über ihm seinen Kopf geschüttelt und ihn so durchnässt.
„Geh mir aus der Sonne, Blondie." „Ja, ja. Wir wissen ja, dass du die Sonne brauchen kannst. Du bist immer so weiß." „Als ob du da irgendwie besser wärst, Blondie. Du bist doch selbst komplett käsig." „Ja, ihr beide seid immer so weiß. Nicht so schön braun wie ich." Lucien wirft sich in Pose, als wäre er ein Model beim Fototshoot.
„Die Hitze bekommt dir scheinbar nicht." lacht Jay und Lucien schmollt. „Nicht lustig." Doch Draco gackert und lässt sich nun doch in den Liegestuhl neben Jays fallen. „Ihr seid ja nur auf meine Bräune neidisch." Damit belegt auch Lucien einen Liegestuhl, wieder eine modelhafte Pose einnehmend.
„Was glaubst du denn, wer das Finale gewinnen wird? Irland oder Bulgarien?" Draco setzt sich auf und sieht Lucien fragend an. Der fährt sich mit gespreizten Fingern durch die Haare. „Ich denke Irland." „Aber Bulgarien hat Victor Krum."
„Das ist aber nur ein Spieler. Aber Irlands Jäger spielen so viel besser als Bulgariens. Also wenn Krum den Schnatz nicht in den ersten paar Minuten fängt, dann hat Bulgarien keine Chance. Dann hängen deren Jäger sie gnadenlos ab."
„Aber Krum ist schon ein toller Spieler. Und er ist gar nicht so unterschiedlich alt von uns. Ich glaube so alt wie du oder vielleicht ein bisschen jünger." „Ja schon, aber er braucht ein besseres Team, wenn er die Weltmeisterschaft tatsächlich mal gewinnen will. Aber in einem normalen Team, da wird er sicher viele Angebote bekommen."
„Ihn umschwärmen so viele Leute. Das muss schon toll sein." „Vielleicht. Aber gut sieht er nicht wirklich aus. Die wollen vermutlich alle nur Geld und die Anerkennung der Presse." grummelt Lucien und wendet sein Gesicht wieder in Richtung der Sonne.
Ein Klackern lässt ihn wieder aufsehen und er jubelt. „Die Hauselfen sind echt die Besten." Die Cocktails, die die Hauselfen gebracht haben, sind knallbunt in ihren Gläsern mit den Eiswürfeln, bunte Früchte stecken auf dem Rand und sie sind mit kleinen Schirmchen verziert.
„Manchmal bist du echt noch wie ein kleines Kind. Es ist doch nur ein buntes Getränk." Draco sieht den Ältesten ab, während Jay nur die Augen verdreht und sich aufsetzt, die Beine seitlich von der Liege geschwungen. Auch er ergreift eines der Gläsern.
„Jetzt tu nicht so und nimmt dir auch eins, Draco. Wir sind deine Brüder, nicht dein Anhang. Vor uns musst du jetzt echt nicht auf cool machen. Wir werden dich schon nicht verpfeifen." „Als ob ihr das könntet. Aber nur weil ihr es wollt."
Lucien und Jay teilen einen Blick und verdrehen dann gleichzeitig die Augen, während Draco zwischen ihnen den letzten Cocktail nimmt und sofort einen großen Schluck nimmt. Aber beide belassen es dabei, und lehnen sich nur selbst zurück und genießen das Wetter und ihre guten Cocktails.
Das ändert sich, als Keks aus dem Haus gerannt kommt und erst auf Draco und dann auf Lucien springt, bevor sie unter den Liegen herumrennt. Draco faucht, denn er hat nun seinen Cocktail über seinen nackten Oberkörper gegossen. Betont kontrolliert stellt er das Glas ab und steht langsam auf.
Jay stellt sein Glas ebenfalls zur Seite, als er Dracos Blick bemerkt, der aus zusammen gezogenen Augen auf seiner Katze zu ruhen scheint. „Du Mistvieh!" bringt er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor, ehe er einen Satz macht und versucht die Katze zu packen.
Die entwischt ihm und flüchtet unter Liegen und den anderen Gartenmöbeln hindurch. Draco rennt ihr hinterher, stößt dabei Lucien an, der seinen Cocktail nun ebenfalls fallen lässt, sich dabei aber verfehlt und das Glas schlägt auf der steinernen Terrasse auf. Das Klirren des zerspringenden Glases lässt Jay die Füße vom Boden ziehen, auch wenn er weit genug weg ist, um nicht von den springenden Glasscherben erwischt zu werden.
Draco scheint es nicht bemerkt zu haben, denn er jagt noch immer hinter Keks her, kreuz und quer über die Terrasse. Bis Keks durch die offene Tür ins Haus entwischt und Draco laut aufheult. Jay zuckt zusammen, steht dann aber auf und geht vorsichtig zu dem Blonden hinüber. „Das hast du nun davon. Setz dich."
Er stützt den anderen und hilft ihm sich auf die Bank zu setzen. Lucien lässt die Glasscherben und den verschütteten Cocktail mit einer Zauberstabbewegung verschwinden, ehe er zu ihnen herüberkommt und sich Dracos Sohle ansieht. Aus einem Schnitt quillt Blut.
„Ich denke, da ist noch Glas drinnen. Riskierst du es, dass ich es behandle, oder soll ich Jill rufen?" Draco lässt einen abschätzenden Blick über Lucien wandern. „Du kannst." „Das hört sich ja an, als würdest du mir nicht ganz trauen. Aber gut, würde ich auch nicht." Er schwingt noch einmal den Stab und die Glasscherbe in der Wunde verschwindet. Mit einer weiteren Bewegung ist die Wunde ganz verschwunden.
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Die neue Generation im Haus der Schlangen
FanfictionJay kehrt zu seinem vierten Jahr nach Hogwarts zurück, das erste Mal ohne seine Beschützer. So verändert sich auch das Haus Slytherin, dass sich so lange auf die Beiden verlassen hat. Während er versuchen muss, sich daran zu gewöhnen und selbst mit...