Kapitel 14

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Die zwei freien Tagen vergingen schnell. Ich trainierte viel, schrieb viel mit Shoto oder schrieb auch mal mit diesem Kai. Allerdings hatte ich keine neuen Informationen zu ihm herausfinden können. Ich hatte einfach keine Ahnung wer genau dieser Kai ist, aber ich werde schon irgendwie was von ihm herausfinden können.

Ich wartete gerade in der Küche bis Deku endlich auftauchte und klingelte. Da ich in der Nähe von ihm wohnte, habe ich ihn auch als Kind kennengelernt. Wir haben schon viel damals zusammen unternommen. Wie schnell die Zeit vergeht... Deku wollte mich unbedingt etwas unter vier Augen fragen, weswegen ich meinte, dass er mich dann einfach vor dem Unterricht abholen solle, damit wir auf den Weg zur Schule Zeit zum Plaudern hatten. Er müsste dann auch gleich hier sein. „Kim?“, meine Pflegeeltern kamen in die Küche, „wir sind für eine Weile im Ausland. Es kam gerade eine dringende Nachricht von der Firma an. Wir wissen nicht wie lange wir weg sind. Bis bald!“ Somit machten sie die Haustür auf und verschwanden. Das ging aber schnell. Sie werden es wahrscheinlich eilig haben. Aber...sie gehen einfach ohne Gepäck?! Komisch... Ach was, die haben bestimmt ihr Gepäck schon im Auto und ich habe nur nichts mitbekommen. Oder... Sind die überhaupt je mit Gepäck einfach abgezischt? Ich konnte mich bis jetzt immer nur daran erinnern, dass meine Pflegeeltern, wenn sie plötzlich gehen mussten, nie Gepäck dabei hatten und wenn sie wieder nach Hause kamen, hatten sie auch nie Gepäck in der Hand gehabt. Ich habe das ganze eigentlich nie hinterfragt. Warum sollte ich? Ich hatte ja keinen Grund dazu. Naja, vielleicht jetzt schon. Wenn ihre Koffer noch da sind, dann ist echt etwas faul an der Sache, wenn nicht, bin ich beruhigt.
Ich wollte gerade ins Zimmer meiner Pflegeeltern, um nach den Koffern zu schauen, als es klingelte. Oh, es müsste Deku sein. Also beschloss ich mich nach dem Unterricht nachzuschauen. Ich ging zur Tür und machte sie auf. „Guten Morgen Deku! Warte bitte noch kurz. Ich muss noch schnell meine Schultasche aus der Küche holen.“ „Guten Morgen. Ja, ich warte kurz.“ Ich holte schnell meine Schultasche und ging mit Deku los. Nach einer Weile begann Deku mich zu fragen: „Also, ich wollte dich fragen, woher du eigentlich All Might kennst. Also beziehungsweise weißt, wie er in seiner Normalform aussieht. Ich habe die ganze Zeit vergessen zu Fragen.“
„Irgendwie konnte ich mir denken, dass du mich das fragst“, antwortete ich ihm, „nun, sagen wir es mal so, alles hat mit einer Entführung angefangen. Vor ungefähr vier Jahren, also als ich elf Jahre alt war, wurde ich von zwei Schurken entführt. All Might hatte die Entführung mitbekommen und rettete mich. Dabei allerdings, als er die Schurken besiegt hatte, fing er plötzlich an wie wild zu husten und wollte sofort verschwinden. Da die Polizei kam und die Schurken noch vor seiner Nase waren, verschwand er also. Wie der Zufall es wollte, hatte er völlig vergessen, dass er mich, das kleine verletzte Mädchen, noch im Arm hatte. Und so, verschwand er mit mir in die nächste Gasse. Auf einmal verwandelte er sich in seine Normalform und ließ mich fallen. Dadurch hatte er erst bemerkt, dass ich die ganze Zeit dabei war. Du glaubst nicht wie wir beide geschockt waren. Ich, weil plötzlich vor mir ein kleiner, schwacher Mann stand. All Might, weil er mich die ganze Zeit mitgenommen hatte, er sich vor mir verwandelt hatte und weil ich immer noch verletzt war und er sich nicht wirklich darum gekümmert hatte, weil er völlig darin beschäftigt war, sein Geheimnis zu bewahren. Er entschuldigt sich bis heute manchmal noch. Ich nehme ihm das, was damals passiert war, echt nicht übel. Ich meine, ich war auch die ganze Zeit Mucksmäuschenstill und habe kein Wort rausgebracht. Erst als All Might sich verwandelt hatte, schrie ich los. Weil ich All Might so sah, war er, seiner Meinung nach, gezwungen mir das zu erzählen was das mit seiner wahren Gestalt auf sich hatte und irgendwie kam es dann zu einer Freundschaft zwischen uns.
Ach ja, Dank dieser Entführung, habe ich auch auf meiner linken Seite, auf Taillenhöhe, eine Narbe.“ Ich zog mein Oberteil der Schuluniform leicht nach oben, sodass man die Narbe sehen konnte. „Dieser eine Schurke hatte mir diese Verletzung zugefügt, als ich mich versucht hatte zu wehren. Ich bin auch dort besonders empfindlich. Es ist auch gleichzeitig eine Schwachstelle von mir. Die Ärzte haben mir nämlich erklärt, dass dieser eine Schurke, der mich verletzt hatte, eine Macke hatte, womit man gut andere Menschen für "immer" verletzen kann, aber auf bestimmte Art und Weise. Die Verletzungen, die er anderen zufügt, bleiben für immer als eine Narbe da und man ist dort auch extrems empfindlich beziehungsweise wenn man diese Verletzung berührt, ist der Schmerz anscheinend so groß, dass man sich vor Schmerz kaum mehr bewegen kann. Bei jeden Menschen ist die Empfindlichkeit etwas anders. Ich war früher so ein Mittelding. Inzwischen bin ich dort um einiges empfindlicher geworden. Allerdings habe ich meine Narbe nie wirklich von jemanden berühren lassen, da ich keine Lust auf diese Schmerzen hatte.“ „Wow“, sagte Deku leicht geschockt. Nach kurzer fing er sich wieder und redete weiter: „Das ist echt krass, was du damals mitgemacht hast.“ „Ach", ich winkte ab, „ich sehe drüber hinweg. Solange keiner von meiner Narbe beziehungsweise meiner Schwachstelle sonst weiß, außer den Menschen, denen ich vertraue, ist alles gut. Du bist mit Shoto, den Ärzten, meinen Pflegeeltern und All Might der einzige der von meiner Schwachstelle weiß. Bitte sage niemanden was davon.“ „Keine Sorge, ich sage nichts weiter. Ich konnte mir echt denken, dass Shoto von deinem kleinen Geheimnis wieder Bescheid weiß“, meinte Deku und schaute mich wohlwissend an. „Ähm... Ja...“ Ich wurde rot. „Ich vertraue ihm halt auch.“ Wir gingen weiter in Richtung Schule. Als ich mich von meiner plötzlichen Verlegenheit beruhigt hatte, wollte ich Deku noch etwas zum Thema vorher sagen, was ich die ganze Zeit vergessen hatte. „Ach ja“, fing ich an, „All Might hatte sich eines Tages versehentlich verplaudert, weswegen ich auch von dem was One for all, Nachfolger und co. angeht, Bescheid weiß. Ich weiß also, dass du sein Nachfolger bist, aber keine Sorge, ich sage nichts weiter.“ „Hä? Du wusstest also die ganze Zeit, dass ich sein Nachfolger bin? Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte mich Deku verdutzt. Da wir schon gleich an der Schule waren, und es langsam immer mehr Schüler wurden, die vom ganzen jetzt nichts mitbekommen sollten meinte ich ganz knapp: „Weil es die Gelegenheit nie dazu gab.“ Deku wollte gerade etwas erwidern, als Shoto auftauchte und uns begrüßte. „Guten Morgen Kim. Guten Morgen Midoriya. Ihr seid wohl zusammen hier her, was?“ 
„Guten Morgen Shoto. Ja, sind wir“, antwortete ich ihm und sah in sein Gesicht. Er sah irgendwie Eifersüchtig aus. Warum ist er denn Eifersüchtig? Deku und ich sind doch nur zusammen hier her gelaufen und außerdem sind Shoto und ich nur ganz gute Freunde... Wir gingen zusammen ins Klassenzimmer. Wobei ich die eifersüchtigen Blicke von Shoto immer mitbekam. Was ist denn los mit ihm? Das kann ja echt noch heiter werden.

Ein grauenhaftes Schicksal (mha/bnha FF, Shoto Todoroki x oc)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt