Kapitel 34

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Ruckartig drehte ich meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kam. Ich erblickte einen jungen Mann. Dieser trug eine Schwarze Hose mit einem Gürtel, einem schwarzen Hemd mit einer hellgrauen Krawatte, weiße Schuhe und weiße Handschuhe. Dazu noch eine Grüne Bomberjacke, deren Kragen mit einem dicken lila Fell gefüttert war. Nun sah ich in sein Gesicht. Er hatte kurze kastanienbraune Haare und goldene Augen. Er trug noch einen schwarzen Mundschutz. „Kai?", fragte ich ihn. „Ja, der bin ich", antwortete er. „Und ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass ich dich nicht direkt erkennen würde", lachte ich leicht. Kai schmunzelte kurz und meinte dann: „Nun, dann lass uns zu einem Café gehen. Ich kenne ein gutes hier in der Nähe." Ich nickte und folgte ihm.

Als wir im Café ankamen, musterte ich dies erstmal. Es war sehr sauber gehalten. Ich war wirklich sehr erstaunt darüber, denn das war wirklich das erste Café, in dem ich war, wo es total sauber war. Es waren auch sehr wenige Leute hier. Wir saßen uns in der Ecke an einen freien Tisch und bestellten uns was zu trinken. Wir unterhielten uns etwas und bekamen dann auch unser Getränk. Irgendwann fragte mich Kai:
„Warum möchtest du eigentlich Heldin werden?" Warum fragt er mich denn so plötzlich sowas? „Ich wollte Heldin werden, weil ich unschuldigen Menschen ihre Freiheit zurückgeben möchte. Ich möchte, dass sie frei sind und nicht durch die Schurken ihre Freiheit verlieren", antwortete ich ehrlich. Kai sah mich verwundert an. „Wolltest?" „Ähm ja", meinte ich etwas verlegen, „ich weiß gerade selber nicht so genau, was ich will. Es ist momentan alles so kompliziert und..." „Und...?" „und ich weiß nicht wo ich hingehöre..." „Was meinst du denn damit?", fragte mich Kai und sah mich fordernd an. Ich seufzte. Ich muss es ihm wohl oder übel sagen. Er wird vorher keine Ruhe geben. Das sieht man an seinen Blick. Mir fällt auf der Schnelle auch keine Lüge ein. „Mein Vater...", ich schluckte, „ist ein Schurke..." „Deswegen ist die Schurkenliga hinter dir her", vermutete Kai. „Ja. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Ich kann doch nicht Heldin werden mit so einen Vater und die Schurkenliga wird weiterhin versuchen mich zu entführen. Schurkin kann ich doch aber auch nicht so einfach werden. Ich würde damit alle meine Freunde enttäuschen und... ich weiß doch auch nicht...", gab ich zu. Kai schien kurz zu überlegen, doch dann fragte er mich: „Soll ich dir mal etwas sagen?" Ich nickte in der Hoffnung, dass mir seine Aussage irgendwie helfen könnte, meine Gedanken besser zu sortieren. „Die Macken sind eine Plage für die Menschheit und dank ihnen ist das Helden-Syndrom aufgetaucht, dass die Menschheit überhaupt nicht braucht. Dadurch sind die Menschen auch nicht mehr wirklich frei. Ich bin fest entschlossen davon, die Welt in ihren früheren Zustand zurück zu bringen, damit es allen wieder besser geht und sie auch vollkommen frei sein können. Weil die Macken aufgetaucht sind und anschließend auch die Helden, zerbrach meine Organisation damals und alle, die davon übrig waren, müssen unter ständiger Überwachung leben. Ich bin ein Teil einer sterbenden Spezies." Ich schluckte. „Ich weiß zwar nicht, was für eine Organisation du meinst, aber die Helden sind daran Schuld, dass du so leben musst, wie du jetzt lebst? Unter ständiger Beobachtung? Und die ganze Organisation ist deswegen zerbrochen?" Ich stelle mir das ganze nicht so schön vor. Ich meine, wer möchte schon andauernd in seinem Leben beobachtet werden? Zudem zerbrach auch seine Organisation. Was ist, wenn diese Organisation für manche Menschen wie eine Familie war? Dann haben sie ja automatisch ihre Familie verloren... Ich weiß, wie es ist wenn man seine Familie verliert... Kai nickte. „Jetzt bin ich noch mehr verunsichert, ob ich wirklich Heldin werden will...", murmelte ich vor mir her. Was ist, wenn genau wegen mir jemand sein Familie verliert? Was ist wenn jemand wegen mir, dann so leben muss? Sie sind ja dann auch nicht frei... Sind Helden wirklich so gut, wie sie scheinen? Dammit! Was ist los mit mir?! Ich wusste doch die ganze Zeit, was ich wollte und jetzt? Jetzt bin ich mir total unsicher! Dank der Schurkenliga hat alles angefangen... Aber vielleicht, sollte das auch so sein, um mir zu zeigen, wer ich wirklich bin... Ich schüttelte mir meine Gedanken ab und konzentrierte mich wieder auf Kai. „Ich weiß, du bist jetzt noch mehr verunsichert", sprach Kai, „aber ich möchte dir einen Vorschlag machen. Wenn du dir gründlich überlegt hast, was du willst und du dich dagegen entschieden hast Heldin zu werden, biete ich dir an, meiner Organisation beizutreten. Zusammen werden wir dann die Welt wieder rein machen. Du würdest auch Ruhe von den Helden und von der Schurkenliga haben. Du kannst so auch die Menschheit befreien." Ja... er hat schon Recht.... aber will ich das? „Ich werde es mir gründlich überlegen. Vielen Dank, dass du mir das anbietest", bedankte ich mich bei Kai und trank etwas von meinem Getränk.

Etwas später, als wir beide unsere Getränke leer hatten, gingen wir wieder zum Park zurück und verabschiedeten uns. Zu meinen Erstaunen umarmte er mich sogar noch kurz, obwohl er mir im Café erzählt hatte, dass er nicht so gerne andere berührt und sehr empfindlich darauf reagiert. Als ich ihn dann mit einem verwirrten Blick ansah, meinte er, bei mir wäre es was anderes. So ging ich verwirrt und Gedankenversunken Nachhause.

Ein grauenhaftes Schicksal (mha/bnha FF, Shoto Todoroki x oc)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt