Kapitel 7

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Die Tage vergingen wie im Flug. Ich schaffte es mich mit Shoto anzufreunden. Darüber war ich echt froh, denn dieser Junge war irgendwie interessant. Seine Art und Weise faszinierten mich. Er war zwar noch ziemlich kalt zu mir, aber dennoch nicht mehr so kalt als zu jedem anderen. Manchmal konnte ich ihn sogar lächeln sehen, wenn wir  zusammen waren und das machte mich glücklich. Ich wartete gerade vor der U.A auf Shoto, da ich keine Lust hatte ganz alleine reinzugehen und wir uns das irgendwie angewöhnt hatten nach der Zeit. Zudem wollte ich diesen Moment Frühs nutzen, wenn wir alleine waren, um ihn, wenn ich mich dazu bereit fühlen würde, von dem was Shigaraki zu mir sagte, zu berichten. Shoto hatte nämlich gemerkt, dass meine Vermutung mit dem Geld gelogen war und, dass ich ihm etwas verheimliche. Deswegen meinte er, ich solle mir Zeit lassen um ihn meine wahre Vermutung mitzuteilen, wenn es mir so schwer fiele sie zu offenbaren.
„Guten Morgen Kim.“ Shoto riss mich aus meinen Gedanken. „Oh. Guten Morgen Shoto. Ich habe dich gar nicht kommen sehen.“ „So wie die letzten Tage“, meinte er und ging neben mir her, „du machst dir wohl viele Gedanken um etwas, was dich scheinbar belastet, was? Kim, wir kennen uns zwar erst seit über einen Monat und sind seit kurzer Zeit befreundet, aber ich merke doch, dass etwas mit dir nicht stimmt. Wenn es wegen deiner wahren Vermutung sein sollte, lass dir ruhig Zeit bis du mir davon erzählen willst , aber wenn dich etwas anderes belasten sollte, bitte ich dich, dass du mir jetzt sagst was los ist.“ Ok, das ist echt cute wie er sich Sorgen macht. Moment mal, was? Ich schüttelte mir hastig diesen Gedanken ab. Wir blieben vor dem Klassenzimmer stehen. „Keine Sorge, mich belastet nichts. Ich mache mir nur Gedanken über den USJ Vorfall und über meine Vermutung...“, ich stoppte kurz, „weißt du was? Hast du heute nach dem Unterricht ein bisschen Zeit? Da der Unterricht gleich anfängt, würde ich dir dann heute Nachmittag an einen ruhigen Ort, meine Vermutung erzählen. Ich fühle mich bereit dazu.“ Shoto schien überrascht von meinem plötzlichen Beschluss zu sein. „Ja, ich habe Zeit. Lass uns nach dem Unterricht in den Park gehen.“ Ich nickte auf seinen Vorschlag. Zusammen gingen wir ins Klassenzimmer.

~Timeskip

Die Information, dass bald das legendäre Sportfest der U.A, trotz des Schurkenangriffs stattfinden würde, nahm mir einen kleinen Teil der Aufregung, die sich wegen dem jetzigen Gespräch mit Shoto breitmachte. Shoto und ich machten uns gemeinsam auf den Weg zum nächsten Park. Da ich es ziemlich unangenehm fand so still neben Shoto zu laufen, startete ich ein Gespräch. „Das Sportfest wird uns wohl einen Schritt näher an unser Ziel bringen, oder?“ „Ja, es ist auch sehr erstaunlich, dass ein Sportfest kurz nach einem Schurkenangriff veranstaltet wird. Damit wollen sie aber ihr Krisenmanagement unter Beweis stellen. Es hat mich selbst ein wenig überrascht, aber ich meine, die Lehrer wissen schon was sie machen“, meinte Shoto. Wir kamen schließlich im Park an und setzten uns auf eine freie Bank. „Also, was genau ist deine Vermutung?“, fragte er mich. „Nun, ich denke es könnte an meinen Vater liegen, warum ich nicht getötet wurde.“ Shoto schaute mich überrascht an. „Warum denkst du das? Dein Pflegevater hat doch gar nichts mit der Schurkenliga zu tun?“ „Ich meine meinen richtigen Vater“, antwortete ich ihm, „wie du ja weißt, bin ich auf Shigaraki losgestürmt. Noch bevor ich ihn erreicht hatte, meinte er ganz gelassen zu mir, dass mein Vater nicht stolz auf mich wäre. Da mich diese Aussage verwirrt hatte, brach ich den Angriff ab und habe ihn erstmal darauf etwas erwidert, dass er ihn doch noch nicht mal kenne, aber er machte währenddessen noch nicht mal den Anschein, dass er gelogen hätte. Er wollte mich ja auch noch nicht mal töten, sondern lediglich nur ausknocken. Shigaraki kannte sogar meinen Namen. Ich gehe davon sehr stark aus, dass er meinen richtigen Vater kennt und er auch ein...“ Ich schluckte. „Ein Schurke ist.“
Ich blickte beschämt zur Seite. Was wird er jetzt von mir denken? Ich meine, ich habe wahrscheinlich einen Schurken als Vater. Er... er wird mich jetzt hassen... Shoto merkte wohl, dass ich mir Gedanken darüber machte, was er jetzt von mir denken würde, denn plötzlich umarmte er mich. „Hey, mach dir keine Gedanken, ok? Nur weil dein Vater ein Schurke ist, hasse ich dich nicht. Mein Vater ist auch nicht der beste...“ „Wie meinst du das?“ Ich drückte ihn leicht weg und sah in sein Gesicht. Warum fiel mir nie sein hübsches Gesicht auf? Er sieht so hübsch aus... Ok Kim, falscher Augenblick! „Eigentlich wollte ich nie jemanden davon erzählen, aber ich vertraue dir“, fing er leise an, „also, wie du ja weißt ist mein Vater Endeavor.“ „Ja, er ist die Nummer zwei von allen Helden und kommt nach All Might.“ „Genau da liegt das Problem. Er hat es nie geschafft die Nummer eins zu werden. All Might war immer über ihn. Weil er es nicht schaffte, hatte er einen Plan B. Er heiratete meine Mutter nur wegen ihrer starken Macke, um dann ein Kind zu bekommen, welches All Might übertreffen soll. Dieses Kind bin ich, da ich sowohl die Macke meines Vaters, als auch die Macke meiner Mutter besitze. Ich soll das schaffen, was er nicht schaffen konnte... Als Kind musste ich viel trainieren. Ich durfte nur die ersten fünf Jahre, seit meiner Geburt, meine Kindheit ausleben. Mein Vater zwang mich immer wieder zu trainieren und ließ mich nie mit meinen Geschwistern spielen. Meine Mutter aber war für mich da bis an jenen Tag. Sie telefonierte an einem Abend mit ihrer Mutter. Sie sagte, sie verabscheue meine linke Seite, weil ich so immer mehr meinem Vater ähnelte. Als sie bemerkte, dass ich alles mitangehört hatte, goss sie mir das heiße Wasser, welches sie am Herd aufgekocht hatte, über den Kopf. Daher habe ich auch meine Brandwunde.“ Er zeigte auf seine linke Gesichtshälfte, an der seine Brandwunde über seinem türkisen Auge war. „Als mein Vater davon erfuhr, ließ er sie ins Krankenhaus einliefern. Seit diesem Vorfall hasse ich ihn. Ich möchte der Nummer eins Held werden und All Might übertreffen mit nur meiner rechten Seite, die ich von Mutter habe. Somit kann ich meinen Vater zeigen, dass ich ihn verachte.“ Ich konnte nicht glauben was ich da hörte. Endeavor, der eigentlich als Held, ein guter Mensch sein sollte, hatte Shoto so etwas schlimmes angetan. Er tat mir so leid. Es war kurz still zwischen uns. Plötzlich sah Shoto mir geschockt in meine lilanen Augen.  „Es tut mir leid Kim! Ich hätte dir vielleicht nicht zu viel erzählen solle-“ Ich redete ihm dazwischen. „Mach dir keinen Kopf darüber. Danke, für dein Vertrauen! Du hast mir, indem du mir das alles erzählt hast, sehr geholfen. Ich fühle mich jetzt auf gar keinen Fall mehr alleine. Danke!“ Ich lächelte und umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung. Es fühlt sich so gut an! Ich fühle mich gerade so sicher! Wir verweilten noch eine kurze Zeit so bis ich mich von ihm leicht löste und zu Wort kam. „Ich muss dann auch wieder los. Wir sehen uns morgen wieder. Hab noch einen schönen Tag!“ Shoto schaute kurz enttäuscht, aber dann fasste er sich wieder und verabschiedete sich ebenfalls von mir. Warum war er gerade enttäuscht? Ich machte mich auf den Heimweg.

Ein grauenhaftes Schicksal (mha/bnha FF, Shoto Todoroki x oc)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt