Kapitel 21

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Inzwischen ging es mir wieder besser. Shoto half mir den Verlust meiner Pflegeeltern gut zu verkraften. Er gab mir die Kraft, die ich brauchte. Als ich es gut verkraftet hatte, erzählte ich der Klasse die Wahrheit, warum ich wirklich im Heim wohnte. Sie alle haben mir ihr Beileid ausgesprochen und versprochen mir da durch zu helfen. Sogar Katsuki. Worüber ich sehr erstaunt war.
Die Prüfungen habe ich auch gut hinbekommen. Sowohl die schriftliche als auch die praktische. Obwohl Mina, Denki, Hanta, Kirishima und Rikido die praktische Prüfung nicht geschafft hatten, meinte Herr Aizawa, dass sie trotzdem mit dürften, aber eine extra Nachhilfe dann dort besuchen müssten.

Der Unterricht heute ging schnell vorbei. Ich war gerade dabei mich mit Shoto über den morgigen freien Tag auszutauschen bis Mina unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. „Hey Leute, wir haben doch Morgen frei. Lasst uns zusammen shoppen gehen! Ich muss noch etwas für das Sommercamp kaufen.“ Viele stimmten dem zu. Ich fand auch, dass das eine super Idee war. Nachdem ein Treffpunkt und eine Uhrzeit abgemacht war, gingen alle Nachhause. Schade, dass Shoto und Katsuki nicht mitgehen. Dann wäre die ganze Klasse zusammen hingegangen.

~Timeskip

Dammit! Ich bin zu spät dran! Eilig rannte ich aus dem Heim und machte mich auf den Weg zum Kiyash-Einkaufszentrum. Warum musste ich mich auch erst so spät fertig machen? Wenigstens konnte ich gerade noch Ochako erreichen und ihr sagen, dass sie schon loslegen können. Sie müssten sonst noch gute 15 Minuten auf mich warten.
Da ich nicht länger als gesagt brauchen wollte, rannte ich noch schneller als zuvor zum Einkaufszentrum. 

Schnaufend blieb ich am Kiyash-Einkaufszentrum stehen. Endlich bin ich hier. Puhh. Langsam ging ich ins Einkaufszentrum hinein und sah mich um. Wow! Hier gibt's echt viele Läden. Ich wollte gerade mein Handy aus meinem Rucksack kramen, um Ochako anzurufen und zu fragen wo sie waren, als ich Deku mit einer schwarz gekleideten Person, die auf den Boden guckte, auf einer Bank saßen sah. Also ging ich auf sie zu. Wenn Deku hier sitzt, heißt das, dass die anderen hier in der Nähe sind. Ich war fast bei ihnen, als diese andere Person ihr Gesicht etwas anhob und Deku anschaute. Da erkannte ich die Person.  Tomura Shigaraki?! Was zum Teufel...? Er hat auch seine Hand an Dekus Hals?! Ich wusste sofort was ich machen konnte. So intelligent ist es nicht, aber ich muss das Risiko eingehen. Lässig saß ich mich neben Shigaraki, legte einen Arm um seine Schulter, und sagte in einem spöttischen Ton: „Na Shigaraki, keine Hobbys oder was? Nicht sehr klug von dir hier aufzutauchen und Deku zu bedrohen. Ich dachte, du hast besseres zu tun. Ach ja, warte, du hast bestimmt schon aufgegeben und lässt deinen Zorn bei ihm aus. Kein Wunder nach dieser Niederlage.“ Ich lachte böse und schaute zu Deku in der Hoffnung, dass er sich von Shigaraki befreien und dann irgendwie Hilfe holen könnte. Wie durch ein Wunder ließ Shigaraki Deku los und konzentrierte sich nun auf mich. Deku verstand wohl meinen Blick, denn er verschwand so schnell er konnte. Mein Plan ist aufgegangen. „Ach, dir auch einen guten Tag Kim... Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass du so plötzlich hier auftauchst. Du hättest mich aber ruhig etwas netter begrüßen können...“, tadelte mich Shigaraki. „Lass mich mal überlegen...“, ich schaute ihn nachdenklich an und fing an frech zu grinsen, „nee. Wäre zu langweilig. Naja, darum soll es aber nicht gehen. Ich hab da mal eine Frage an dich. Hätte ich sie nicht, würdest du schon längst auf dem Boden liegen.“ „Würde ich das? Bist du dir sicher?“, fragte mich Shigaraki bedrohlich. Mir fuhr bei seiner Stimme ein Schauer über den Rücken. Warum denke ich auf einmal, dass das selbständige Einmischen ein Fehler war? „Was war denn deine Frage?“ Shigaraki holte mich aus meinen Gedanken raus. Obwohl ich nun etwas Angst hatte, da mir mein Gefühl sagte, dass das hier ein Fehler war, versuchte ich mit lässiger Stimme zu sagen: „Nun, du hast beim Angriff, den du übrigens verloren hast, irgendwas von meinen Vater geredet. Wer ist mein Vater?“ „Ich wusste doch, dass diese Frage kommen wird... Willst du wirklich seinen Namen wissen?“ Gruselig grinsend sah er mich an. „Wenn du ihn wirklich kennen solltest, dann sprich.“ Ich schaute ihn fest in die Augen. Sein Gesicht kann einen echt Angst einjagen. Mit der Hand vor dem Gesicht, sieht er ein bisschen symphatischer aus. Kim, konzentriere dich! Shigarakis Grinsen wurde breiter. „Dein Vater... ist All For One.“ Wer? Moment mal, hat All Might nicht schonmal was von ihm erzählt? Wer war das nochmal? Ich war zu sehr darauf fixiert meine Erinnerungen durchzugehen, sodass ich nicht merkte, dass Shigaraki eine Hand an meine Taille legte und mich mit der anderen Hand an meinem Handgelenk festhielt. „Du kannst ihn auch gleich kennenzulernen“, sagte Shigaraki beängstigend und zog mich mit. Ich versuchte mich aus seinen Fängen zu befreien, aber sein Griff verfestigte sich. Drohend flüsterte er mir ins Ohr: „Wenn alle fünf Finger meiner Hand dich berühren, wirst du in Sekundenschnelle zu Staub verfallen... Ach moment... dich kann ich ja nicht töten. Ich brauche dich noch.... Dann werde ich eben viele andere Menschen hier töten und das ist dann alles deine Schuld. Also bleibe ruhig und komme ohne dich zu wehren mit...“ Ich riss meine Augen auf. Shit! Was mache ich jetzt? Ich kann die Menschenleben hier auch nicht einfach so opfern. Ich muss wohl oder übel mit... So gingen wir bis zum Ausgang des Einkaufszentrums. Ich dachte, ich wäre verloren bis ich mehrere Polizisten auf uns zukommen sah. „Bitte verlassen sie sofort das Gelände!“ Deku hat es geschafft! Sie liefen ins Zentrum hinein, um die Menschen sofort zu evakuieren. Zwei Polizisten aber kamen auf uns zu. „Entschuldigung, aber ist bei Ihnen, junge Dame, alles in Ordnung? Belästigt der Mann Sie?“ Was haben die bitteschön für eine Beobachtungsgabe? Habe ich wirklich Anstalten gemacht, dass ich hier nicht freiwillig mitgehe? Ich wusste, ich musste die Polizisten anlügen, damit Shigaraki hier niemanden was tat. „Also“, verunsichert sah ich die Polizisten an, „alles ist gut! Er ist ein guter Kumpel von mir! Wirklich!“ Shigaraki lockerte seinen Griff etwas, um die Lüge glaubhafter wirken zu lassen. Misstrauisch ließen sie uns vorbei. „Lügen ist schonmal keine Stärke von dir“, flüsterte mir Shigaraki zu. Ehe wir ganz vom Platz verschwinden konnten, hörte ich Ochako nach mir rufen: „Kim! Da bist du! Lauf doch nicht weg! Wer ist dieser Typ da bei dir?“ Dammit! Nicht gut! Überhaupt nicht gut! Was jetzt? Ignorieren? Zurufen, dass ich jetzt schonmal mit einem Kumpel von mir verschwinde? Ok, als Kumpel kann man das hier nicht sehen. So wie er mich festhält.... Plötzlich ließ Shigaraki mich los. „Nochmal Glück gehabt... Beim nächsten mal, kriege ich dich...“ Mit diesen Worten verschwand er. Verdutzt, erleichtert, aber auch etwas fertig mit den Nerven sah ich ihm hinterher. Hä? Er hat mich einfach losgelassen? Einfach so? Ich drehte mich zu Ochako, gefolgt von Deku und den zwei Polizisten von eben, um. „Kim! Geht's dir gut! Du bist komplett blass!“ Sie blieben vor mir stehen. „Ja... Shigaraki hat mich einfach losgelassen, als du, Ochako, nach mir gerufen hast.“ Die Polizisten und Ochako wurden nun auch blass. „Es tut mir so leid!“, sagte Deku, der schon geschockt war, „hätte ich gewusst, dass es soweit kommt, hätte ich nicht nach Hilfe gesucht, sondern wäre da geblieben!“ „Deku, es ist okay“, beruhigte ich ihn, „es war meine Schuld. Ich hätte gleich die Polizei holen können, statt mich eigenständig einzumischen.“ Ich sah nun die zwei Polizisten an und verbeugte mich leicht als Entschuldigung. „Es tut mir leid, dass ich Ihnen gesagt habe, dass alles in Ordnung wäre, aber ich wollte die Menschen hier nicht in Gefahr bringen.“ Der eine Polizist meldete sich nun zu Wort: „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Du hast gut gehandelt, trotzdem hättest  du etwas vorsichtiger sein können. Midoriya und du, wir bringen euch zum Revier. Ihr macht dann eine Zeugenaussage zu Shigaraki.“
Deku und ich nickten darauf und gingen mit.

Nachdem wir beim Revier waren, wurden wir nach Hause gebracht. Die Aufsichtspersonen des Heims erfuhren noch alles und hatten mich leider noch ausgefragt. Jedoch konnte ich mich etwas später in mein Zimmer retten und schlafen gehen. Ich schloss die Augen und versuchte einzuschlafen.
Mann, was für ein Tag.

Ein grauenhaftes Schicksal (mha/bnha FF, Shoto Todoroki x oc)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt