Kapitel 37

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„Ey, Schlafmütze. Steh auf!“, weckte mich Dabi. „Was ist denn? Lass mich doch weiterschlafen...“, beschwerte ich mich müde. „Also wenn du Frühstück haben möchtest, würde ich aufstehen“, meinte er. „Mir doch egal... Ich bin müde...“ ...und habe generell keinen Bock. Dabi seufzte. „Toga, komm rein.“ Die Tür wurde aufgerissen und Toga sprang auf mein Bett. Naja, sie sprang eher auf mich drauf. Ich zuckte zusammen und war sofort hellwach. „Musste das sein?“, fragte ich genervt. Dabi lachte etwas und warf mir Kleidung zu. „Geh dich mal fertig machen. In ungefähr einer halben Stunde gibt es Frühstück. Du kannst auch duschen. Das Bad ist nebendran. Ach ja, heute Abend solltest du dir vielleicht Schlafklamotten von Toga ausleihen, bevor du wieder mit den Alltagsklamotten einschläfst.“ „Hmm, ok.“ Ich ignorierte den Fakt, dass ich mit meinen normalen Klamotten eingeschlafen war und schlenderte  ins Bad und duschte. Nachdem ich duschen war, zog ich mich um und ging zu den anderen, um zu frühstücken. Als ich im Essraum war, sah ich alle aus der Schurkenliga, außer Shigaraki und Kurogiri, am Tisch sitzen „Kimchan! Setz dich neben mich!“, rief Toga und rannte zu mir. Sie zog mich auf einen freien Platz neben ihr. Mr. Compress unterhielt sich mit Dabi und wandte seinen Blick an mich, als er bemerkte, dass ich nun auch da war. „Kim, du hast echt nicht versucht abzuhauen? Das hätte ich echt nicht erwartet.“ „Pff, lass mich doch, Maskentyp“, meinte ich desinteressiert und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. „Das freut mich zu hören, dass es keinen Fluchtversuch gab, Kim“, mischte sich nun auch Shigaraki ein, der mit Kurogiri den Raum betrat. Er saß sich neben mich, da dieser Platz noch frei war und meinte Zufrieden: „Du scheinst wohl akzeptiert zu haben, dass du nun ein Teil von uns bist.“ Am besten wäre es, wenn ich jetzt mitspiele, oder? Naja, da ich im Moment eh keine Ahnung habe, auf welcher Seite ich bin, kann ich es mir ja erlauben mitzuspielen. Außerdem macht sich doch eh keiner Sorgen um mich. Ich meine, meine 'Freund' hat Schluss gemacht. „Ja“, gab ich, so gut wie es ging, emotionslos von mir, „als die Tochter von All For One kann ich keine Heldin werden. Das ist mir schon vor längerer Zeit klar geworden. Doch ich habe es nie akzeptiert. Bis jetzt.“ Alle aus der Liga schauten etwas verwundert, da sie diese Antwort nicht erwartet hatten. Aber Shigaraki lächelte Zufrieden und meinte dann triumphierend: „Lasst uns mit dem Frühstück anfangen.“

~Timeskip

Nach dem Frühstück half ich Kurogiri beim Abwasch und co., weil mich die Gedanken an Shoto plagten und ich dadurch Ablenkung brauchte und ich etwas Mitleid mit Kurogiri hatte, dass er alles alleine machen musste. Er war zwar ein Nomu, aber trotzdem hatte ich Mitleid mit ihm. „Danke, dass du mir hilfst Kim“, bedankte sich Kurogiri bei mir, als wir fertig waren. „Kein Problem“ erwiderte ich und ging  ins Zimmer. Bevor ich aber im Zimmer verschwinden konnte, hielt mich Toga auf. „Kimchan? Können wir bitte was zusammen machen? Bitte?“, bettelnd sah mich Toga an. Kann ich nicht einfach ins Zimmer gehen und meine Ruhe haben? Ich bin  kurz vor dem Heulen. Mit einem gespielt fragenden Blick sah ich sie an. „Was willst du denn machen?“ Statt mir zu antworten, zog sie mich in ihr Zimmer hinein.

Wir saß uns nun gegenüber auf ihrem Bett. „Wir führen Mädchengespräche!“, beantwortete Toga nun meine kürzlich gestellte Frage. „Äh, ok? Worüber willst du reden?“, fragte ich etwas verwundert.

~Timeskip

Wir hatten nun die ganze Zeit über viele verschiedene Themen gesprochen nur nicht über Jungs, worüber ich sehr dankbar war. Während dem Gespräch hörte ich auch Toga nicht wirklich zu. Ich musste viel an Shoto denken. Am Tag davor konnte ich ja nicht wirklich viel über ihn nachdenken. Da kam ich überhaupt nicht dazu. Doch jetzt irgendwie, klappte es problemlos. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich keine Wut mehr darüber verspürte, dass ich wieder entführt wurde und dadurch meine Gefühle etwas 'freier' waren. Desto länger ich über Shoto nachdachte, desto trauriger wurde ich. „Kimchan?“, Toga holte mich wieder in die Realität zurück, „alles ok? Du weinst.“ Ich spürte wie eine Träne an meiner Wange herunterlief. „J-ja...“, meinte ich und drehte meinen Kopf schnell weg. Ich darf jetzt keine Schwäche zeigen! „Weinst du wegen einen Jungen? Ich rieche es! Du hast Liebeskummer!“ Sofort umarmte mich Toga. Die Umarmung fühlte sich gut an. Ich bekam dadurch das Gefühl, dass ich ihr Vertrauen könnte. Also ließ ich es raus: „Ich war mit einen Jungen zusammen. Alles lief super, bis ich mich mit einem anderen Jungen mich super verstand und mein Ex dann Eifersüchtig wurde. Er hat sich immer wieder bei mir beschwert, dass wir kaum was zusammen machen würden und ich nur noch Zeit mit dem anderen Jungen verbringen würde. An dem Abend als Dabi und Shigaraki mich wieder entführten, hatte er mir sogar unterstellt ich würde ihn mit dem anderen Jungen betrügen. Dabei ist er nur für mich wie ein Bruder! Dann hatte er einfach mit mir Schluss gemacht. Daraufhin bin ich weggerannt und Dabi und Shigaraki über dem Weg gelaufen.“ Alles ratterte ich hinunter. Ich weinte danach nur noch mehr.  „Das tut mir echt leid, Kimchan. Aber ich bin für dich da! Wir sind alle für dich da! Bei uns bist du super aufgehoben! Vergess diesen Volltrottel! Er hat dich nicht verdient!“, tröstete mich Toga auf und umarmte mich noch stärker. „Danke...“
Toga hat Recht... Ich muss ihn vergessen... Er ist nicht mehr mein Freund. Er ist mein Ex. Zudem sehe ich ihn ja erstmal eh nicht... Den Fakt, dass ich in der Schurkenliga super aufgehoben wäre, vergesse ich mal.
„Was bin ich froh, dass du nun endlich zugegeben hast, dass etwas nicht stimmt“, meinte plötzlich Toga. „Was meinst du damit?“ „Seitdem du wieder hier bist, konnte ich riechen, dass etwas nicht stimmt. Anfangs war ich mir nicht sicher, da der Geruch nur schwach war, aber seit heute Morgen konnte ich ein immer stärkeren Geruch von Liebeskummer wahrnehmen.“

Nachdem wir noch eine Weile geredet hatten und es mir wieder besser ging, ging ich schlafen da es schon Abends war. Ich bat Toga, den anderen zu sagen, dass ich zum Abendessen nicht erscheinen würde, da es mir nicht gut ginge. Das war ja auch die Wahrheit. Das Gespräch mit Toga half mir etwas auf die Beine zu kommen, aber leider noch nicht ganz. Ich liebte Shoto ja noch, aber er mich nicht mehr. Ich zwang mich die Gedanken zu Shoto zu verdrängen und schlief schlussendlich auch ein.

Ein grauenhaftes Schicksal (mha/bnha FF, Shoto Todoroki x oc)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt