Kapitel 40

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Ungefähr eine Stunde verging bis es an der Tür klopfte. Ich lag auf dem Bett und bat die Person die klopfte herein. Kai betrat den Raum. Sofort richtete ich mich auf. „Entschuldige, dass ich solange gebraucht habe“, sagte Kai und saß sich neben mich aufs Bett, „es gab ein paar Probleme. Nun, ich wusste gar nicht, dass du der Schurkenliga beigetreten bist, als du in den Nachrichten als vermisst gemeldet worden bist.“ „Ich bin ihnen nicht freiwillig beigetreten. Ich wurde von ihnen wieder entführt“, verteidigte ich mich. Überrascht sah mich Kai an. „Wie haben sie dich entführen können? Die U.A ist doch sehr gut gesichert? Zudem wurde in den Nachrichten nichts darüber erwähnt.“ „Ich wurde ja auch nicht bei den Wohnheimen oder in der Schule entführt. Sie haben mich entführt als ich in den Gassen Abends herumlief. Ich hätte eigentlich noch nicht mal mehr so spät aus dem Gelände gedurft.“ „Warum hast du das dann gemacht?“, fragte Kai, „dir hätte doch klar sein müssen, dass dir vielleicht etwas passieren könnte.“ „Ja, ich weiß“, erwiderte ich, „aber in dem Moment war es mir scheiß egal. Ich habe dir doch von meinem Freund erzählt und, dass wir uns, etwas später nach der Entführung von mir und Katsuki, immer wieder kurz stritten. An dem Tag als ich in den Gassen herumlief, haben Shoto und ich kurz davor auch wieder gestritten. Er unterstellte mir sogar, dass ich ihm mit Katsuki betrügen würde und dann hatte er einfach Schluss gemacht. Daraufhin bin ich in die Gassen gerannt und bin auf die Schurkenliga gestoßen.... Anfangs war ich überhaupt nicht freiwillig bei der Schurkenliga, aber so nach und nach war ich immer freiwilliger bei ihnen...“
„Verstehe. Bitte beantworte mir folgende Frage ehrlich“, sagte Kai und sah mich fordernd an, „zu wem gehörst du jetzt? Zu den Helden, zur Schurkenliga oder zu meiner Gang?“ Leicht überrascht von der Frage überlegte ich. Zu den Helden kann ich nicht mehr dazu gehören, oder? Ich bin schon freiwillig bei der Schurkenliga. Welcher Held bleibt freiwillig bei seinen Feinden? Außerdem bin ich All For Ones Tochter. Ich gehöre zu den Schurken... „Ich bin keine Heldin und kann auch keine Heldin werden. Das heißt, ich gehöre zur Unterwelt, aber ich weiß nicht zu welcher Gruppe... Ob zu deiner Gang oder zu der Liga“, antwortete ich ehrlich. Kai stand auf und stellte sich in die Mitte des Raumes hin. „Wenn das so ist“, meinte er, „lass mich dir die Wahrheit über deine Pflegeeltern erzählen. Vielleicht hilft es dir bei deiner Entscheidung.“ Meine Pflegeeltern? Was haben sie denn damit zu tun? Ich habe auch schon lange nicht mehr an sie gedacht... „Du musst mir aber eines Versprechen, Kim. Wenn ich dir die Wahrheit erzählt habe, wäre es gut, wenn du nicht ausrasten würdest, sondern ruhig bleibst. Versprochen?“, fragte mich Kai. Zur Bestätigung nickte ich. „Gut, deine Pflegeeltern waren Schurken.“ Was? Wie? Warum sollten sie Schurken sein? „Allerdings waren sie ziemlich harmlose Schurken“, fuhr Kai fort, „sie waren lediglich nur Räuber. Sie schlichen sich in reiche Anwesen und klauten einige Sachen, um damit ordentlich Geld zu verdienen. Die Firma, die sie anscheinend im Ausland leiteten, gibt es nicht. Sie haben dir doch auch nie den Namen erzählt und waren für einige Tage auf 'Geschäftsreise', nicht wahr?“ „Ja, aber ich verstehe nicht. Wie sie waren Schurken beziehungsweise einfach nur Räuber? Das-“ „Deine Pflegeeltern wurden erst zu Schurken, als sie dich zur Pflege bekamen. Sie wollten dir ein so gutes Leben wie möglich schenken, weswegen sie auch in reiche Anwesen eingebrochen sind, um viel Geld zu bekommen. Sie haben dich sehr geliebt. Doch als du auf die U.A gingst, erfuhr die Schurkenliga von dir und zufällig auch von der wahren Gestalt deiner Pflegeeltern. So haben sie kurz vor dem Sportfest Kontakt zu deinen Pflegeeltern aufgenommen und ihnen eine hohe Summe an Geld angeboten, wenn sie dich der Liga übergeben würden. Deine Pflegeeltern stimmten mit ein, da ihnen das Geld langsam wichtiger wurde, als ihre Pflegetochter, für die sie damals aus Liebe zu Schurken geworden sind. Da ich dich schon länger beobachten ließ und einen Tag vor dem Sportfest der U.A, alles über deine Pflegeeltern und ihr baldiges Vorhaben erfuhr, beschloss ich mich, den Kontakt zu dir endlich aufzubauen, um eventuell noch mehr Infos über deine Pflegeeltern zu bekommen und auch persönlich erfahren zu können, wie es dir geht. Als du mir dann etwas später schriebst, dass deine Pflegeeltern sich ziemlich komisch benahmen und ich von meinen Untertanen erfuhr, dass deine Pflegeeltern dich bald der Liga übergeben wollten, schritt ich an dem Tag, als sie dies vorhatten ein und tötete sie. Ich wollte dich schützen vor der Liga.“ Schockiert sah ich Kai an. „Du hast meine Pflegeeltern umgebracht?“ „Ja, das habe ich, um dich zu schützen.“ „Und warum wolltest du mich schützen? Warum hast du überhaupt Kontakt zu mir aufgebaut?“, fragte ich immer noch schockiert. „Weil ich dich liebe!“ „W-was?! W-wie kannst du mich einfach so lieben? Bevor wir über WhatsApp Kontakt hatten, kannten wir uns noch gar nicht?“ Irritiert sah ich zu ihm. „Wir hatten zwar keinen Kontakt, doch ich habe dich schonmal früher gesehen, als zwei Idioten dabei waren, dich zu entführen. Eigentlich interessiert mich das Wohlbefinden anderer Personen nicht, aber bei dir konnte ich irgendwie nicht wegschauen. So bin ich euch gefolgt. Als ich dann eingreifen wollte tauchte All Might auf und half dir. Kurze Zeit später verschwand er mit dir. Da dieser Vorfall in den Nachrichten war, war es für mich kein Problem, deinen Namen herauszufinden. Ich ließ dann dich immer wieder beobachten. Ich überlegte auch sehr viel, wann und wie ich mich am besten bei dir vorstelle bis ich alles wegen deinen Pflegeeltern erfuhr. Da habe ich sofort gehandelt, wie schon erwähnt. Normalerweise möchte ich mit Menschen, die ein Quirk besitzen keinen näheren Kontakt haben, aber bei dir fühle ich anders. Ich weiß auch nicht warum. Aber es ist so. Sagen wir es mal so, wäre die Liga nicht gewesen, wären deine Pflegeeltern nicht getötet worden. Zudem haben sie es meiner Meinung nach verdient zu sterben. Schließlich ist ihnen das Geld wichtiger als ihre Pflegetochter, die sie eigentlich so sehr geliebt haben.“ Diese ganzen Infos schockten mich. Sehr sogar. Es ist einfach grausam was Kai tat. Auf der anderen Seite aber, hat Kai Recht... Sie haben den Tod verdient, da sie mich für Geld hergegeben haben... Oder? Da haben sie doch den Tod verdient? Kai tat das alles um mich zu schützen, vor denen, die mein Leben erst Recht auf den Kopf gestellt hatten. Vor der Schurkenliga. „Kai“, meinte ich und sah direkt in Kais Gesicht, „ich glaube, du hast das richtige getan. Du hast mich schließlich vor Menschen, die mir nichts gutes wollten beschützt. Zudem finde ich dein Vorhaben, dass du den Menschen helfen willst, dass alles wieder so wird wie damals, als es keine Quirks gab, gut. Ich finde dieses Vorhaben super.“ Ich stand auf, stellte mich vor Kai und sprach weiter: „Deshalb möchte ich dich unterstützen! Ich möchte deiner Gang beitreten! Aber ob ich deine Liebe erwidern kann, weiß ich nicht, deswegen gebe mir bitte Zeit. Zeit zum Nachdenken und auch Zeit, um  richtig von meinem Ex hinwegzukommen. Ich hasse dich nicht, nur damit du das weißt.“ Kai sah mich überrascht an. „Um ehrlich zu sein“, sagte er, „dachte ich, du würdest mich hassen, nach dieser Beichte. Deshalb freue ich mich umso mehr, dass du doch nicht mich hasst. Ich freue mich, dass du meiner Gang beitreten willst und ich lasse dir Zeit.“ Er umarmte mich und meinte dann: „Ich muss jetzt noch etwas machen. Ruhe du dich noch ein bisschen aus. Du wirst dann später etwas zum Essen bekommen.“ Somit ging er und ließ mich in meinem Zimmer zurück.

Ein grauenhaftes Schicksal (mha/bnha FF, Shoto Todoroki x oc)  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt