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Nummer 1, Sry für das totale Klischee!
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Annabeth Chase POV.:

Ich lief mit gesenktem Kopf durch den Schulflur. Es war noch vor dem Klingeln und ich hatte rein gar keine Lust auf eine Begegnung mit Drew. Sie war die "Königin" der Schule und witzigerweise trug sie den gleichen Namen wie die Tochter der Aphrodite aus dem Camp. Auch charakterlich waren sie nicht gerade verschieden. Sie waren beide selbstverliebt, arrogant und hielten sich für die Anführerin. Leider hatte ich heute kein Glück. >>Oh, Annabeth, hast du wiedermal deine Klamotten aus der Mülltonne geholt? Aber woher solltest du auch das Geld für was anderes haben, dein Mum wollte dich ja nicht. << Sie lachte höhnisch und ihre Clique gleich mit. Ich lies mich nicht zu einer Antwort herab und sie zogen wieder ab. Langsam war ich das gewohnt. Immerhin war ich in der 12. Klasse. Ich hatte das schon meine ganze Schulzeit lang ertragen müssen. In fünf Minuten würde die Stunde losgehen. Ich betrat mein Klassenzimmer und setzte mich an meinen Platz. Erste Stunde Geschichte. Ich ignorierte die Blicke und das Tuscheln und die Lehrerin betrat den Raum. Sofort erstarb das Flüstern. Ein paar Stunden später lief ich von der Cafeteria in Richtung Sporthalle. Ich war eigentlich zu früh dran, aber ich wollte nicht, dass jemand beim Umziehen meine Narben sah. Ich betrat die Umkleide und begann, mich umzuziehen. Als ich fertig war, betraten auch die Anderen den Raum. >>Orange? Deine Geschmacksnerven müssen wirklich vollkommen tot sein. << Drew blickte angeekelt auf mein oranges Camp T-Shirt. Ich achtete nicht auf sie und verließ die Umkleide schnell. Ich lehnte mich an die Wand der Sporthalle und wartete. Unser Sportlehrer betrat die Halle und begann Holzkisten hereinzuschleppen. Ich lief zu ihm und fragte, ob ich helfen könnte. Er stimmte zu und ich holte eine der Kisten. Sie waren zwar schwer, aber ich war ja einiges gewohnt. Als endlich der Rest der Klasse kam, waren wir gerade fertig. Drews Blick war, wenn überhaupt möglich, noch abschätziger als sonst. >>Leute, hört mir zu. << Alle drehten sich zu unserem Lehrer um. >>Wir fangen heute mit einem speziellen Thema an. Schwertkampf. << Die halbe Klasse stöhnte auf. >>Für was sollen wir das denn bitte brauchen? << Drew betrachtete ihre pink lackierten Fingernägel. Ich lächelte in mich hinein. Das konnte ja lustig werden. >>Da ich das selbst nicht gut kann, habe ich einen Lehrer besorgt. Bitte seit halbwegs nett zu ihm. << In diesem Moment ging die Tür auf und zu meiner Überraschung trat mein Algenhirn in die Sporthalle. Ich unterdrückte den Impuls, ihm um den Hals zu fallen und tat einfach mal so, als würde ich ihn nicht kennen. >>Hi, mein Name ist Percy Jackson. << Er hob kurz die Hand und schaute in die Runde. Ich sah, dass Drew ihn interessiert ansah und Eifersucht kochte in mir hoch. Vermutlich fragte sie sich gerade, ob er Single war. Ich konnte ihr darauf eine Antwort geben: Nein, war er überhaupt nicht. Bei ihm konnte sie offenbar auch über sein Camp T-shirt hinwegsehen. >>,..also wir brauchen jemand freiwilligen. << Was? Oh, ich hatte einen Vortrag unseres Sportlehrers verpasst, egal. Niemand meldete sich, also sagte er zu Percy, er solle jemanden auswählen. Ich spürte seine meergrünen Augen auf mir und ich trat vor. >>Ich hoffe du hast meinen Dolch dabei. << Ich hob fragend die Augenbraue. Er grinste. >>Klar doch, ich hab ja keine Selbstmordgedanken.<< Er ging zu einer der Kisten und nahm meinen Dolch heraus. Das war also in den Kisten. Wie er Chiron wohl dazu überredet hatte, die halbe Waffenkammer des Camps mitzunehmen? Er reichte mir meinen Dolch und ich nahm ihn entgegen. Er hielt Springflut in der Hand, er hatte das Schwert schon so aus der Kiste genommen. Ein Kugelschreiber wäre auch zuauffällig. >>Bereit? << Die Schüler waren zurückgewichen und starrten uns an. Ich nickte und griff an. Er parierte und ein Klirren erfüllte die Halle. Ich fühlte mich sofort besser. >>Wo hast du eigentlich Zoe gelassen? << fragte ich. Es interessierte mich wirklich, wo er sie dieses Mal hingebracht hatte. >>Hatte ich nicht gesagt, du sollst auf sie aufpassen, bis ich wieder zuhause bin? << Er nickte entschuldigend. >>Ja hast du, aber den Job konnte ich mir doch nicht entgehen lassen. Keine Sorge, es geht ihr gut. Nico passt auf sie auf. << Empört schnappte ich nach Luft. >>Du lässt sie bei Nico di Angelo? Er kommt nicht Mal mit Bianca alleine klar, wie soll er dann auf Zoe auch noch aufpassen? Das letzte Mal, als Will nicht da war, ist er mit ihr in den See im Central Park gefallen. Warum konntest du sie nicht einfach zu Piper und Jason bringen? << Während ich redete, kämpften wir weiter und es war mir egal, dass die ganze Klasse zuhörte. >>Sie waren nicht da und Nico wird sie nicht umbringen. Sie mag ihn. << Ich rollte mit den Augen. >>Ich weiß, aber ich mach mir halt Sorgen um sie. << Er nickte. >>Ich doch auch, Neunmalklug. << In diesem Moment schienen wir beide die gleiche Idee zu haben, um den Kampf zu gewinnen. Unsere Lippen trafen aufeinander und wiedereinmal verschwand die Welt um mich herum. Als wie uns wieder voneinander lösten, spürte ich Percys Klinge an meinem Hals. Auch ich hielt ich meinen Dolch an den Hals. Wir grinsten uns an und ließen unsere Waffen sinken. >>Äh, kennt ihr euch? <<

Wow, das war mal eine dumme Frage. Nein, ich hatte einen vollkommen Fremden geküsst. Das kam natürlich von Mark. Er war ein totaler Idiot und jeder Grashalm war klüger als er. >>Ja, tun wir. Warum? << antwortete Percy, der sich auch über die Frage zu amüsieren schien. Drew starrte mich wütend an. >>Wer sind bitte Nico, Bianca und Zoe? << fragte ein anderer Schüler. >>Nico ist Percys Cousin, Bianca seine Tochter und Zoe ist meine Tochter. << Zwei Dutzend Augenpaare starrten mich an. >>Du...du hast eine Tochter? << Das kam von einer ungläubigen Drew. >>Ja, was dagegen? << fragte ich zurück. >>Du bist in der 12. Klasse Annabeth. << bemerkte der Sportlehrer, sehr klug, das hätte ich jetzt nicht raus bekommen. >>Du bist doch noch viel zu jung für ein Kind.<< Ich seufzte innerlich. >>Ich bin zwanzig Jahre alt, ich kann sehr wohl selbst entscheiden ob ich ein Kind haben kann oder nicht. << Ich wurde langsam wütend. >>Du bist schon zwanzig? << Hatte ich das nicht gerade gesagt? Percy nickte für mich. >>Moment mal, also ist Percy dein Freund und du hast mit ihm ein Kind? << Ich nickte erneut. Das hatte Drew ganz treffend zusammengefasst. >>Können wir vielleicht weitermachen? << fragte Percy leicht genervt. Alle nickten und es ging weiter. Immer wieder trafen Percy und mich seltsame Blicke, aber ich schaffte es, sie einfach auszublenden. Meine Klasse war eine Katastrophe im Schwertkampf, aber das war eigentlich zu erwarten gewesen. Am Ende der Doppelstunde ging ich mich umziehen und vergaß dabei meine Narben. Ich zog mir das T-Shirt über den Kopf und die Gespräche verstummten.Verfluchte Hera! Der Tartarus und das Halbgottleben hatten ihre Narben hinterlassen. Ich schloss kurz die Augen und machte einfach weiter. Ich ging aus dem Raum, ohne mich umzublicken. Auf dem Flur wartete Percy auf mich und legte den Arm um mich. >>Alles in Ordnung, Neunmalklug? << Ich nickte. >>Ich hab nur mein T-Shirt in der vollen Umkleide ausgezogen. << Er lächelte. >>Dann haben wir wohl den gleichen Fehler gemacht. << Percys Rücken war, genau wie meiner, mit Narben übersät, sogar noch mehr als meiner. >>Tja, gar nicht so leicht, ein komplettes Leben zu verstecken. << Ich nahm seine Hand und wir liefen aus dem Schulgebäude hinaus. >>Gehen wir Zoe abholen? Ich vermisse sie jetzt schon. << Percy bejahte und wir liefen zu seinem Wagen. Als ich gerade einsteigen wollte, hielt er mich zurück. Ich sah ihn fragend an. Er zog mich an sich und küsste mich genau in dem Moment als der Rest der Schüler aus dem Gebäude kam. Am nächsten Morgen waren die Blicke nicht mehr abwertend sondern ungläubig und irgendwie gefiel es mir. Bis zu meinem letzten Tag in dieser Schule bekam ich keinen einzigen blöden Spruch mehr von Drew zu hören. 




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