Palutens Sicht
0 9 . 0 2-
Müde betrat ich die Küche, in der gerade Daniel etwas Frühstück für uns zubereitete.
Ich konnte die Nacht kaum schlafen. Auch wenn sich die Situationen zwischen Manuel und mir langsam wieder beruhigte, machte ich mir unglaubliche Sorgen um ihn.
Was, wenn ich so tief geschlafen hätte, dass ich ihn nicht die Treppen heruntergehen gehört hätte? Wenn ich ihn nicht aufgehalten hätte? Wäre er wirklich abgehauen? Dabei sogar gestorben?
Ich wollte das Ganze nicht wahr haben. Manuel war doch die Person, die mich zum weitermachen brachte. Was hätte ich gemacht, wenn er nicht mehr da wäre?
,,Alles in Ordnung, Patrick?", fragte mich Daniel und brachte mich so zum Glück wieder aus meinen Gedanken. Manuel ging es gut. Er war noch da. Das war alles was zählt.
,,J-ja.. noch etwas fertig von gestern", antwortete ich ihm und versuchte mir dabei ein Lächeln zu erzwingen. Er deutete auf den Stuhl neben sich, schob eine Schüssel mit Ravioli zu dem Platz.
,,Nicht das beste Frühstück, aber wenigstens etwas", sagte er dazu. Dankend nahm ich es an und aß etwas davon. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie hungrig ich mittlerweile wieder war.
,,Der Tod von Emily nimmt euch alle ziemlich mit, oder?", fragte er mich nach einiger Zeit der Stille. ,,Ja, uns alle hat es ziemlich getroffen", antwortete ich knapp.
Natürlich wollte Daniel nur nett sein, aber ich versuchte wenigstens jetzt auf andere Gedanken zu kommen. Nachdem ich die Schüssel gerade leer gekratzt hatte, kam auch der Rest der Gruppe müde nach unten.
Sie alle nahmen sich etwas von dem Essen uns setzten sich zu uns.
Noch immer sah Manuel ziemlich fertig aus, aber schon um einiges besser. Wenigstens hatte er aufgehört zu weinen.
Ich wollte etwas zu ihm sagen, doch ich ließ es. Er brauchte einfach noch ein wenig Zeit. Ich wollte ihn nicht überfordern.
,,Ich lass euch mal allein und schau nach, ob etwas im Gewächshaus überlebt hat", verabschiedete sich Daniel von uns und ließ uns somit allein zurück. Während die anderen noch aßen, dachte ich nach.
Was nun? Wie würde es weitergehen? Würden wir nun hier bleiben, bis der nächste Angriff passierte? Oder würden wir es doch schaffen, hier glücklich zu werden?
Die Vorstellung fühlte sich gut an, aber leider würde sie wohl auch einfach nur eine bleiben.
Ich war Daniel für alles dankbar. Das er uns nicht nur einmal, sondern auch ein zweites Mal bei sich aufgenommen hatte. Er hatte so viel verloren, auch für ihn musste das alles sehr schwer sein.
Trotzdem wusste ich nicht, ob es das Richtige war, hier zu bleiben. Doch für die nächste Zeit war es wohl das Beste für uns.
Für uns alle.
Nachdem Manuel aufgegessen und seine Schüssel in die Spüle stellte, kam er auf mich zu. ,,Du Patrick, können wir vielleicht mal miteinander reden?", fragte er mich.
Verunsichert nickte ich und folgte ihm. Zusammen gingen wir in das Arbeitszimmer, von dessen Fenster wir aus Daniel sehen konnten, wie er gerade das letzte verbleibende Gemüse aus seinem Gewächshaus pflückte.
Wir Beide setzten uns gegenüber auf zwei Bürostühle. Angespannt wartete ich darauf, was er sagen würde. Er atmete einmal Tief ein, bevor er anfing zu reden.
,,A-also zuerst will ich mich wirklich bei dir aufrichtig entschuldigen, Patrick. Ich wollte nicht, dass sich das alles so entwickelt. Die Nacht gestern hat mir wirklich die Augen geöffnet.
Ich habe dich verurteilt, obwohl du alles richtig gemacht hast. Wenn du und auch Zombey und Maudado, nicht so professionell reagiert hättet, wäre ich wohl nicht mehr da. Ich verdanke dir wirklich mein Leben Patrick", sprach Manu, während er damit kämpfte, keine Tränen zu verlieren.
Auch ich war von seinen Worten berührt. Doch ich wusste, dass das nicht das einzige war, was er mir zu sagen hatte.
,,Trotzdem glaube ich, dass noch einiges zwischen uns steht, was wir nicht besprochen haben. Weißt du, seit dem ich.. seit dem das mit Emily war, hast du dich immer weiter von mir distanziert.
Und nachdem wir zusammen waren.. wurde alles nur noch schlimmer. Ich möchte dir nichts unterstellen, aber.. aber ich denke einfach nicht, dass du mir die Wahrheit gesagt hast", er stoppte, sah mir dabei tief in die Augen.
Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde vor Aufregung stehen bleiben.
Wusste er es? Wusste er, dass ich ihn liebte? N-nein, dass konnte er nicht.
,,Patrick, du kannst wirklich ehrlich zu mir sein.. a-auch wenn ich das nicht zu dir war. Und das tut mir unglaublich Leid. Ich hätte dir davon sofort erzählen und es nicht geheimhalten sollten.
Aber.. dass du in sie verliebt warst.. das kann ich dir einfach nicht glauben, verstehst du? Das hätte ich erkannt.. so wie du es auch bei mir konntest", mein Herz sprang mir fast aus der Brust, je weiter er redete.
Ich wollte es ihm erzählen. Aber jetzt schon? Ich fühlte mich einfach nicht bereit dafür.
,,Ich kann verstehen, dass du sauer auf mich bist, dass ich es dir nicht erzählt habe, aber das tat ich, da ich das Gefühl hatte, dass du uns beide zusammen nicht akzeptieren konntest. Aber warum Patrick, warum?", er kam ein Stück dichter zu mir, nahm meine Hand in seine.
Ich musste es ihm sagen, es gab keine anderen Lügen mehr, die ich ihm erzählen könnte.
Es war vorbei.
Das war der Moment, an dem unsere Freundschaft endgültig enden würde.
Er musste gerade erst den Tod von Emily verkraften, das würde nun alles zu viel werden. Meine Stimme war brüchig, als ich anfing zu sprechen.
,,I-ich.. ich kann.. also ich li-", doch gerade, als ich versuchte es auszusprechen, vernahmen wir beide einen Schuss von draußen.
Zuerst dachte ich nur, dass Daniel einen Zombie hinter dem Zaun erschoss. Doch Manu blickte starr aus dem Fenster, direkt zu dem Gewächshaus.
Nun sah auch ich hinaus.
Mein Atem stoppte, als ich sah, was dort draußen passiert war.
❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀❀
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich würde mich sehr über Feedback freuen! ☺️
Ich hab übrigens wieder einen Teil zu meiner GLP FF "ocean eyes" hochgeladen, würde mich freuen wenn ihr dort mal vorbeischaut!
↪️ mein instagram: @lea.hrch
lea ☀️
DU LIEST GERADE
「 ✓ 」𝐓𝐈𝐋𝐋 𝐓𝐇𝐄 𝐄𝐍𝐃 | 𝐠𝐥𝐩𝐚𝐥𝐥𝐞
FanfictionEigentlich wollte sich Manuel nie vor seinem besten Freund Patrick zeigen, doch nun war er dazu gezwungen. Ohne ihn konnte er nicht überleben.. und wollte es auch erst gar nicht. Nachdem die beiden Let's Player Paluten & GermanLetsPlay erfuhren, da...