45 | settle down

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GermanLetsPlays Sicht
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Panisch sah ich in die Augen des Mannes, der über dem Zaun, auf einem Aussichtsturm stand und uns beobachtete.

,,Bitte, wir wurden nicht gebissen!", schrie Paluten, während er immer wieder nach hinten sah. Die Zombieherde war nur noch wenige Meter von uns entfernt. Wenn er uns jetzt nicht herein ließ, würden wir vor den Toren zerfleischt werden.

,,Bitte, wir werden hier sterben!", schrie ich, während mir Tränen in die Augen schossen.

Ich wollte nicht sterben, nicht hier und jetzt. Nicht so kurz vor unserem Ziel.

Ich sah, dass die Person sich von uns abwandte, jemanden scheinbar etwas zu rief, was ich nicht verstand. Doch wir hatten keine Zeit mehr, die Untoten waren bei uns, drängten uns immer dichter an das Tor, so, dass unsere Rücken sich gegen das Holz drückten.

Doch bevor sie uns mit ihren blutigen Mäulern zerfleischen konnten, öffnete sich das Tor hinter uns und wir fielen zu Boden.

Sofort liefen mehrere Männer an uns vorbei und schossen auf die Untoten. Schon nach wenigen Sekunden lagen diese reglos auf dem Boden, kein Röcheln war mehr zu hören.

Hatten wir es geschafft? Waren wir in Sicherheit?

Ich konnte und wollte es einfach noch nicht glauben. Es war mittlerweile so viel passiert.

Doch das Tor vor uns schloss sich langsam, während wir noch immer unter Schock standen und es so lang beobachteten, bis es endgültig zu fiel. Erschöpft standen wir auf und sahen uns um.

Wir schienen noch in einer Art "Vorraum" zu sein. Ein weiterer hoher Zaun versperrte uns die Sicht in das Lager. Wir konnten nur erahnen, was sich dort hinter noch verbarg. Ich sah mich weiter um, bemerkte das ganze Blut, welches in den harten Erdboden gesickert war. Scheinbar waren das gerade nicht die ersten Untoten die sie hier töten mussten.

Wir bemerkten, dass einer der beiden Männer auf uns zu kam und uns musterte.

,,Wurdet ihr gebissen", fragte er. Auch die Blicke der anderen spürte ich auf meiner Haut. Sofort verneinten wir seine Frage, doch er ließ nicht locker. Er kam näher und zeigte auf die Wunde an meiner Schläfe. Sofort trat Paluten einen Schritt vor mich.

,,Das ist nur eine Platzwunde, wir wurden wirklich nicht gebissen", setzte er sich für mich ein. Sanft griff er nach meiner Hand, drückte sie fest in Seine.

Noch immer musterte mich der Mann in der Army Uniform, bevor er uns abnickte und ein anderer Mann uns anschließend durch das andere Tor führte.

Als sich dieses öffnete, konnte ich meinen Augen kaum trauen. Überall liefen Menschen umher, Container würden als kleine Häuser umfunktioniert, Blumen sämtlicher Art blüten, alles so, als wäre es nie zu einer Apokalypse gekommen. Als würde hinter diesen Mauern nicht das Verderben herrschen.

Dieses Lager war wie ein kleines, abgeschiedenes Dorf, in dem die Welt noch in Ordnung war.

Wir beide sahen uns an und das einzige was wir konnten, war Lächeln. Wir hatten es geschafft, wir waren sicher. Und das wurde uns wohl genau in diesem Moment bewusst.

Eine etwas ältere Frau kam auf uns zu, drückte uns ein paar saubere Klamotten in die Hände und übergab uns einen Schlüssel. Wir dankten ihr, während sie uns zu einem der Container brachte.

Viel Möbel standen nicht in ihm. Ein Bett, ein Schrank, ein Esstisch und vier Stühle um ihn. Aber ich konnte und wollte mich darüber nicht nicht beschweren. Das einzige was wir beide wollten, war Sicherheit. Und diese wurde uns hier endlich gegeben.

Erschöpft setzten wir uns auf das Bett und sahen uns an. Doch bevor ich etwas sagen konnte, drückte mich Paluten gegen die Matratze und küsste mich. Unsere noch kalten Lippen wärmeren sich gegenseitig dabei auf. Als wir uns wieder lösten, sahen wir uns tief in die Augen.

,,Wir haben es geschafft Patrick", hauchte ich, noch etwas außer Atem. ,, Ja, das haben wir", antwortete er mir, während sich ein paar Tränen in seinem Gesicht sammelten. Ich zog ihn zu mir, umarmte ihn. Auch ich weinte in seinen Armen.

Auch wenn wir endlich in Sicherheit waren, hatten wir so viele Menschen verloren. Emily, Maudado, Basti, Paul und ob es Zombey schaffen würde, wussten wir nicht. Auch wenn ich froh war, es endlich mit Patrick geschafft zu haben, fühlte es sich nicht richtig an, dass die anderen es nicht hatten.

,,Komm, wir sollten uns mal das Gelände anschauen", sagte Paluten, wischte erst seine und dann meine Tränen aus dem Gesicht und löste sich anschließend von mir.

Doch bevor wir unser neues Zuhause verließen, zogen wir uns die frischen und auch wärmeren Klamotten an. Ich nahm Patricks Hand in meine, bevor wir den Container wieder verließen und uns das Lager genauer ansahen.

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Schon fast sorglos schlenderten wir über die Schotterwege und sahen uns das Auffanglager genauer an. Nicht nur zum wohnen wurden die Container umfunktioniert, sondern auch als Küchen, Gemeinschaftsräumen, Krankenzimmer und Schulen.

Gerade als wir an einem dieser entlang gingen, sprach uns ein junger Mann an. Ich konnte es nicht glauben, als ich ihm ins Gesicht sah.

,,D-Daniel?", stotterte ich, bevor er uns beide in eine Umarmung gezogen hatte. ,,Ihr habt es also geschafft", stellte er erfreut fest, doch sein Blick verfinsterte sich sofort, als er bemerkte, dass die anderen fehlten.

Daniel fragte nicht nach ihnen. Ich denke das brauchte er auch gar nicht.

,,Und warum bist du hier?", fragte Paluten nach kurzem Schweigen. ,,Ich wurde recht schnell von einem ihrer Fahrzeuge aufgelesen, seit dem helfe ich um genug Lebensmittel, Arznei und andere Güter für das Lager zu beschaffen. Ich denke hier habe ich meine Aufgabe gefunden", erzählte er uns stolz.

,,Wenn ihr wollt, können wir nachher zusammen Abend essen", rief er uns zu, bevor er von jemandem zu sich gerufen wurde und daraufhin wieder zwischen den Containern verschwand.

Glücklich sahen Patrick und ich ihm hinterher, bevor sich unser Blick zu uns wandte und ich meine Lippen wieder auf seine legte.

Wir hatten es geschafft. Wir waren sicher, sicher vor all dem, was hinter den Zäunen passierte.

Die Apokalypse herrschte seit nicht einmal einem Monat und trotzdem hatten wir in dieser Zeit so viel verloren. Nicht nur unser normales Leben, sondern auch unsere liebsten Menschen.

Aber wir haben nicht nur verloren. Wir hatten auch etwas gefunden.. und zwar uns.

Auch wenn die Welt um uns herum zerbrach, waren wir zusammen.

Patrick und ich.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich würde mich sehr über Feedback freuen! ☺️

Es ist tatsächlich das letzte Kapitel. 🥺 Ich hoffe euch gefällt noch der Epilog!

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