10 | parents

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Palutens Sicht
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Wie versteinert stand ich da und starrte auf die beiden Beißer. Seile hielten sie davon ab uns anzugreifen.

Ich verstand in diesem Moment überhaupt nichts.

Warum zur Hölle waren hier unten zwei dieser Untoten eingesperrt?

Ich drehte mich um als Maudado die Treppen hinunterlief, sichtlich in Panik.

,,Ihr- ihr solltet das hier unten wirklich nicht sehen. B-Bitte schließt die Tür einfach wieder und wir vergessen es, ja?" Sagte er, schien Teils völlig neben sich zu stehen. So kannte ich Maudado überhaupt nicht.

Nachdem wir ihn alle nur ungläubig ansahen, machte er sich selbst auf den Weg die Tür zu schließen, doch ich hielt ihn fest. Schlagartig schwenkte seine Stimmung um.

,,Lass mich los Patrick, ihr versteht das alle nicht!!" Schrie er und strampelte mit seinen Gliedern. Doch ich war um einiges stärker als er und konnte ihn festhalten.

,,Du erklärst uns jetzt erstmal warum du hier zwei dieser Untoten gefangen hälst und uns nichts davon sagst!!" Schrie ich zurück. Maudado dachte jedoch nicht daran ruhig zu werden.

,,Ich brauch dir gar nichts zu erklären! Es ist mein Haus und ich-." Doch er wurde unterbrochen. Von Manuel.

,,Verdammte Scheiße, jetzt hört auf hier so rum zu brüllen! Wir klären das jetzt ordentlich." Sagte er wütend und riss Maudado von mir los.

Er hatte Recht, besonders in solchen Situationen sollte man lieber die Fassung bewahren als so Emotional zu reagieren. Zudem sollten wir nicht vergessen dass auch draußen genug von diesen Viechern waren die noch auf uns aufmerksam werden, wenn wir hier drin so rumschreien.

,,Meint ihr wir können das ordentlich klären?" Fragte Manuel, sichtlich genervt von uns.

,,J-ja.." Antwortete Maudado. Es schien ihn wirklich fertig zu machen. Er war normalerweise keine Person die so schnell wütend und laut wurde.

Eigentlich war er sogar einer der ausgeglichensten Personen die ich kannte. Diese Apokalypse schien ihn schon nach wenigen Tagen verändert zu haben und das hieß ihm muss was wirklich schlimmes zugestoßen sein.

Im Nachhinein hätte ich vielleicht nicht so aggressiv reagieren sollen, aber mich veränderten diese Umstände auch.

Wir alle verändern uns irgendwann, mehr oder weniger.

,,Wer sind die beiden dort drin?" Fragte Emily, während sie ihm sanft über die Schulter strich. Erst jetzt bemerkte ich dass er weinte. Maudado schaute immer noch in den kleinen Raum, es schien ihn zu quälen die Zombies zu sehen.

,,M-meine Eltern." Brachte er mit brüchiger Stimme hervor.

Was, seine Eltern?!

,,A-aber du hast mir doch erzählt sie wollten deine Großeltern holen und kamen dann nicht wieder zurück. Warum hast du gelogen?" Fragte ich, versuchte dabei jedoch nicht zu vorwurfsvoll zu klingen, das schien er in dem Moment nicht zu brauchen.

,,Es tut mir wirklich Leid, ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen, ich hatte Angst wie du.. wie ihr reagieren würdet.

Nachdem diese Seuche ausgebrochen war, wollten meine Eltern wirklich meine Großeltern abholen.

Doch sie kamen nicht weit.

Sie hatten die Gefahr viel zu sehr unterschätzt, gingen zum Auto und wurden von einem Beißer gebissen. Sofort rannten sie wieder ins Haus.

Wir versorgten die Wunden, sie schienen nicht lebensgefährlich, doch schon nach wenigen Stunden bekamen meine Eltern Fieber. Wir alle wussten wohl was das zu bedeuten hatten.

Doch bevor sie starben, halfen sie mir das Haus unten sicher zu machen, in dem wir vor allen Fenstern Holzplatten nagelten.

Nachdem wir damit fertig waren, ging es meinen Eltern so schlecht dass sie kaum noch stehen konnten. Ihr letzter Wunsch war es zusammen hier im Keller eingesperrt zu sein.

Sie bindeten sich mit den Seilen an der Heizung fest und blieben dort drin bis sie starben.

Ich hatte bis zu Letzt gesagt dass sie es nicht machen sollten, doch sie hörten nicht auf mich.. und um ehrlich zu sein sehe ich sie gerade das erste Mal nachdem wir uns verabschiedet haben."

Immer wieder liefen Tränen seine Wange hinab, doch er versuchte die Fassung zu behalten. In diesem Moment tat er mir so unglaublich Leid.

Ich dachte dass Manu und ich viel durchmachen mussten, aber seine eigenen Eltern zu verlieren und sie dann auch noch als Untote wieder zu sehen musste unglaublich schrecklich sein.

Ohne noch einmal darüber nachzudenken ging ich zur Tür, schloss sie wieder und schob das schwere Regal vor ihr.

Auch wenn es nicht die richtige Entscheidung war die beiden dort drin zu lassen, für Maudado war sie es.

Und das war es was zählte.

Es waren seine Eltern und sein Haus, wir sollten nicht darüber entscheiden was mit ihnen passierte.

,,Hey. Ich weiß dass ist schwer für dich aber wir sind für dich da. Du musst wissen was du machst, aber wenn du irgendwann so weit bist deinen Eltern die letzte Ehre zu erweisen, dann sag uns bescheid.

Wir helfen dir dabei."

Sagte Manu und nahm ihn in den Arm. Maudado löste sich nach einer Weile wieder von ihm und sah in all unsere Gesichter.

,,D-Danke Leute. Danke dass ihr so viel Verständnis zeigt. Ich weiß sie sollten hier unten nicht bleiben, aber zur Zeit kann ich das noch nicht."

So langsam schien sich Maudado wieder zu beruhigen. Das alles musste unglaublich schwer für ihn sein.

,,Ich denke es wäre vielleicht besser wenn wir wieder ins Bett gehen würden, oder?" Fragte Emily, während sie lauthals gähnte. Auch ich wurde davon angesteckt und stimmte ihr zu.

,,Falls noch irgendwas ist, dann red mit uns, ja." Sagte Manuel, während er sich seine Flasche Wasser nahm und Richtung der Treppe ging.

,,Ja, das werd ich." Antwortete Maudado und zwang sich ein leichtet Lächeln auf.

Zusammen gingen wir alle wieder zurück in unsere Zimmer. Am liebsten hätte ich Maudado zu uns geholt, jedoch bestand er darauf allein zu schlafen.

Vielleicht brauchte er in solch einer Situation auch einfach seine Ruhe.

Wir hatten wohl noch genug Zeit mit ihm zu reden.

Müde legte ich mich ins Bett und schloss meine Augen. Auch Manu legte sich hin, nachdem er ungefähr die Hälfte seiner Flasche austrank.

,,Ich bin stolz auf dich." Sagte ich in die Dunkelheit hinein. Ich wusste dass er fragen würde warum, deshalb redete ich gleich weiter.

,,Du hast wirklich Mut bewiesen so allein in der Nacht in den Keller zu gehen und dann auch noch den Geräusche auf der Spur zu sein. Du veränderst dich Manu.. ins positive!" Sagte ich und grinste dabei.

Es schien so als müsste ich nur noch ein paar Tage warten bis er ein richtiger Survivalexperte wurde.

,,Mhmm danke." Sagte er, während er schon im Halbschlaf schien.

,,Jaja, gute Nacht." Rief ich ihm zu und schloss auch meine Augen, ehe ich nach diesem anstrengenden Tag wieder einschlief.

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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen. 😊

Zur Zeit macht mir die FF richtig viel Spaß, deshalb kommt auch so viel. 😅

Ich hab auch bei "ocean eyes" ein neues Kapitel hochgeladen, falls es euch interessiert. 🙂

lea 🌸    

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