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PoV Stegi (aka Lukas)

"Stegi...", murmelte ich und musste kichern. Das hört sich irgendwie süß an.

Dann gingen wir aber auch wieder hoch in mein Zimmer und widmeten uns dem Referat.
Ich merkte, wie Tim nicht ganz bei der Sache war und ab und an von seinem Blatt aufblickte.

"Ist alles in Ordnung?", fragend schaute ich ihn an. Er jedoch richtete seine Augen immer noch nach unten und schwieg für einen Augenblick.

"Kann ich dich was fragen?" Mit diesem Satz unterbrach er die Stille und blickte nun auch mich an.
Langsam nickte ich.

"Also...", er klang nervös und unsicher, "Also was ich meine, ehm..."

"Na los, frag schon! Mag doch wohl nicht so schlimm sein, oder?", ich kicherte leise.

Dann schaute er mir tief in die Augen.
"Was ist eigentlich passiert?"

Ich hob eine Augenbraue.
"Was meinst du genau?"

"Na, deine Narben halt... Das kann doch unmöglich mein Bruder gewesen sein, die sehen schon älter aus...", gegen Ende wurde er immer leiser.

Autsch, Volltreffer.
Ich schwieg. Ich wusste wirklich nicht, was ich nun antworten sollte. Sollte ich es ihm erzählen, oder lieber nicht? Sollte ich ihm wirklich ALLES sagen? Ich war mir unsicher.

"Ich, ehm... Naja, also da gab's damals so einen Jungen, der hat mich echt fertig gemacht.", ich lachte leise. Warum lachte ich? Vielleicht um meine Unsicherheit und Nervösität zu überspielen? Höchstwahrscheinlich.

Ich riskierte einen kurzen Blick zu Tim, welcher mich nur erwartungsvoll anschaute. Er wollte Antworten. Ich wusste, dass er allein das nicht so stehen lassen konnte.

"Wieso? Was hast du gemacht, dass dich Menschen derart verletzen? Selbst mein Bruder hat aus dem Nichts angefangen! Ich versteh das nicht!"

Ich überspielte die Situation wieder mit einem leisen Lachen.
Das willst du lieber nicht wissen.

"Stegi, bitte."

"Was interessiert dich das eigentlich?", ich klang nun etwas lauter und schärfer. Ich blickte ihm direkt in die Augen. "Willst du erst mein Vertrauen gewinnen, um dann zuschlagen zu können, wie jeder andere?", langsam merkte ich, wie sich Tränen anbahnten.

"Was meinst du?", er wirkte ahnungslos, ich glaubte ihm das irgendwie nicht.

"Ach komm, tu doch nicht so. Als ob du nicht schon längst weißt, dass ich schwul bin. Dein Bruder hat dich doch bestimmt schon vorgewarnt.", ich atmete genervt aus und lehnte mich in meinem Stuhl zurück.

Schweigen.

"D-Du bist schwul?"

Fuck. Also wusste er es doch noch nicht.

Ich wurde wieder etwas nervöser und kratzte mich am Hinterkopf. "Also, naja..."

Tim hingegen starrte mich einfach nur an.
"Ist doch nicht schlimm... Also, ich mein, was soll denn daran schlimm sein?"

"Ich weiß nicht, sag du es mir?"

Wieder dieses unangenehme Schweigen.

"Kann ich sie vielleicht noch einmal sehen?"

"Du willst was?"

"Deine Narben...", er deutete auf meinen Oberkörper.

"Nein!", ich antwortete schnell und entsetzt.
Was denkt er sich?
"Warum?"

"I-Ich weiß nicht. Also... Ich würde das gerne besser verstehen. Ach keine Ahnung!", er wandte sich schnell ab und blickte zur Seite.

Ich seufzte. Dann griff ich zu meinen T-Shirt-Saum und zog es von dort aus über meinen Kopf. Ich fühlte mich entblößt. Es war mir peinlich, wenn mich jemand so sah. Ich drehte meinen Kopf sofort weg.

Was mache ich hier bloß?

Auf einmal spürte ich einen warmen Finger auf meinem Oberkörper, welcher eine der Narben nachfuhr. Eine leichte Gänsehaut überkam mich, die bei meinem Gegenüber nicht unbemerkt blieb. Er grinste leicht, als er die Reaktion bemerkte, die er bei mir entlockte.

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"The days that break you are the days that make you."

someday / stexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt