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PoV Stegi (aka Lukas)

Zaghaft strahlten die Sonnenstrahlen der Morgensonne durch die Jalousien meines Schlafzimmers und kitzelten meine Nase. Verschlafen öffnete ich meine Augen und sah geradewegs dort hin, woher sie kamen. Wie ich den Morgen liebe. Ein kleines Lächeln zierte meine Lippen, draußen zwitscherten die Vögel fröhlich vor sich hin.

Als ich mich umdrehen wollte, um auf den Wecker zu blicken, merkte ich, wie zwei starke Arme mich von hinten umschlungen. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf nach hinten und sah direkt in die strahlenden Augen von Tim. Ein sanftes Lächeln seinerseits brachte mich ebenfalls zum Schmunzeln.

"Guten Morgen.", sagte er mit seiner tiefen, rauen Morgenstimme, welche mir eine Gänsehaut entlockte.

"Guten Morgen.", sagte ich leise und errötete.

Behutsam löste er seine Arme und drehte mich zu sich um. Dann zog er meinen Körper enger an seinen, so dass ich meinen Kopf auf seine warme Brust legen konnte. Sein Herzschlag, welcher ruhig vor sich her schlug, entspannte mich.

Nachdem er mir einen Kuss auf die Stirn gab, platzierte er seine eine Hand unter mein Kinn, hob dieses ein wenig an und legte nun seine Lippen auf meine. Gefühlsvoll übte er nun Druck aus und fuhr mit der einen Hand durch mein Haar. Tims Kuss wurde immer wilder und verlangender, dabei drückte er seinen Körper immer näher an den meinen. Vorsichtig legte er eine Hand auf meiner Seite und fuhr diese hoch, dann runter, leicht über meine Hüfte, und dann wieder hoch. Langsam glitt sie nun unter mein Shirt, dann meinen Rücken entlang, was mir wieder eine leichte Gänsehaut bereitete.

Daraufhin fasste ich all meinen Mut zusammen, drehte Tim mit einem Schwung auf den Rücken und saß nun auf ihm. Überrascht sah er mich von unten an, doch er grinste.

"Aha, so einer bist du.", sagte er wieder mit seiner rauen Stimme und grinste noch breiter.

"Ach, halt die Klappe!"
Dann griffen seine zwei Hände nach meinem T-Shirt und zogen mich zu ihm runter, um erneut in einen innigen und begierigen Kuss zu versinken.

Gleichteitig hob er dieses auch an und bewegte es in die Richtung meines Kopfes, um es mir auszuziehen. Als er dann das Oberteil schließlich zur Seite legte sah er meinen Oberkörper, welcher von einigen Narben versehen war. Langsam fuhr er mit der Hand über die Narbe an meinem Bauch und sein Gesichtsausdruck verwandelte sich von lustvoll zu besorgt. Er Seufzte.

Ich beschloss, mich nach vorne zu beugen, meine Lippen berührten fast die seinen. Daraufhin sagte ich leicht flüsternd und noch immer voller Verlangen: "Küss mich bitte einfach weiter. Lass das mal kurz Nebensache sein.", und überbrückte die letzten Millimeter zwischen uns.

Ich hatte schon einige Beziehungen gehabt - anfangs ein paar mit Mädchen, ehe ich später zu den Jungs wechselte. Ich war schon immer irgendwie anders gewesen, doch meine Eltern störte das nie.
Meine Mutter sagte einst:
'Bleib immer du selbst. Ich doch scheiß egal, was andere sagen, oder denken. Die, die dich verurteilen, ja genau sie sind doch diejenigen, die neidisch auf dich sind. Nur, weil du es geschafft hast, zu dir selbst zu stehen, was sie eben nicht hinkriegen. Denk immer daran - du bist mutiger, ja sogar stärker als sie jemals sein werden. Und warum? Weil du bist, wie du bist. Und das ist toll, mein Schatz.'

Einige Beziehungen hielten nur für kurze Dauer, andere etwas länger. Doch noch nie emfand ich dieses angenehme Kribbeln im Bauch, wenn ich an jemanden dachte, oder dieses Verlangen nach jemanden, wie jetzt. Zum ersten Mal merkte ich, dass sich jemand ernsthaft um mich sorgte, sich Gedanken machte und sich genauso hingezogen fühlte wie ich es tat.

Ein Lächeln schlich sich während unseres Kusses auf meine Lippen, als Tim zur gleichen Zeit verlangend mit seiner Zunge um Einlass bat. Voller Lust legte er nun beide Hände in meinen Nacken, zog mich noch enger an sich heran und unser Kuss wurde immer intensiver und intensiver.

Tim, welcher immer noch unter mir lag, keuchte leicht auf, als ich mein Gewicht etwas nach hinten verlagerte.

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PoV Tim

Stegi löste sich aus dem Kuss, entfernte seinen Kopf paar Zentimeter von meinem und sah mich zuerst irritiert an, ehe er begriff, was los war. Provokant fing er an zu grinsen und bewegte sich leicht, was mich erneut zum leichten Aufstöhnen erregte. Sein Mund war nun leicht geöffnet, sein Blick auf meiner Reaktion im Gesicht ruhend und seine Augen voller Lust.

Dann merkte ich, wie sich das Blut in meiner unteren Region sammelte. Alles in mir kribbelte, ich konnte es nicht verhindern. In meiner engen Boxershorts bildete sich eine Beule, welche bei Stegi nicht unbemerkt blieb. Zufrieden lächelte er.

Langsam fuhr er mit einer Hand über meinen Oberkörper und schließlich immer weiter nach unten.

"Wollen wir frühstücken gehen?", brachte ich nur hektisch aus mir heraus. Verwirrt sah er mich an, nahm seine Hand weg und richtete sich wieder gerade auf.

"Ja klar...", meinte er und hob lediglich eine Augenbraue an, bevor er von mir runter stieg und sein T-Shirt wieder anzog. Ich atmete vor Erleichterung tief aus.

***

Grübelnd saß ich am Esstisch und piekste mit der Gabel, welche ich in der rechten Hand hielt, in mein Rührei vor mir. Mit der anderen stützte ich meinen Kopf leicht ab.

Lukas, welcher mein Nachdenken bemerkte, blickte mich nun an. Nachdem er einen Schluck aus seinem Orangensaftglas nahm, richtete sich seine Aufmerksamkeit vollkommen an mich.
"Alles in Ordnung?", fragte er.

Ich nickte nur.

"Wirklich?", sein Blick durchbohrte mich. "Oder war das eben-"

"N-Nein, nein! Es ist nur... Naja...", ich stockte. Es war mir unangenehm und peinlich.

"Ich, ehm... Hatte noch nie.", sagte ich schnell auf den Punkt bringend.

Eine leichte Röte stieg mir ins Gesicht und ich drehte meinen Kopf zur Seite. Ich merkte, wie mein Gegenüber mich anstarrte.

"Kein Problem, ich ähm... Ich hab mich einfach nur hinreißen lassen und-", verlegen kratzte er sich nun am Kopf.

"Nein wirklich, es gefiel mir.", ich blickte auf und sah in seine nun funkelnden Augen. "Nur ich hab sowas noch nie vorher gemacht. Ich war wahrscheinlich einfach... Nervös.", brachte ich halb flüsternd aus mir heraus.

"Ja, vielleicht war ich auch einfach zu voreilig.", unsicher lachte er.

***

Nach dem Frühstück räumten wir alles weg und gingen wieder hoch in sein Zimmer.

"Ich geh noch duschen.", sagte Lukas, welcher an seinem offenen Kleiderschrank stand und sich Klamotten raussuchte. Nickend lag ich auf seinem Bett und beobachtete ihn, wie er nun Richtung Badezimmer ging. Dann ließ er die Tür hinter sich zufallen.

Als ich nach meinem Handy griff wehte ein Windstoß durch das offene Schlafzimmerfenster. Eine kühle Brise ließ mich kurz erschaudern, ehe ich aufstand, um das Fenster zu schließen. Doch noch bevor ich das Bett wieder erreichte, sah ich, wie die Tür des Badezimmers einen schmalen offenen Spalt hatte - genug, um hinein zu schauen.

Das war wohl der Wind...
Neugierig blickte ich durch diesen besagten Spalt und sah Stegi, der sein T-Shirt auszog.

Sollte ich sie lieber wieder schließen? Was ist, wenn er bemerkt, dass ich-

Meine Gedankengänge wurden in dem Augenblick unterbrochen, als Stegi zu seiner Boxershorts griff und diese mit einem Ruck nach unten zog.

Plötzlich trafen sich unsere Blicke.

Fuck.

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"Think less. Love more."

someday / stexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt