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PoV Tim

Nervös blickte ich zu Lukas, er zu mir. In unseren Blicken lag eine gewisse Unsicherheit und wir wirkten leicht angespannt. Ich schluckte hörbar, wollte zum Sprechen ansetzen, doch der Bus kam die holprige Straße entlang angefahren und hielt mit quietschenden Reifen vor uns. Erleichtert atmete ich aus.

"Fahrt ihr jetzt auch mit in die Stadt?", hörte ich Lukas fragen, der nach mir in das Fahrzeug einstieg.
"Ja, hatten wir vor. Oder?", meinte Raffi, welcher sich kurz nach hinten zu Tobi umdrehte. Er hingegen gab nur zustimmende Töne von sich. Ich konnte seinen starrenden Blick förmlich spüren. Ob er was bemerkt hat? Ich hab noch nie darüber gesprochen. Fuck. Mein Herz fing heftig an zu pochen und wir wurde verdammt warm. Mit schwitzigem Händen, die ich zuvor an meiner Hose abwischte, setzte ich mich in den Vierer am Ende des Busses - neben mir ließ sich Lukas nieder. Aufmunternd lächelte er mich an, als ob er mir ein "Alles wird gut." zusprechen wollte. Zaghaft hob ich meine Mundwinkel etwas an.

Dann kamen unsere beiden Begleiter auch schon und setzten sich vor uns auf die noch leeren Sitze. Raffael stöhnte leicht auf, als er sich auf den Platz fallen ließ. "Boah hab ich einen Kohldampf!", gab er nur von sich und strich leicht mit der rechten Hand seinen Bauch. "Wohin gehen wir essen?", fragte er nun noch aufgeweckter. Erwartungsvoll blickte er in die Runde, jedoch schwiegen alle. Ich blickte aus dem Fenster und ich konnte im Spiegelbild sehen, wie mich mein Gegenüber anstarrte und wahrscheinlich irgendeine Antwort in meinem Verhalten suchte, die er jedoch nicht finden konnte.

"Ey Leute, ist irgendwas?" Wieder Stille, keiner antwortete Raffi. Langsam drehte ich meinen Kopf nach rechts und sah nun Tobi, der seinen Blick immer noch nicht von mir abwandte.

Gerade, als ich wieder mit meinem Satz beginnen wollte, kam Tobi mir zuvor.
"Ja gell, ist irgendwas?", sagte er monoton von sich gebend - sein Blick weiterhin in meine Richtung.

Abrupt blieb mein Herz für eine kurze Weile stehen, ehe es doppelt so schnell weiter schlug, mein Atmen ebenso.
Scheiße. Was sage ich denn jetzt?

"Wir, ähm. Also... Naja wir wollten noch was wegen der Schule besprechen. Ich soll Tim ein wenig in Mathe helfen.", ich sah zu meinem Nachbar rüber, welcher sich verlegen kratzte. "Und wir wollten dann besprechen, wie wir das regeln möchten."

"Und warum geht ihr dafür dann essen? Ich mein, ihr hättet das doch auch gut Zuhause machen können?", kam es nun von Raffi, der ebenfalls gespannt auf eine Antwort wartete. Nervöse schielte ich zu ihm rüber.
Fuck. Lass dir was einfallen Lukas.

Er hingegen kicherte auf. Und erneut klang es wie ein Delfin, was mich ein wenig grinsen ließ. Ich liebte sein Lachen.

"Naja, Tim hat hunger. Und wir hatten nun mal nichts mehr daheim im Kühlschrank gehabt.", gab er glaubhaft von sich.
Wie gut er nur ist.

Vorsichtig blickte ich in die Runde und hoffte, dass sie die Ausrede so hinnahmen - und das taten sie. Auch, wenn Tobi noch etwas misstrauisch war.

***

Endlich saßen wir alleine in der Pizzeria, Lukas und ich. Doch ich war immer noch ein wenig angespannt, auch, wenn Tobias und Rafael nicht da waren.

"Hey, ist doch alles gut.", sagte mein Gegenüber, welcher seine Hand sanft auf die meine legte.

Ich schmunzelte und blickte unsere Hände an, die sich mitten auf dem Tisch berührten.
Mein Problem war nicht, dass ich das ganze unangenehm fand und mich unwohl fühlte, nein. Mir war auch völlig egal, was alle anderen dachten - nur war ich aus irgendeinem Grund nervös, wenn es um meine besten Freunde ging. Ich wollte sie eigentlich nicht belügen, geschweige ihnen etwas vorspielen. Ich wusste ja nicht einmal, ob es mit Stegi richtig war. Waren wir überhaupt zusammen? Was war das zwischen uns eigentlich?

someday / stexpertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt