PoV Stegi (aka Lukas)
Der Tag ging schnell vorbei und mittlerweile hatte auch schon die Abenddämmerung eingesetzt, welche sich im blauen Wasser des Meeres widerspiegelte und das Wasser zum Glitzern brachte. Tim und ich saßen am Strand und sahen den Wellen dabei zu, wie sie wieder und wieder mit einzelnen Schüben auf die sandige Küste vor uns prallten, um danach wieder zu verschwinden. Die Wellen bildeten Schaum, zwischen dem auch ab und an vereinzelte Muscheln hervorgespült wurden. So, wie es jetzt war, war es einfach nur perfekt.
Dann wurde die idyllische Atmosphäre durch ein nervtötendes Handyklingeln unterbrochen. Ich sah zu Tim rüber, welcher hörbar seufzte.
"Ich geh mal kurz rein, ja? Bin gleich wieder da.", genervt stand er auf, nahm den Anruf an und ging hoch zum Haus.Langsam ließ ich mich nach hinten in den noch warmen Sand sinken, legte meine Arme angewinkelt hinter meinen Kopf und schloss die Augen. Als der Sand unter mir die angesammelte Wärme des Tages wieder abstrahlte, überkam mich ein wohliger Schauer, der mich für einen Moment in mich Hineingrinsen ließ.
Nach einer Weile spürte ich, wie vereinzelte Wassertropfen in mein Gesicht fielen.
Regnet es etwa? Heute wurde doch kein Regen gemeldet!?Vorsichtig öffnete ich meine zusammengekniffenen Augen. Ich fühlte mich in diesem Moment wie ein Kleinkind, welches ängstlich und zugleich neugierig spinkste und nicht genau wusste, was es erwarten sollte - einfach nur lächerlich.
Dann schreckte ich ein wenig hoch, stützte mich auf meinen Ellenbogen ab und krabbelte rückwärts einen Meter zurück.
Die eben vermuteten Regentropfen kamen nicht von dunkelgrauen Regenwolken, nein, sie kamen von den noch nassen Haaren meines Gegenübers, welcher sich über mit gebeugt hatte und hämisch vor sich her grinste. Seine beiden Hände stütze er dabei jeweils links und rechts in seiner Seite ab.
Arschloch.
Langsam wanderte mein Blick ungewollt über seinen Körper. Er stand nur in einer dunkelblauen Badehose vor mir, einzelne Wassertropfen fanden ihren Weg über sein gut durchtrainiertes Sixpack und liefen geradewegs zum Bund seiner Hose. Schnell wanderte mein Blick wieder nach oben, doch dieser blieb für eine kurze Dauer erneut an seinem Sixpack kleben. Ich schluckte.
"Nicht gleich sabbern.", meinte er mit einer tiefen Stimme, die mir eine Gänsehaut bereitete, "Ich weiß doch, dass ich gut aussehen!", er lachte.
"Vollidiot", murmelte ich und sah weg.
"Wie bitte?", zu meinem Schrecken kam er mir nun ein Stück näher - näher, als mir lieb war. Meinen Kopf hatte ich weiterhin weggedreht.
Plötzlich spürte ich, wie er sich provokant über mich kniete, sich auf meine Hüfte setzte und seine Hände neben mir abstützte. Mit einem Schlag wurde mir immer wärmer, heißer. Ich konnte mich nicht bewegen, wusste nicht, was ich machen sollte.
Zielstrebig fuhr er mit einer Hand unter mein Shirt, ich spannte an, realisierte erst jetzt, was genau er vor hatte. Mit einem Ruck schlug ich ihm seine Hand weg und er rieb sich daraufhin mit einem teuflischen Lächeln die Stelle, die ich mit meinem Schlag getroffen hatte.
"Das ist aber nicht brav.", sagte er mit einem gespielt beleidigten Unterton.
"Ist mir scheiß egal, was das war!", wurde ich nun lauter, "Geh verdammt nochmal von mir runter!" Dann fing ich unter ihm an zu zappeln, doch es war zwecklos.
Völlig unerwartet griff er nach meinen Handgelenken und drückte sie nach hinten auf den Sand.
Das kann doch nicht wahr sein, dieser Dreckskerl!"Was ist dein Scheiß Problem? Lass mich in Ruhe, du Wichser!", brüllte ich abstößig und hoffte innerlich, dass er endlich nachgeben und vernünftig handeln würde. Aber das war in meiner Situation unmöglich. Vor allem nicht bei Nicklas.
"Warum denn? Gefällt dir es nicht?", letzteres hauchte er mir mit seiner tiefen, vibrierenden Stimme in mein Ohr - Gänsehaut überkam meinen ganzen Körper. Sachte übte er in der unteren Region Druck aus und ich konnte einen kleinen, leichten Stöhner nicht unterdrücken.
Scheiße.
Nicklas hingegen grinste vor sich hin.
"Genau das wollte ich doch nur hören!", sagte er erneut mit seiner tiefen Stimme. Unerwartet ließ er locker, stieg von mir ab und sah nun von oben auf mich herab, wie ich völlig verwirrt und mit einer leichten Beule verloren auf dem sandigen Boden lag."Scheiß Dreckskerl! Was sollte das?!", gab ich spöttisch von mir, ja sogar fast zynisch. Sofort richtete ich mich wieder auf und stand nun auf beiden Beinen vor ihm. Doch als Antwort bekam ich wieder einmal nur ein Lachen. Dann nahm er sein Handtuch, ging hoch zur Villa und ließ mich verdutzt am Strand stehen.
Verblüfft schüttelte ich den Kopf, versuchte meine Gedanken irgendwie zu ordnen und klopfte den restlichen Sand von meinen Klamotten, bevor ich ebenfalls hoch ging.
Ich öffnete die Tür, ging hinein und wurde von einem wild herum telefonierenden Tim begrüßt, welcher mich gleichzeitig nach oben winkte und mit seinem Mund die Wörter "Ich komme gleich nach" formte. Zustimmend nickte ich und tat das, was er wollte.
Oben angekommen setzte ich mich auf unser Bett, ließ mich nach hinten fallen und schloss die Augen. Das, was vorhin passiert war, konnte ich immer noch nicht glauben - es machte mir auch in gewisser Maßen Angst. Ich konnte mir nicht erklären, wieso er das tat, oder was er damit bezwecken wollte.
Langsam aber sicher verschwammen meine Gedanken und ich fiel in einen tiefen Schlaf.
Das alles heute war mir irgendwie zu viel gewesen.---
"Palm trees
ocean breeze
salty air
sunkissed hair
endless summer
take me there."
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someday / stexpert
FanfictionStegi, in der Geschichte auch Lukas genannt, zieht mit seinem Vater nach Essen, um dort einen Neustart zu wagen. Nach dem Krebstod seiner Mutter und dem Bankrott der Firma seines Vaters lief sein Leben komplett aus dem Ruder und alles schien sich au...