Kapitel 1

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Wasserrauschen erfüllt meine Ohren, weit aus der Ferne. Der Boden, er war so schön weich und warm. Doch irgendwie konnte ich mich nicht entspannen.
Irgendetwas störte mich. Irgendetwas tut mir weh. 

Mein Kopf. Er dröhnt ungeheuerlich. 
Ich will meine Augen aufmachen, schaffe es aber nicht.
Ich will schreien,schaffe es aber nicht. 
Ich will mich bewegen, mich von meiner linken Seite auf den Rücken legen, aber ich schaffe es nicht. Ich bin zu schwach. Ich habe Durst. Meine Kehle, sie ist zu trocken, um irgendeinen Ton von mir zu geben. 
Mein Untergrund ist weich, wie Sand. Und doch kann ich es nicht genießen. Immer wieder werde ich von einer kalten Welle überströmt.
Doch ich schaffe nichts.

„Hey!"Eine ferne, mir unbekannte Stimme. So fern. 

Ein kleiner Stups gegenmeine Schultern. Wassertropfen auf meinem Gesicht. Sie taten so gut. Sie waren nicht salzig. Ich war noch immer durstig. Ich versuchte einen Ton von mir zu geben, der sich letztendlich als kleines Grummeln herausstellte. 

Stöhnend versuchte ich meine Hand zu heben, was scheiterte, da mich ein heftiger Schmerz in der Schulter durchzog. Leise stöhnte ich auf und beließ es dabei, meine Arme dort zu lassen, wo sie waren.

Ich versuchte meine Augen zu öffnen, was mir sogar tatsächlich gelang.Mir kam eine dunkle, verschwommene Nacht ins Auge. Langsam verschärfte sich meine Sicht, und ich konnte Palmen erkennen. Es war sogar sehr viele Palmen. Meine Augen gewöhnten sich an die Nacht und auch meine Sicht kam vollständig zurück.

Wieder wurde ich an gestupst, doch diesmal kam es mir gar nicht mehr wie ein Stupsen vor, eher wie ein ziemlich kräftiges Schütteln. Und auch das gewesene Flüstern wurde zu einem aufgebrachten Schreien. Dann wurde ich hochgezogen. Das mir allzu bekannte Brummen kehrte zurück.Leise und mit letzter Kraft protestierte ich und meine Augen fielen wieder zu.

Ich spürte erneut warme, nasse Tropfen auf meinem Gesicht, die mich dazu veranlassten, meine Augen zu öffnen. Wiedersah ich verschwommen, doch diesmal war anstatt einem Mond, eine aufgehende Sonne zu sehen. Daraufhin kam mir ein klares Meer mit einem kilometerlangen Strand entgegen.Verwirrt kniff ich meine Augen zusammen. Warum war ich hier? Ich sah an meinen triefend nassen Klamotten hinab. War ich schwimmen gewesen?

Bevor ich zu Ende denken konnte, wurde ich von zwei braunen Augen unterbrochen.

Ein Mann, der mir auf einmal ins Sichtfeld stach, wedelte nervös mit seiner Hand vor meinen Augen auf und ab.

Etwas irritiert folgte ich der Hand, bis mir davon schwindelig wurde und ich stattdessen meinen Blick auf seine aufgerissenen, brauen Augen legte und versuchte mich darauf zu konzentrieren. 

"Verstehst du mich?", fragte der Mann leise, aus dem eindeutig ein englischer Akzent raus zu hören war. Etwas instinktiv rutschte ich zurück, soweit es mir möglich war und betrachtete ihn. Seine Klamotten waren komplett nass, genau wie meine. Zahlreiche kleinere Wunden übersäten seine Arme und sein Gesicht.

Seine braunen Haare waren verwuschelt, sein T-Shirt verschmutzt und dreckig. Seine hellblaue Jeans war bis zu seinen Beinen hochgekrempelt. Nachdem ich ihn lange gemustert hatte, starte ich zurück in seine geröteten Augen und ich musste feststellen, dass er mich ebenfalls musterte. 

Das Gesicht kam mir bekannt vor und als ich kurz darüber nachdachte, wem ich das Gesicht zuordnen könnte,überkam mich erneut die Müdigkeit. Ich wollte schon wieder meine Augen schließen, als mir Wasser ins Gesicht gespritzt wurde.Verärgert stöhnte ich auf und starrte böse den namenlosen Mann an.

"Hey! Schön wach bleiben.", sagte dieser daraufhin und stellte die kleine Wasserflasche neben sich. Wasser.

Auf einmal überkam mich wieder der Durst. „Ich habe so Durst.",murmelte ich mit einer ganz trockenen Kehle.

Unverhofft kommt oftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt