Harry P.O.V.
Das Erste, was ich wahrnahm, als ich aufwachte, war mein Kopf, der immer noch höllisch dröhnte. Kurz kniff ich meine Augen zusammen, um sie dann nochmal erneut zu öffnen. Erst, als ich wirklich wach war, realisierte ich, dass ich nicht wegen meinem Kopf etwa wach geworden war, sondern wegen Avery.
Avery, die in meinen Armen lag. An sich war an diesem Szenario nichts falsch.
Allerdings hatte sich über ihren gesamten Körper eine leichte Schweißschicht gebildet, und ihr Körper wand sich schwerfällig unter meinen Armen. Undefinierbare Wörter verließen ihren Mund, genauso oft wie ein grauenvolles Wimmern oder Stöhnen.
Albträume. Sie hatte einen von ihren Albträumen.
Und das ging meistens nicht gut für mich aus, wie es die Erfahrung gezeigt hatte.
Die Gedanken an mein eigenes Wohl waren direkt nach hinten gestellt und vorsichtig setzte ich mich auf, um das Nachtlicht an Averys Bett einzuschalten. Averys Bettdecke war komplett weg gestrampelt geworden und das Winden von ihr wurde nun noch heftiger. So konnte ich sie nicht weiterschlafen lassen. Der Anblick von ihr schmerzte mich.
„Avery. Liebes, bitte wach auf.", versuchte ich sie zu wecken und strich ihr behutsam über ihre Schultern. Das Wimmern wurde stärker, genauso wie ihre Rufe, die unweigerlich ihren Mund verließen.
„Fass mich ... nicht an.", ächzte sie, während ihre Augen geschlossen blieben. Kurz atmete ich tief ein und aus.
Sie meint nicht mich, versuchte ich mich selbst zu beruhigen. Sie träumte.
„Avery, bitte! Ich bin es, Harry." Meinen zweiten Versuch startete ich lauter und fasste sie nun mit beiden Händen an ihre schmale Taille, dass lediglich von einem dünnen Top bedeckt worden war. Ich strich immer und immer wieder drüber und redete weiterhin auf sie ein, bis das Träumen augenblicklich ein Ende nahm.
Ein spitzer Schrei entfuhr ihr, was mich ebenso zusammenzucken ließ. Avery schlug ihre Augen panisch auf und setzte sich schnurstracks hin. Meine Hände schlug sie reflexartig weg und verkroch sich dann zitternd ans Bettende.
Fast schon genervt stöhnte ich auf. Ich hatte gewusst, dass genau das passieren würde. Sie würde mich wieder wegstoßen. Es war wie immer. Ich wusste natürlich, dass ich ihre keine Vorwürfe machen durfte. Aber wie würde ich wohl je dafür sorgen, dass sie mir vertrauen konnte? Gingen wir einen Schritt nach vorne, machte sie gleichzeitig zwei Schritte rückwärts.
Meine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als sich Avery auf einmal auf mich stürzte und sich auf meinen Schoß platzierte, sowie ihre Arme um mich legte. Völlig überrumpelt legte ich meine Arme ebenfalls um sie, als sich ihr Kopf an meiner Schulter niederließ. Ich bemerkte, dass ihr ganzer Körper nach wie vor immer noch zitterte und behutsam strich ich vorsichtig ihren Rücken auf und ab, da ich keine Ahnung hatte, was ich sonst tun sollte.
„Lass mich jetzt nicht los, Harry." Averys Stimme war so rau, als sie sprach, dass ich dabei eine Gänsehaut bekam.
„Halt mich bitte fest. Einfach nur festhalten."
„Das werde ich nicht. Versprochen.", versprach ich ihr und das meinte ich ernst. Ich hatte es ihr schon auf der Insel versprochen, und daran hatte sich nichts geändert. Ein kleines Seufzen verließ meinen Mund, als ich realisierte, dass sie mich nicht weggestoßen hatte. Stattdessen hatte sie sich an mich gewendet und lag in meinen Armen.
Ohne darüber nachzudenken, drehte ich meinen Kopf und gab ihr einen Kuss auf ihre nackte Schulter.
Kurz zuckte sie zusammen, legte jedoch ihre Arme ein ganzes Stück fester um mich. „Niemals."
Ich wusste nicht, wie viel Zeit so verging. So gesehen war mir das auch letztendlich egal.
Irgendwann fing ich an, etwas zu summen. Ich wusste nicht, ob ich mich oder sie damit beruhigen wollte. Erst als Averys Atem wieder flacher wurde und das Zittern aufhörte, wusste ich, dass es keine schlechte Entscheidung gewesen war.
Ich wusste nicht, was genau man tun musste, wenn Avery solche Albträume hatte. Ich schätzte, einfach nur da für sie zu sein, war vermutlich das Beste. Zumindest ging es mir so, wenn ich schlecht träumte. Vorsichtig löste ich mich von ihr.
Ihre Augen waren geschlossen, also war sie dem Anschein nach eingeschlafen. Mit einer geschickten Bewegung schaltete ich wieder das Licht aus und legte uns beide vorsichtig zurück unter die Bettdecke, als sich Averys Körper versteifte.
„Was tust du da?" Ihre Stimme war schlaftrunken, während sie sich von mir entfernte und aufsetzte.
„Sh. Alles gut, du kannst weiterschlafen.", antwortete ich ihr und legte mich zurück, um ihr zu verdeutlichen, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Avery gähnte und eine lange Zeit saß sie einfach nur da.
Dann suchten mich ihre Hände. Als sie meinen Oberkörper gefunden hatten, zuckte ich bei ihren kalten Fingern, die meine Brust abtasteten, zusammen. Ein Bündel Erinnerungen stürzte auf mich ein.
Diese Geste hatte sie genauso schon einmal durchgezogen. Auf der Insel, in der Höhle, als wir nach dem Unwetter Schutz gesucht hatten. Ich konnte mich an jedes Detail noch genau erinnern. Niemals würde ich vergessen, was ich dort erlebt hatte. Genau wie die Tatsache, dass ich dort Avery kennen gelernt hatte.
„Du hast wirklich eiskalte Hände.", neckte ich sie und versuchte nicht allzu viel an die Insel zurück zu denken. Ich mochte es nicht, dass diese sowohl meine Gefühle als auch manchmal meine Handlungen im Griff hatte.
Das durfte nicht passieren. Ich durfte nicht immer wieder Avery von der Insel mit dieser Avery hier vergleichen.
Sie murmelte etwas Unverständliches vor sich hin, bis sich auch ihr Oberkörper an meiner Brust niederließ.
„Harry?", wisperte sie, während ihr Gesicht meinem näher kam. Als ihr Atem meinen Hals streifte und sie kurz darauf ihre Lippen an meinen Hals setzte, atmete ich tief ein.
Zu sehr bemerkte ich, wie lange ich sexuell inaktiv gewesen bin. Und hier im Bett, mit einer nur leicht bekleideten Avery zu liegen, die ihren Oberkörper an meinen schmiegte und ich dabei alles spüren konnte, ließ mich absolut nicht kalt.
Aber ich konnte sie jetzt nicht nach so einen Vorfall so anfassen, wie ich es wollen würde. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Und als Avery mit ihren Lippen von meinem Hals, zu meiner Wange landete, ließ sie auch schon ab und schmiegte sich stattdessen einfach nur an mich.
„Was ist los?", fragte ich sie, nachdem ich meine Gedanken wieder etwas gezügelt hatte.
„Ich... ich habe dir nie erzählt, was mit Josh passiert ist."
Ich wurde hellhörig. Natürlich ist mir damals aufgefallen, dass Avery niemals fertig erzählt hatte, was ihr wirklich auf dem Herzen lag. Allerdings hatte sie an diesem Abend schon so viel von sich preisgegeben, dass ich sie wirklich zu nichts drängen wollte. Ich war schon sehr stolz auf sie gewesen, dass sie mir so viel von sich preisgegeben hatte.
„Du musst das nicht tun. Das weißt du, oder?" Ich legte meinen Arm um sie und fuhr mit meiner Hand durch ihr weiches Haar. Ich hörte Avery laut ausatmen. Dem Anschein nach, kämpfte sie mit sich selbst.
„Du erzählst mir auch immer wieder von Deinen.", erklärte sie mir dann und ich schüttelte meinen Kopf.
Es stimmte, jedes Mal, wenn wir uns trafen, erzählte ich ihr oft von meinen Träumen. Aber in erste Linie, weil es viel um die Insel ging. Zwar wusste ich, dass Avery sich nicht mehr daran erinnerte, aber es tat gut, jemanden davon zu erzählen, der ebenfalls dabei gewesen ist.
„Das mag sein. Aber deswegen bist du mir nicht verpflichtet, ebenfalls deine Preis zu geben. Mir tut es gut, wenn ich von meinen Träumen erzähle. Egal, ob gute oder schlechte.", versuchte ihr zu erklären.
„Alana hatte mir empfohlen, dass ich das auch tun sollte.", seufzte sie leise in sich hinein und ich musste schmunzeln. Irgendwann musste ich vermutlich mal dieser Therapeutin einen Besuch abstatten, nur um sie einmal fest zu umarmen.
Ich vermutete, wäre sie nicht da, wäre Avery lange nicht so mental heil, wie sie es heute ist.
„Wenn du es mir aber erzählen möchtest, höre ich dir zu.", sprach ihr ihr leise zu.
„Weißt du ... weißt du noch damals, an dem einen Abend, als du mich versucht hast, zu beruhigen? Und du mich bei meinen Handgelenken gepackt hattest?", fragte sie mich dann. Ich nickte, und musste an den Abend zurückdenken, als sie auf mir eingeschlafen ist und nach dem Aufwachen eine Panikattacke bekam. Ich hatte versucht sie beruhigen, indem ich ihre Handgelenke gepackt hatte. Daraufhin ist diese Panikattacke fast noch schlimmer ausgeartet.
Den Grund weshalb, kannte ich nicht. Ich wusste nur seit diesem Tag fortan, dass sie es unglaublich hasste, auch nur in irgendeiner Weise an ihren Handgelenken angefasst zu werden.
„Es gibt einen ganz einfachen Grund, warum ich das nicht mag. Es erinnert mich jedes Mal daran, dass ich so festgehalten worden bin. Und man so dafür gesorgt hat, dass ich niemanden entkommen kann. Später dann, war mein eines Handgelenk gebrochen und mein anderes verstaucht.", wisperte sie und ließ von meinem Oberkörper ab. Stattdessen strich sie sich kurz über ihre Handgelenke.
Ich drehte mich zu ihr um, und stützte mein Gesicht mit meiner Hand ab. Ich wusste nicht, wie viel Uhr es war, aber da bereits erste Sonnenstrahlen in das Schlafzimmer von Avery hineinkamen, vermutete ich, dass die ersten Morgenstunden angebrochen waren. Ein paar Strahlen erwischten Averys Gesicht, welche unergründlich ihre Handgelenke musterte. „Ich wünschte, dass wäre die einzige Verletzung gewesen."
Ihre Stimme war etwas erstickt, während sie diesen Satz aussprach. Ich biss mir auf meine Lippe, um meine derzeitige Gefühlslage irgendwie unterdrücken zu können.
Wut brach in mir aus, als ich daran dachte, dass ihr jemand so sehr weh getan hatte.
„Es war mein Abschlussball. Es war der Abend, an dem ich beschloss, das mit Josh zu beenden. Es sollte ein einfaches Treffen werden. Und Josh hatte darauf bestanden, dass es hinter der Turnhalle stattfinden würde. Komischer Ort, ich weiß. Aber ich habe mir dabei nichts gedacht. Dementsprechend hatte ich auch Hope nie Bescheid gegeben."
Averys Stimme fing wieder an zu zittern, während sie sprach. Nachdenklich hörte ich mir weiter an, wie sie redete, nahm jedoch ihre Hände vorsichtig von ihren Armgelenken weg und zog sie zu mir. Etwas steif lehnte sie sich erst an mich, doch während des Sprechens entspannte sie sich langsam wieder. Ihre Hände blieben dabei in meinen, was mir tausend Mal lieber war, als dass sie damit ihre Handgelenke schützte. Sie musste hier vor niemanden Angst haben.
„Es stellte sich heraus, dass ich für Josh nur eine Wette gewesen bin. Alles. Die Beziehung, die Küsse, der Sex. Das alles war eine Wette mit Jill gewesen. Ich hätte es wissen müssen. Er hatte mich von vorne bis hinten belogen. Und ich hatte nichts gemerkt. Stattdessen hab ich ... ich dachte zumindest, dass ich ihn geliebt habe und habe nie etwas hinterfragt."
Ich würde gerne etwas sagen, wusste jedoch nicht was. Stattdessen stieg die Wut auf diesen Dreckskerl namens Josh. Im Nachhinein wünschte ich mir, ich hätte noch fester damals zu geschlagen. Er hatte es mehr als verdienst.
Das was mich noch rasender machte: es fehlte noch ein wichtiger Teil. Das bedeutete, dass Avery nicht nur an diesem Abend körperlich weh getan wurde, sondern auch noch zu all dem Psychisch. Verdammtes Arschloch.
Kurz stöhnte Avery auf, als ich in meine Gedanken abdriftete. Als sie dann anfing, ihre Hand zu befreien, bemerkte ich, dass ich ihre Hände etwas zu sehr gedrückt hatte und ich der Grund für ihr Stöhnen gewesen bin.
„Fuck. Tut mir Leid, das wollte ich nicht.", entkam es mir. Bevor sie ihre Hände wegziehen konnte, schnappte ich mir eine und hielt sie an meine Lippen.
„Geht es dir gut? Möchtest du wirklich weitererzählen?", fragte ich sie, während ich ihr einen Kuss auf ihre Hand zu hauchte. Ihr Blick blieb an ihrer Hand und dann an mir hängen.
„Ich erzähle weiter, wenn du nicht weiter wütend wirst. Ich weiß, dass ich emotional gerade nicht in der besten Verfassung bin, aber weißt du? Ich habe damit abgeschlossen. Mit Josh bin ich durch. Das was damals geschehen ist, ist Vergangenheit. So wie das mit Emily.", sprach sie dann langsam. Sie entzog ihre Hand und fuhr mir damit über meine Stirn, die ich kritisch zusammengezogen hatte.
„Es ging mir schon viel schlechter, glaub mir.", murmelte sie und schenkte mir ein schwaches Lächeln.
„Du bist stark. Das bewundere ich an dir.", gab ich die Worte preis, die mir durch meinen Kopf flogen.
Avery schüttelte jedoch daraufhin den Kopf. Sie zog das Armband aus, was sie von Hope bekommen hatte. Die verheilten Narben erschienen unter diesen. Vorsichtig strich sie über diese hinüber.
„Wäre ich stark, würden diese nicht hier existieren.", wisperte sie.
Bevor ich weiterreden konnte, fing sie wieder an zu reden. „Als Josh all das mit der Wette offenbarte, ging er. Zusammen mit ihr. Jill. Und ließ mich mit zwei Freunden von ihm zurück. Ich hatte ein schlechtes Gefühl von der Minute an, an der ich sie gesehen hatte. Ich kannte sie nur ab und an vom Sehen. Und spätestens, als meine Handgelenke gepackt worden sind und mein Mund zugehalten worden ist, damit ich nicht schreie, war es zu spät."
Etwas schnell atmend setzte sich Avery auf. Ich tat es ihr nach und wartete ihre Reaktion ab.
„Ich habe das noch nie so wortwörtlich jemanden erzählt, bis auf Alana. Aber auch nur, damit sie endlich ihre Ruhe gab. Hope hatte immer nur erfahren, was passiert ist. Aber nie die Einzelheiten.", erklärte sie mir. Als sie kurz über ihre Schulter lugte und sah, dass ich mich ebenfalls aufgesetzt hatte, schmunzelte sie.
Sie ließ sich mit ihrem Rücken an meinem Brustkorb nieder. Meine Arme legte ich um sie und sie nahm meine Hände in ihre und fing an, sanft darüber zu streichen.
Trotz diesem Gespräch, was wir führten, fühlte mich aktuell sehr wohl bei Avery. Zwar wusste ich, dass nach wie vor etwas nicht mit mir stimmte, aber diese kleinen Zärtlichkeiten, die wir austauschten, fühlten sich zeitgleich unglaublich schön an. Ich wusste nicht, wann ich das zuletzt mit jemanden gemacht hatte. Und dass diese Zärtlichkeiten nun auch noch von Averys Seite auskamen, hätte ich bis vor ein paar Tagen niemals erwartet.
„Jedes Mal, wenn ich versucht habe zu schreien, schlugen sie mich. Erst als mein zweites Handgelenk nachgab, indem man es mir immer wieder verdrehte, hörte ich mich auf zu wehren. Ich hatte solche Schmerzen. Und ich habe solchen Ekel empfunden. Sie haben mich angefasst. Überall. Sie sind über mich hergefallen, wie wilde Tiere. Ich habe sie angebettelt, gefleht und geweint, aber das hat sie nicht interessiert. Manchmal, wenn ich träume, spüre ich heute noch ihre Hände an meinem Körper, oder ihre Lippen an meinem Oberkörper. Spüre ihre Finger, die mich gegen meinen Willen berührten und anfassten."
Avery sprach die folgenden Sätze leise aus, als ob sie Angst hätte, dass uns jemand zuhören würde. Zittrig atmete ich aus und positionierte meinen Kopf auf ihrem. Ich merkte, wie meine Augen feucht wurden. Schnell versuchte ich diese weg zu blinzeln, doch es brachte nichts.
Viel zu grausam waren die Bilder, die sich in meinen Kopf schlichen. Wie krank musste ein Mensch sein, um so etwas zu tun? Als ich meine Arme etwas fester um Avery dabei legte, drehte sie ihren Kopf wieder zu mir.
„Nicht weinen.", riet sie mir und hielt eine aufkommende Träne auf.
„Wie machst du das? Wie kannst du dabei so ruhig bleiben?", versuchte ich das Thema zu wechseln. Ich verstand wirklich nicht, wie sie das so erzählen konnte.
Das Einzige, was gerade erahnen ließ, dass es Avery nicht gut ging, war einzig und allein ihre Stimmte, die ab und an zitterte oder brach. Wieder erreichte ein schwaches Lächeln ihren Mund, jedoch nicht ihre Augen.
„Du siehst doch, dass es mir nicht gut geht. Diese Albträume kommen seit diesem Abend durchgehend. Mal gibt es bessere, mal gibt es schlimmere Tage. Als ich damals gefunden worden bin, in den Morgenstunden, durchgefroren, blutend ... wund und halb ohnmächtig, hatte ich mir einzig und allein gewünscht, tot zu sein. Ich habe mich selten so widerlich gefühlt. Ich habe mich vor mir selbst geschämt. Ich habe mich schmutzig gefühlt.
Ich war wirklich in einem tiefen Loch, Harry. Das war keine schöne Zeit. Das" – sie zeigte auf ihre vernarbtes Handgelenk – „war einzig und allein das Einzige, was mich irgendetwas empfunden lassen hat. Zumindest für eine kurze Zeit. Bis Hope und meine Mum dahinterkamen. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich zu Alana musste."
„Ohne Alana", fing ich an. „Wäre ich definitiv nicht jetzt wieder so stabil. Stabil insofern, dass ich dieses Trauma in meiner Vergangenheit lassen konnte und weiter schauen konnte. Allerdings mit einer gewissen Vorsicht und Misstrauen in neuen Leuten gegenüber.", vervollständigte Avery meinen Satz.
Ich legte meinen Kopf wieder auf ihren und schüttelte meinen Kopf. „Das hast du nicht verdient.", hauchte ich, weil mir nach wie vor meine Worte fehlten. Avery blieb ruhig. „Ich hoffe, ich habe dich nicht verschreckt.", meinte sie und setzte sich nun wieder vollends auf meinen Schoß und legte ihre Arme in meinen Nacken.
„Ganz im Gegenteil. Ich danke dir für dein Vertrauen. Mir fehlen nur die Worte, Liebling.", meinte ich nachdenklich.
„Die brauche ich auch gerade nicht. Alles, was ich gerade brauche, ist dich.", hauchte sie mir leise zu und legte ihre Lippen an meine Wange, was mich meine Augen schließen ließ.
„Ich glaube, ich liebe dich noch jetzt ein ganzes Stück mehr."
Avery stieß ein Keuchen auf, löste ihre Arme in meinem Nacken und starrte mich ungläubig an. „Du tust was?!"---
Äh, hi? Da hab ich wohl eine Woche nicht mehr gepostet - huch :) Dafür heute ein umso Intensiveres!
Mir ist aufgefallen, dass die Reads weiterhin echt super ansteigen - die Kommentare leider nicht :(
Daher fände ich es echt cool, auch von den stillen Lesern unter euch auch mal was zu hören, ich beiß auch nicht! :)
Danke an die Lieben, die wie jedes Mal eigentlich immer kommentieren!
Kuss an euch :)
xx T.
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Unverhofft kommt oft
Romance[NIALL x OC / HARRY x OC] Flugzeugabsturz? - Kein Problem. Flugzeugabsturz mit One Direction? - Passt schon. Flugzeugabsturz mit One Direction und Gefühlen im Spiel? - Du liebe Zeit. Als Hope und Avery Ruhe im Urlaub finden wollen, stürzt das Flug...