Kapitel 31

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Niall P.O.V.
Ich wachte am nächsten Morgen mit einen Lächeln auf.
Ich wachte in einem Bett auf. Nicht im Sand, nicht auf dem Boden einer Höhle, nicht im Dreck. Ich musste mir nicht ständig Gedanken machen, dass fremde Leute kommen würden, die uns etwas antun wollten oder ein Feuer auf einmal direkt vor meiner Nase ausbricht oder noch viel schlimmer es ausgehen würde und wir frieren würden.
Ich musste nicht mit einer ständigen Angst einschlafen, die mich bis in meine Träume verfolgte. Das Hope in meinem Arm sicher lag, ihr keiner was antun konnte. Dass es den Jungs gut ging und sie alle wieder heil nach Hause kommen.

Wir waren wirklich gerettet worden. Unglaublich.
Doch meine Gedanken wurden benebelt von Hope. Ich musste unbedingt zu ihr. Sie war gestern vollkommen fertig gewesen wegen Avery. Die anderen Jungs hatte ich bereits sehen können, bis auf Harry. Nun war mir auch klar, warum.

Langsam schlug ich mir die weiße Bettdecke weg und stand auf, um Richtung Türe zu laufen. Doch schon gleich nachdem ich im Flur war, wurde mir bewusst, dass ich keinen Schimmer hatte, wo ich hin musste.

Niedergeschlagen lief ich weiter, bis ich eine junge Pflegerin sah, die hektisch an den vielen Türen vorbei lief, wobei ihre offenen hellbraunen Haare hin und her schwankten. „Entschuldigung?", fragte ich sie, als sie im Begriff war, an mir vorbei zu laufen.

Kurz weiteten sich ihre Augen, als sie mich erblickte und ich hatte schon Angst, sie würde nun anfangen zu schreien oder irgendwas.
Doch sie überraschte mich und blieb ruhig. „Wie kann ich ihnen helfen?", fragte sie leicht gereizt.

„Ich suche das Zimmer von Hope Blair."

„Dann sind wir zu zweit. Beziehungsweise ich muss zu Miss Blair, doch die ist nicht in ihrem Zimmer. Folgen Sie mir.", deutete sie an
und verwirrt lief ihr hinterher. „Aber warum ist sie nicht in ihrem Zimmer?"

„Haben sie etwas mit Miss Blair zu tun?", fragte sie mich und lief ein bisschen langsamer, nachdem sie sah, dass ich nicht so wirklich mit kam. „Ich bin ihr fester Freund.", antwortete ich und sie nickte zur Bestätigung.

„Sie musste heute Nacht Not-Operiert werden." Erst nickte ich. Dann realisierte ich, was sie gerade gesagt hatte und schüttelte meinen Kopf. Hope musste was?! Meine Augen weiteten sich vor Schock, doch die Pflegerin ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Und ... und warum?", fragte ich sie etwas lauter und mein Herz fing an schneller zu klopfen.

„Der Blinddarm musste raus. Wie soll ich es sagen? Es war schon ziemlich knapp. Sie konnte sich kaum rühren. Deswegen hatte sie heute Nacht eine Schwester rufen lassen und ist kurz, nachdem eine gekommen war, zusammen gebrochen."
Sie bog links in einen menschen- verlassenen Flur hinein und ich folgte ihr.

„Und was ist jetzt mit ihr? Geht es ihr gut? Wo ist sie jetzt?" Ich überschüttete die Frau mit Fragen, doch diese fing anscheinend an mich nun zu ignorieren, weswegen ich sie am liebsten gegen die Wand schubsen könnte. Wieder bog sie in einen Flur, um daraufhin gleich wieder in eine Tür hinein zu gehen.

„Sie befindet sich gerade noch im Aufwach-Raum. Also bitte ich um Ruhe!"

Natürlich hatte dies ein Großteil meiner Fragen beantwortet. Nicht! Doch ich blieb still und folgte mit geballten Fäusten der Frau.
Neben Hope war niemand anders im Zimmer und nur das ständige Piepsen des Gerätes war zu hören.

„Sie ist im Moment stabil, jedoch hätte man das Problem früher beheben können, wenn sie die Untersuchungen mitgemacht hätte."
Sie blätterte kurz in dem Klemmbrett, was am Bett angebracht war und schüttelte den Kopf.

„Keine einzige Untersuchung, seitdem sie hier ist. Nun ja, wir haben sie auf jeden Fall nun ganz durch gecheckt und nun ist sie stabil."

Meine Wut war gerade am überlaufen. „Einen Moment Mal!" Wütend zerrte ich die Pflegerin aus dem Raum, um Hope nicht aufzuwecken.

„Sie sind doch dafür verantwortlich, dass sie zu den Untersuchungen gegangen wäre, nicht Hope!", schnauzte ich sie an, während sie mich nur geschockt ansah.

„Entschuldigen Sie bitte, aber ich habe damit nichts zu tun. Mir wurde nur zugeteilt, auf sie aufzupassen.", sagte sie, jedoch ein bisschen leiser. Wütend schnaubte ich und ging wieder Richtung Zimmer.

„Mr. Horan, sie dürfen hier nicht alleine sein." Die Pflegerin kam wieder nach gerannt und sah mich eindringlich an.

„Und ob ich das darf. Das hier ist meine Freundin, die unter ihrer fantastischen Aufsicht vielleicht gestorben wäre, hätte sie nicht die Schmerzen gemeldet!", flüsterte ich, verdrängte den Gedanken, wenn dies wirklich passiert wäre und stellte mich neben ihr Bett.

Empört zog sie die Luft ein und ich verdrehte meine Augen.

„Ist sonst noch was?", flüsterte ich und wartete. Sie würde mich hier definitiv nicht raus bekommen.

„Sie ... das wird Folgen haben.", flüsterte sie eingeschnappt und murmelte noch irgendetwas von „aufgeblasenen Promis" oder so.

Ich machte mir nicht weiter Gedanken um sie und widmete mich voll und ganz Hope. Ihr Gesicht sah blasser aus, als ich es in Erinnerung hatte. Ich strich ihr ihre Locken aus dem Gesicht und fuhr ihr dabei kurz über ihre Wange. Nicht einmal hier konnte etwas perfekt sein.

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Guten Abend! ❤

Erst einmal wieder ein Danke an meine lieben und fleißigen Leser, die stets ein so liebes Feedback da lassen: Weidenfrost und flower_direction! :)

Heute ist es nur ein kleines Kapitel, ich versuche am Sonntag noch ein Neues hochzuladen!

Mal sehen, wann es für die gesamte Bande auf den Heimweg geht? ;)

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Unverhofft kommt oftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt