Kapitel 17

201 17 7
                                    


Avery P.O.V.
„Zayn? Geht es dir wirklich gut?", fragte ich den Pakistaner, der sich nun schon zum zweiten Mal an einer Palme abstützte und seine Augen zusammen kniff.

„Ja, es geht!", sagte er genervt und öffnete langsam wieder seine Augen. Gekonnt ignorierte ich seinen scharfen Ton.

„Du musst etwas trinken - jetzt!", sagte ich mit fester Stimme und gab ihm die Wasserflasche, die er zögerlich annahm.

„Okay, Ave, lass uns weitergehen.", sagte er nachdem er fertig war.

Wieder kam der Schmerz, denn Hope nannte mich auch immer so.

Hope. Wo war sie? Sollte ich sagen, Hope hatte mich so genannt? Diese Ungewissheit machte mich immer mehr kaputt und Zayn ging es mit den Anderen auch nicht anders. Ich seufzte.

Hatte es überhaupt noch Sinn, die ganze Zeit im Dschungel umherzuirren? Ich war noch immer der Meinung, dass wir uns einfach hinlegen und sterben sollten. Ja, genau. Zayn hatte mich nach dem Vorschlag böse angeschaut. Automatisch griff ich nach meinem linken Handgelenk, was ich immer machte, wenn mir langweilig wurde oder ich unsicher war. Jedoch musste ich wieder einsehen, dass das Band nicht mehr da war. Wie konnte ich nur Hopes Band verlieren?

Wieder schaute ich nach vorne, als mein Gesicht Bekanntschaft mit Zayns Rücken machte. Im nächsten Moment fand ich mich am Boden und Zayn schaute mich verzweifelt an. Möglich, dass ich oft gegen ihn knallte oder hinfiel.

„Sorry.", murmelte ich, nachdem er mir wieder hinauf geholfen hatte, jedoch legte er einen Finger auf seine Lippen und ich schaute ihn verwirrt an. Menschen. Schon wieder. Immer öfter hörten wir, wenn man genau hin hörte, Menschenschreie und Stimmen.
Nur diesmal konnte man es sogar deutlicher hören.

„Welche Richtung?", hauchte ich und Zayn zeigte Richtung Westen.

„Sicher?", fragte ich ihn und er grinste mich an. Damit drehte er sich um und ich folgte ihm. Blieb mir was anderes übrig?

Hope P.O.V.
Ich wurde von Harrys Lachen geweckt und machte langsam meine Augen auf. Die Sonne war schon wieder am Untergehen und somit war es wenigstens ein bisschen kühler. Ich wollte mich aufsetzten, doch ich wurde von Nialls Händen, die sich um mich geklammert hatten, festgehalten, der tief und fest schlummerte. Kurz stahl sich ein Lächeln auf meine Lippen.
Sanft löste ich seine Hände von mir und legte sie auf den Boden.

„Ich bin Amor!", sang auf einmal eine Stimme, als ich aufgestanden war und ich drehte mich zu Louis um, der auf seinen Zehenspitzen herum tänzelte, während Harry sich vor Lachen kugelte.

„Dir geht es gut?", fragte ich ihn mit hoch gezogener Braue und er nickte wie ein Verrückter.

„Und du bist Amor, weil ...?", fragte ich ihn weiter verwirrt und er schaute mich mit großen Augen an. Danach warf er Harry einen vielsagenden Blick zu, während er langsam auf mich zukam und um mich herum tänzelte.

„Hope. Du brauchst hier jetzt gar nicht auf unwissend zu tun.", sagte er und warf mir einen Kussmund zu. Und das Blut schoss mir in die Wangen.

„Das ist der Beweis.", lallte er und kniff mir in meine Wangen und ich schlug ihm seine Hände weg.

„Woher weißt du das überhaupt?", fragte ich ihn und Harry lachte.

„Nachdem Louis es mal wieder geschafft hatte, keinen einzigen Fisch zu finden, haben wir ihn wieder zurück geschickt.", fing Harry an.

„Zu meiner Verteidigung, Harry hatte mich immer nass gespritzt und deswegen sind die Fische -"
„Jaja, Louis. Wir wissen dass du es nicht kannst.", sagte ich und überlegte: „Das heißt, du hast uns ausspioniert?", fragte ich schockiert und Louis setzte einen Engelsblick auf.

„Ich selber würde es jetzt nicht ausspionieren nennen, aber wenn du darauf bestehst, bitte.", sagte er und rieb sich seine Hände.

„Idiot.", sagte ich wütend und auf einmal fingen die Zwei laut an zu lachen.

„Und was gibt es jetzt zu lachen?", fragte ich die Beiden, noch immer wütend, während Louis versuchte, einen vollständigen Satz hinzukriegen.

„Du ... Oh, Gott, Harry ... du hattest Recht! Der Plan war perfekt! Wir ... das war nur ein Spaß! Wir dachten ja nicht ... also Harry und Ich ... dass du uns das abkaufst!", sagte er lachend und schlug bei Harry an.

„Also ihr habt uns nie ausspioniert und das nur geraten? Und ich ... -" „Und du hast uns damit die Wahrheit gesagt!", sagte Harry lachend und wieder klatschte er bei Louis ein.

„Vielleicht tröstet es dich, aber die beiden haben zusammen vier Fische gefangen.", versuchte mich Liam kurze Zeit später aufzumuntern, nachdem ich ihm half das Feuer mit den Stöcken zu Recht zu rücken.

Mit meinen Beinen konnte ich zwar noch nicht alles machen, aber zumindest konnte ich langsam ohne Hilfe laufen.
Ich warf ihm ein kurzes Lächeln zu. Wenigstens hatte Liam noch einen kühlen Kopf.

Wieder sah ich zu Louis und Harry, die versuchten, sich gegenseitig mit Stöcken abzuwerfen. Nein, sie hatten keinesfalls mehr einen kühlen Kopf. Aber zu meinem Leiden machte Niall auch damit! Und diesen Kerl hatte ich vorhin noch geküsst.

„Ich sag es euch, am Ende landet ein Stock in euren Augen.", sagte Liam böse und Harry und Niall hörten auf.

Und im nächsten Moment hatte Harry schon einen Stock am Kopf abbekommen, woraufhin Louis jubelte. Der Jubelruf wurde jedoch gleich wieder unterbrochen, da Harry sich auf den Älteren hinauf geschmissen hatte. Und Niall auch!
Was hatte er damit zu tun? Ich schüttelte meinen Kopf und widmete mich wieder dem Feuer.

„Ich kann nicht mehr!"

„Nicht schon wieder.", stöhnten wir auf und Louis guckte berührt zu Boden.

„Aber ..." „Nein, nichts aber, du bist selber schuld.", sagte Liam und Louis zog einen Schmollmund.

„Geschieht dir Recht.", lachte ich und Louis' Augen blitzten auf.

„Bitch – Fight!", rief Harry und Niall stöhnte.

„Bitte nicht! Letztes Mal hattest du eine Gehirnerschütterung, Louis!", sagte Liam und Louis Mundwinkel verzogen sich augenblicklich nach unten. „

„Ihr seid ziemlich verrückt.", murmelte ich und guckte Niall an, auf dessen Schoß ich saß.
„Du hast doch nichts damit zu tun, oder?", fragte ich ihn und er grinste entschuldigend.

„Natürlich, er war dran schuld!", schrie Louis und ich zuckte zusammen.

„Naja, eigentlich waren irgendwie alle dran schuld, oder?", murmelte Harry und seine Stirn verzog sich.

„Sogar Liam.", sagte Louis und Liam grinste ebenfalls.

„Wir waren bei Zayn zuhause Zuhause.", murmelte Liam und kurz war jeder in seinen Gedanken versunken.
„Ja, genau. Und dann haben wir eine Tennisballschlacht gestartet" –

„Tennisbälle?", fragte ich schrill und sie nickten, als ob es das Normalste auf der Welt wäre.

„Auf jeden Fall haben wir uns alle irgendwann gegen Louis verbündet.", lachte Harry und bekam wieder einen Stock an den Kopf geworfen. „Das merk ich mir, Louis. Und dann haben wir alle auf ihn gleichzeitig geworfen, er ist über einen hinüber gestolpert und ist mit seinem Kopf gegen die Tischkante gekommen."

„Oh Gott.", Schockiert betrachtete ich Louis, der lachte.

„Mir ging es Prima. Trotzdem bestand Liam darauf ins Krankenhaus zu fahren. Letztendlich war es doch die Gehirnerschütterung.", sagte er und die anderen lachten ebenfalls.

„Gibt es nicht.", murmelte ich daraufhin wieder. Wieder gähnte ich und ließ mich auf Nialls Schulter nieder.

„Schlafen?", fragte Niall in die Runde und alle nickten daraufhin.

„Aber bitte keine schmutzigen Dinge treiben, ich brauche meinen Schönheitsschlaf!", rief Louis, als Niall und ich uns unter die Palme lagen.

„Der bringt eh nichts bei dir, da wären schon härtere Maßnahmen nötig!", lachte Niall zurück und die anderen lachten ebenfalls.

„Aua!", schrie er, nachdem er zwei Wasserflaschen noch von uns abbekommen hatte.

Plötzlich wurde ich runter gezogen und im nächsten Moment lag ich schon dicht neben Niall, der seine Lippen an meinen Hals gelegt hatte. Das Kribbeln durchfuhr sofort meinen ganzen Körper. Weiter küsste er meinen Hals entlang als er bei einer Stelle stehen blieb.

Schockiert riss ich meine Augen auf, doch da war es schon zu spät. Leicht knabberte Niall an meinem Hals und ich musste ein Stöhnen unterdrücken. Meine Hände wanderten zu seinem Nacken und hielten sich dort fest.

„Ich glaub es nicht. Was erlaubst du dir eigentlich?", hauchte ich gegen seine Lippen, nachdem er sein vollendetes Werk nochmal geküsst hatte und sich mit seinen Lippen zu meinen vor gearbeitet hatte.

Kurz drückte er seine wieder auf meine: „Damit jeder weiß, dass du meins bist.", hauchte er zurück.

„Jeder? Und damit meinst du zwei Jungs, die Freundinnen haben und Harry?", flüsterte ich lachend und er lachte ebenfalls, bevor eine wieder seine Lippen auf meine presste.

Dieses Mal wurde er verlangender und irgendwann strich er sanft mit seiner Zunge über meine Lippe. Sofort öffne ich meine Lippen, woraufhin er seine Zunge gleich in meinen Mund hinein gleiten ließ. Was am Anfang noch schüchtern war, wurde zu einem Kampf, den er am Ende schließlich gewann.

Langsam ließ ich von ihm ab und er öffnete genüsslich seine Augen, worin ein Funkeln zu sehen war. Danach leckte er sich nochmal kurz über seine Lippen und küsste mich kurz, aber doch sanft auf den Mund.

„Gute Nacht, Kleines.", hauchte er und drehte mich so, dass er seine Arme wieder um mich schlingen konnte und ich meinen Kopf auf seinen Arm legen konnte.

Unverhofft kommt oftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt