Ich brauche dich 1

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Magnus Pov:

Schon wieder ist er weg. Seit Wochen verbringe ich die Abende alleine zuhause auf der Couch. Manchmal kommt Alec nachmittags nach Hause und wir essen zusammen, aber meistens klingelt dann das Handy und er muss wieder zur Arbeit, genau wie heute.

Wir sind jetzt seit fünf Jahren zusammen und es war schon immer sein Traum, seine eigene Firma zu leiten. Vor zwei Jahren ist sein Traum endlich in Erfüllung gegangen und das Unternehmen wächst stetig.

Natürlich bin ich unglaublich stolz auf ihn und unterstütze ihn wo ich nur kann, auch wenn ich selbst Besitzer des großen Modemagazins Bane's bin. Obwohl ich auch fast täglich arbeite, war es mir immer wichtig Zeit für Alexander zu haben.

Meine Mitarbeiter sind alle perfekt eingearbeitet und auch wenn es mir am Anfang schwer fiel, weiß ich genau, dass die Firma ohne mich nicht direkt den Bach runter geht.

Bei Alec ist das etwas anderes. Er traut seinen Mitarbeitern zwar auch, aber er muss über alles die Kontrolle haben, weshalb sein Stellvertreter, der meiner Meinung nach viel zu gut aussieht, ihn bei jedem Pups anruft, der gerade im Unternehmen quer hängt.

Das Resultat davon ist, dass ich schon wieder mit einem Glas Martini vor dem Fernseher sitze und mich frage, wann Alec und ich das letzte mal zusammen hier saßen.

Meistens kommt er spät abends zurück und fällt übermüdet ins Bett, wo ich schon lange liege und mir langsam Gedanken mache. Manchmal überkommen mich dann schlechte Gedanken, die oft seinen Stellvertreter Andrew mit einbeziehen.

Ich denke tief in mir drin weiß ich, dass Alec mir treu bleibt, aber je öfter ich abends alleine bin, desto schlimmer werden die Gedanken. Auch heute ist es wieder schlimm und ich versuche mich krampfhaft mit Alkohol und Fernsehen abzulenken.

Plötzlich fängt es an, an der Türe Sturm zu klingeln und ich stehe erschrocken auf, um sie aufzureißen. Davor steht Alecs Schwester Isabell, die mich mit verquollenen Augen völlig aufgelöst ansieht. Schnell ziehe ich sie in meine Arme und wir gehen gemeinsam zum Sofa.

"Hey Liebes, was ist denn los?", flüster ich leise, jetzt laut zu reden wirkt irgendwie falsch. Schluchzend liegt sie in meinen Armen. "Wo ist Alec?", jammert sie jetzt und meine Schultern sacken etwas zusammen.

"Er ist wieder bei der Arbeit. Irgendein Notfall. Er kommt bestimmt nicht vor elf nach Hause", murmel ich und höre selbst die Verbitterung aus meinen Worten.

Ich vermisse die Zeit, in der ich immer mit einem Lächeln auf den Lippen über meinen wundervollen Freund gesprochen habe. Es musste nicht immer ein aufwändiges Date sein, es war schon besonders, wenn wir einfach zusammengekuschelt auf der Couch liegen und uns von unserem Tag erzählen.

Isabells Schluchzen holt mich zurück ins hier und jetzt und ich streichel ihr sanft über den Rücken, der unter meiner Hand erzittert. "Was ist denn passiert?", frage ich vorsichtig und ihr schluchzen wandelt sich langsam in kleine Hickser.

"Simon wird mich verlassen", jammert sie leise. Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. "Wie kommst du denn auf so einen Unsinn? Simon liebt dich über alles", versichert ich ihr sofort und streiche weiter über ihren Rücken.

Wild schüttelt sie ihren Kopf an meiner Brust und erneute Tränen kullern aus ihren Augen. Mein Hemd ist wahrscheinlich schon klitschnass, aber ich drücke sie noch stärker an mich. "Ich... Ich bin...", immer wieder entkommt ihr ein gequälter Laut.

"Ich bin schwanger", piepst sie jetzt und weint bitterlich weiter. Gut, Simon und sie sind erst seit einem knappen Jahr zusammen und ihre Reaktion macht deutlich, dass das nicht geplant war. Aber ich denke nicht, dass Simon sie deswegen verlassen wird.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt