Friends with Benefits 4

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Schnell gehe ich zwei Schritte zurück und betrachte ihn auf dem Boden. Seine Schultern fallen zusammen und er weicht meinem Blick aus. "Nein, das geht nicht. Ich kann das nicht, ich will das nicht", sprudelt es aus mir heraus und ich sehe den Schmerz den meine Worte bei ihm auslösen. "Wir sind Freunde, beste Freunde. Mehr will ich nicht", fahre ich ihn an und er hebt seinen Blick um mich anzusehen. Mein Herz zieht sich zusammen, als ich sehe wie seine Augen anfangen verräterisch zu glitzern und eine einzelne Träne seine Wange runter läuft. In dem Moment ertönt die Klingel und er zuckt zusammen. "Scheiße, Jace", rufe ich und greife meine Jacke um sie mir über zu werfen. Schnell schnappe ich mir mein Handy und die Schlüssel bevor ich fluchtartig die Wohnung verlasse und Magnus auf dem Boden sitzend zurück lasse.

Jace wartet unten und strahlt mich an. Ich versuche gezwungenermaßen zu lächeln und wir machen uns auf den Weg zum Restaurant. Schon bei der Arbeit haben wir uns immer sehr gut verstanden und auch jetzt unterhalten wir uns gut, jedoch schweifen meine Gedanken immer wieder zu Magnus. Schon lange wollte ich wissen wie es ist. Wollte meine Lippen verbotenerweise auf seine legen, aber meine Angst war zu groß. Angst vor aufkommenden Gefühlen und vor dem Ende unserer Freundschaft und jetzt ist es genau so passiert. Nur das ich dachte er würde mich zurückweisen und nicht auf die Idee gekommen war selber so dumm zu sein. Immer wieder höre ich meine eigenen Worte und sehe seine Reaktion, die mein Herz mit jeder Wiederholung weiter zerquetscht. "Alec, ich muss dir was sagen", fängt Jace an und erlöst mich so kurzzeitig von meinen Gedanken. "Ich war mir nicht sicher ob ich auf Frauen oder auf Männer stehe, deswegen wollte ich das hier ausprobieren. Und du bist wirklich toll und super nett, aber ich glaube ich bin doch eher nicht schwul", gibt Jace zu und kneift seine Augen zu, aus Angst vor meiner Reaktion. Ich sehe ihn an und muss leise lachen. "Kein Problem, Jace. Ich finde dich auch super nett, aber habe auch gemerkt, dass wir beide nicht mehr werden. Ich denke wir bleiben lieber bei Freundschaft", gebe auch ich zu und wir müssen beide lachen. Wir essen noch zuende und verabschieden uns draußen. "Wir können gerne mal ein Bierchen zusammen trinken, aber nur als Freunde", zwinkert er mir noch zu und ich nicke grinsend. Als er weg ist spüre ich wieder die Last, die mein Herz zu zerquetschen droht und ich laufe zu unserer Wohnung. Ich muss das wieder gerade biegen und mich meinen Gefühlen stellen. Es ist mir nur noch deutlicher geworder, dass ich meinem besten Freund schon längst verfallen bin.

Schnell schließe ich die Türe auf, mein Herz pocht vor Nervosität und mein Puls rast. Als ich ins Wohnzimmer komme bleibe ich wie angewurzelt stehen. Überall liegen leere Bierdosen auf dem Tisch und offene Chipstüten liegen herum. Auf dem Sofa liegt eine halbe Flasche Wodka und auf dem Boden steht eine offene Flasche Orangensaft. Schuldbewusst zieht sich meine Brust zusammen und ich setze mich auf unser Sofa. Wenn er all das wirklich getrunken hatte, werde ich heute sowieso kein Gespräch mehr mit ihm führen können. Seufzend erhebe ich mich wieder und laufe in die Küche, wo mich noch mehr Chaos erwartet. Mehrere Flaschen stehen angebrochen auf der Theke und auf dem Herd stehen zwei Pizzakartons. Sofort fängt mein Herz schmerzhaft an zu pochen. Magnus war nicht alleine diesen Abend. Ob er Cat alles erzählt hat und sie hier war um ihn zu trösten? Langsam gehe ich wieder Richtung Wohnzimmer und will den Flur zu seinem Zimmer lang gehen als ich fast über etwas stolper. Fluchend fange ich mich noch an der Wand ab und schaue auf den Boden. Mein Herz erstarrt und ich hebe das Stück Stoff auf. Es ist ein T-Shirt und anhand der grell grünen Farbe weiß ich, dass es nicht Magnus gehört. Eisige Hände legen sich um mein Herz und meine Kehle schnürt sich erneut zu. Schnell schaue ich zur Garderobe und erkenne eine fremde Jacke und fremde Schuhe. Ich keuche auf und ich versuche den Kloß im Hals zu ignorieren. Langsam gehe ich den Flur entlang, auf dem Boden erkenne ich eins von Magnus T-shirts und direkt dahinter seine Hose. Danach eine fremde Hose. Seine Zimmertüre steht offen und neben dem Bett liegen zwei Boxershorts, die achtlos in den Raum geschmissen wurden. Stumm Rollen mir die Tränen übers Gesicht bei dem Anblick der sich mir bietet. Ein fremder Mann liegt nackt in seinem Bett und presst sich von hinten an ihn. Beide schlafen tief und fest und bemerken mich nicht, wie ich die beiden betrachte. Das Bild wird sich für immer in meine Netzhaut brennen. Auf dem Nachttisch liegen Kondome und Gleitgel, daneben eine Leere Kondompackung. Irgendwann löse ich mich aus meiner Starre und gehe langsam zu meinem Zimmer. In meinem Bett kann ich das schluchzen nicht mehr unterdrücken. Ich habe alles kaputt gemacht. Habe sein Vertrauen missbraucht und ihm nicht von Jace erzählt und habe ihn abgewiesen, dabei wusste ich in der Sekunde in der sich unsere Lippen berührten, dass ich so viel mehr von ihm wollte. Ich dachte er fühlt das selbe, aber ich Idiot habe ihn von mir gestoßen und ihn alleine auf dem Boden sitzen lassen. Er hatte jedes Recht sauer auf mich zu sein. Wäre ich nur früher zurück gekommen. Dann hätte es vielleicht alles geändert. Ich liege die halbe Nacht wach, bis die Müdigkeit mich irgendwann überrollt und ich in einen unruhigen Schlaf sinke, in dem ich immer wieder Magnus sehe, Magnus in den Armen dieses Mannes, der nackt nur einen Raum weiter liegt.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt