Friends with Benefits 8

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Alec PoV
Der Alkohol lockert mich wie immer sehr schnell und ich rede mich langsam in Rage. "Iz, ich werde nicht zum Essen kommen. Mom und Dad wollen mich eh nicht wirklich da haben und das Verhalten kann ich mir dann auch sparen", herrsche ich sie an. "Alec, wenn du es schon nicht für dich tust, tu es wenigstens für mich und vor allem für Max! Er braucht seinen großen Bruder", argumentiert Izzy wild und Simon nickt nur bestätigend. Natürlich vermisse ich Max, aber ich will einfach nicht zu unseren Eltern. Sie sind nicht direkt feindselig mir gegenüber, aber von den damals liebenden Eltern ist wenig über geblieben. Sie missbilligen meine Sexualität und das will ich einfach nicht mehr so hinnehmen. Während ich weiter darüber diskutiere spüre ich auf einmal Magnus Hand, die auf meinem Arm hoch und runter gleitet. Seine Berührungen lösen wieder kleine Stromschläge aus, die durch den Alkohol noch intensiver sind. Schnell ziehe ich meinen Arm ein Stück weg, er soll nicht denken, dass zwischen uns alles in Ordnung wäre. Mit einem Seufzen lässt er sich nach hinten fallen und mir fehlt direkt seine Wärme. "Alec, komm bitte einfach mit", bettelt Izzy mich an und ich weiß, dass sie gewinnen wird. Meiner Schwester kann man einfach keinen Wunsch ausschlagen und so stimme ich letztendlich zu, am nächsten Wochenende zum Essen zu kommen. Lange quatschen wir noch, wobei Izzy die ganze Zeit mit Clary und Cat am plappern ist und ich und Simon uns nur ab und zu einbringen. Irgendwann merke ich, dass Magnus nichts zu der Unterhaltung besteuert und drehe mich zu ihm um. Er liegt neben mir, komplett eingehüllt in Decken und mit geschlossenen Augen. Wie er bei der Lautstärke einschlafen kann weiß ich selbst nicht und muss unbewusst schmunzeln, weil er wie immer ziemlich süß aussieht, mit seinen verstrubbelten Haaren, die sonst immer perfekt gestylt sind. Dem ein wenig verwischten Kajal und seinen leicht geöffneten Lippen, über die man ihn leise Atmen hört. Am liebsten würde ich meine Hand ausstrecken und die eine Strähne, die ihm ins Gesicht gefallen ist, wegstreichen, aber als mir bewusst wird was ich gerade im Begriff war zu tun wende ich mich schnell ab. "So Leute, wir sollten mal los. Magnus ist schon lange am schlafen und ich muss morgen früh raus", verkündet Cat leise und deutet dabei auf den schlafenden Magnus. "Ja, ich bin auch schon ganz müde", flüstert Izzy und sieht Simon mit einem vielsagenden Blick an. Sofort wünsche ich mir das nicht gesehen zu haben, denn ich kann mir denken was meine Schwester eigentlich mit ihrem Freund vor hat. Angewidert schüttel ich den Kopf und Izzy zwinkert mir belustigt zu. "Kommt gut nach Hause", verabschiede ich sie noch und stehe jetzt alleine im Flur. Unschlüssig gehe ich zurück ins Wohnzimmer, wo überall Popcorn auf dem Boden verteilt liegt und sich leere Getränkedosen stapeln. Auf dem Sofa liegt Magnus, immer noch schlafend und immer noch so schön wie eben. Leise seufze ich und lasse mich wieder neben ihn auf die Couch fallen um ihn zu betrachten. Seine honigbraune Haut wird vom Fernseher beleuchtet und lässt sie etwas glitzern. Clary hatte schon recht, mit Edward kann Magnus locker mithalten, aber wenn ich ehrlich bin kann er das mit jedem. Seine Gesichtszüge sind vollkommen entspannt und er wirkt so verletzlich, dass es mir eine Gänsehaut beschert. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich, dass ich ihm verziehen habe und einfach nur seine Nähe brauche. Aber gleichzeitig weiß ich auch, dass unsere Freundschaft nie wieder so sein wird wie früher und das macht mir Angst. Vielleicht will ich auch mehr, aber ist er bereit mir mehr zu geben? Der Kuss hat mir warme Schauer über den Körper geschickt und ich habe mich auf einmal ganz leicht und unbeschwert gefühlt. Ein Gefühl das ich noch nie hatte und das noch keiner in mir ausgelöst hat. Klar war ich schon verliebt und in Beziehungen, aber ich dachte immer diese Schmetterlinge wären einfach eine ausgedachte Sache die nur in Büchern und Filmen existieren. Jetzt weiß ich, dass es stimmt. Das Kribbeln im Bauch wird stärker, je näher ich bei Magnus bin und jede Berührung intensiviert dieses Gefühl.

Sehnsüchtig strecke ich den Arm nach Magnus aus und streiche leicht über seine Wange. Leise murmelt er auf und fängt an sich zu bewegen, woraufhin ich schnell meine Hand weg ziehe. Murmelnd dreht er sich in meine Richtung und legt seinen Kopf auf meine Brust, schlägt aber nicht die Augen auf und erleichtert höre ich seinen gleichmäßigen Atem, der mir verrät, dass er noch schläft. Mein Puls beschleunigt sich und ich bin mir fast sicher, dass er gleich von meinem lauten Herzschlag wach wird, will aber den Moment weiter genießen, denn so nah lag er noch nie bei mir. Auch wenn wir in den letzten Monaten häufig Sex hatten, fühlt sich diese Position weitaus intimer an. Nach dem Sex hatten wir immer wenig Körperkontakt, damit sich ja keine Gefühle entwickeln, aber tief im innern weiß ich, dass der Zug bei mir wohl schon abgefahren ist. Ich bin ihm komplett verfallen. Seinen wunderschönen Augen, die so tief in meine Seele blicken können. Seine weiche Haut, die sich wie Seide unter meinen Fingerspitzen anfühlt. Sein perfekter Körper, der mit Muskeln an den richtigen Stellen ausgestattet ist. Aber vor allem sein wunderschönes Wesen, das von extravaganter Partyqueen zu kuschelbedürftigen Teddy reicht und mich mit jeder Facette begeistert. Langsam fallen mir die Augen zu und mein letzter Gedanke hallt bis in meinen Traum wieder. Magnus Bane, ich habe mich unwiderruflich in dich verliebt.

Magnus PoV
Heiß. Warum ist mir nur so verdammt heiß? Genervt öffne ich meine Augen und drehe vorsichtig meinen Kopf. Draußen ist es noch dunkel und ich sehe das Wohnzimmer nur durch das bläulich flackernde Licht des Fernsehers. Ich muss wohl eingeschlafen sein, während die anderen noch da waren, aber das erklärt nicht wieso mir so unglaublich warm ist. Ich will gerade die Decke weg schlagen, in die ich beinahe wie ein Burrito eingewickelt bin, da spüre ich, wie ich festgehalten werde. Langsam Taste ich meinen Körper entlang und komme bei starken Armen aus, die mich nicht unangenehm aber doch bestimmt umschließen. Mist, schon wieder ein Abend an den ich mich nicht ganz erinner und schon wieder wache ich nicht alleine auf. Das sollte wirklich nicht zur Gewohnheit werden. Vorsichtig ziehe ich an der Decke, so dass ich sie bis zu meinen Füßen abstrampeln kann und sie auf den Boden fällt.

Endlich trifft kühle Luft auf meine erhitzte Haut und ich atme entspannt durch, bemerke jetzt aber auch, dass ich angezogen bin. Wer liegt dann hinter mir und wessen Brust drückt sich gerade noch etwas näher an meinen Rücken? Kurz macht mein Herz einen Satz. Alexander. Aber schnell schiebe ich die Hoffnung wieder weg. Er würde nicht bei mir liegen bleiben. Ich muss vor ihm eingeschlafen sein und dann wäre er nicht so nah bei mir geblieben, sondern schnell in sein Zimmer gegangen, wie er es in letzter Zeit immer tut. Vorsichtig drehe ich mich in den starken Armen und mein Atem stockt. Es ist tatsächlich Alexander. Sofort beschleunigt sich mein Puls und ich starre ihn ungläubig an. Wieso ist er hier und wieso liege ich so nah in seinen Armen? Vielleicht ist das alles auch nur einer meiner vielen Träume und ich wache gleich auf und bin wieder alleine, besser koste ich es bis zur letzten schlafenden Minute aus. Schnell kuschel ich mich näher an ihn und gebe meinem Traum Alexander einen kleinen Kuss auf seine weichen Lippen. Seit wann träume ich nur so realistisch? Die Auflösung ist ja besser als HD und selbst sein Geruch dringt zu mir vor. Und auch das Kribbeln bei diesem Kuss wandert durch meinen ganzen Körper. Dieses Gefühl macht süchtig und meine Lippen lechzen nach seinen, weshalb ich vorsichtig nach ihnen schnappe und sie erneut vereine. Einen Schlafenden zu küssen, hat bis auf die Körperwärme große Ähnlichkeit damit einen Toten zu küssen. Vom anderen kommt keine Reaktion und die eigenen Lippen üben Druck aus, der aber nicht erwidert wird, da die Lippenmuskulatur des anderen nicht aktiv ist. Dadurch sind seine Lippen zwar angenehm weich, aber mir wird trotzdem schmerzlich bewusst, dass dieser Kuss nur von mir ausgeht. Seufzend lehne ich mich ein Stück zurück und betrachte ihn in Ruhe.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt