Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️

Schlimmster Tag meines Lebens 4

Fast eine Woche ist vergangen, in der ich Magnus jeden Tag besucht habe. Wenn ich das Krankenzimmer betrete fangen seine Augen an zu leuchten und mein Herz fängt an schneller zu schlagen.

Trotz der inneren Blutungen und einem gebrochenen Knöchel fängt er bereits an auf Krücken durch sein Zimmer zu laufen, was ihm immer öfter einen tadelnden Blick von Dr Loss einheimst, aber morgen kann er das Krankenhaus endlich verlassen.

Chairman sitzt gerade zusammen mit mir auf dem Sofa und wir schauen gemeinsam einen Film, wobei ich kläglich versuche mich etwas von meiner Nervosität abzulenken.

Seit einer Woche bin ich dabei alles mögliche in meinem Gästezimmer herzurichten und heute war ich fast zwei Stunden einkaufen, weil ich mir Gedanken darüber gemacht habe, welche Brotsorte Magnus wohl am liebsten mag und ob er lieber Aprikosen oder Erdbeer Marmelade möchte.

Ich persönlich mag lieber rote Marmelade, aber vielleicht mag er lieber gelbe. Deshalb habe ich vorsichtshalber von fast allem verschiedene Sorten ausgesucht. Selbst bei den Getränken war ich mir unsicher, weshalb ich jetzt stilles Wasser, Wasser mit Kohlensäure und Wasser mit viel Kohlensäure besitze, genau wie Cola, Cola zero und Cola light.

Kurz flackert in mir die Sorge auf, dass er eventuell lieber Fanta mag, aber ich zwinge mich dazu weiter auf den Film zu achten, denn jetzt ist es sowieso zu spät etwas anderes zu kaufen und im Notfall fahre ich eben morgen noch mal.

Chairman scheint meine Stimmung deutlich zu spüren, denn er ist bereits von seinem Platz auf meinem Schoß zum Ende der Couch gewechselt und beobachtet mich mit seinen gelben Katzenaugen.

Mittlerweile hat er sich an mich gewöhnt und auch das Auftragen der Salbe für sein Hinterbein wird immer unkomplizierter. Leises Schnurren kommt aus der Ecke.

"Morgen kommt dein Herrchen hier her und dann können wir zu dritt einen Film sehen", spreche ich in einer hohen Stimme, mit der man wohl auch mit Kindern reden würde.

"Wow, jetzt ist es soweit, dass ich ernsthaft mit einer Katze spreche", sage ich dann mehr zu mir selbst, wobei es nach wie vor so wirkt als würde ich mit dem Kater kommunizieren.

Kurz verdrehe ich die Augen. Vielleicht sollte ich versuchen zu schlafen, denn morgen werde ich realitv früh aufstehen müssen, um meine Arbeit zu erledigen und dann früher gehen zu können.

"Komm Chairman", rufe ich während ich aus dem Zimmer laufe und der Kater sieht mich nur an, bevor er sich wieder zusammen rollt. Typisch Katze.

Im Bett schließe ich meine Augen, aber wie befürchtet kommen nur noch weitere Gedanken. Hoffentlich wird es Magnus hier gefallen. Hoffentlich fühlt er sich nicht gezwungen, aus Dankbarkeit mit mir aus zu gehen. Hoffentlich hab ich alles, was er braucht.

Seine Wohnung liegt im vierten Stock, ohne Aufzug. Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, dass er erstmal zu mir kommt. Trotzdem werden wir morgen als erstes einmal zu ihm fahren und dann ein paar Sachen holen.

Irgendwann bin ich wohl über meine Gedanken eingeschlafen, denn das unnachgiebige Piepen meines Weckers reißt mich aus dem Schlaf. Genau zwischen meinen Beinen liegt Chairman und regt sich keinen Zentimeter bei dem störenden Geräusch.

Grummelnd stehe ich auf, mache mich fertig für die Arbeit und fahre mit meinem Auto los, das frisch aus der Werkstatt kommt.

Bei der Arbeit stelle ich fest, dass es mir plötzlich gar nicht mehr so viel ausmacht, dass dieser Wicht von der Uni die Beförderung erhalten hat. Zwar hat er so auch mehr Geld, aber auch mehr Arbeit, weshalb ich recht froh bin jetzt doch früher Schluss machen zu können. Außerdem kann ich mich bei meinem Gehalt auch nicht beklagen.