Three Night Stand

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Die ganze Woche über konnte ich mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken wanderten ständig wieder zurück zu Alexander und jedes Mal schoss mir das Blut in meine Mitte, weshalb ich mehr als schlecht gelaunt war. Natürlich ist mir bewusst, dass es eine einmalige, oder eher zweimalige Sache war und ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehen werde, doch der Gedanke an unseren Sex lässt es verräterisch in meiner Hose zucken. Zum Glück ist heute Freitag und ich kann mein freies Wochenende erneut mit Disco, Alkohol und bedeutungslosem Sex verbringen, was mich hoffentlich ein bisschen von Alexander ablenkt.

Auf dem Weg zum Pandemonium überprüfe ich in jeder Schaufensterscheibe die ich passiere mein Aussehen. Ich werde ihm hoffentlich gefallen. Bei dem Gedanken geb ich mir innerlich eine Ohrfeige, denn realistisch gesehen ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir uns erneut treffen. Bis jetzt konnte ich das bei meinen vergangenen One night stands zumindest immer vermeiden, vielleicht hab ich mich an die aber auch nicht so gut erinnert wie an diesen Traum von einem Mann. Frustriert fahre ich mit meiner Hand durch meine gestylte Haare und quetschen mich an der Schlange vorbei, bis ich bei Andrew, dem Türsteher bin. "Hey Andrew!", begrüß ich ihn erfreut und er klopft mir begeistert auf den Rücken. "Magnus! Schön dich zu sehen! Viel Spaß bei der Jagd", sagt er grinsend, denn er weiß genau, dass ich nicht vorhabe alleine den Club zu verlassen, dann lässt er mich durch und ich trete in die Dunkelheit.

Laute Beats begrüßen mich und ich steuer meinen Platz an der Bar an, von dem aus ich alles beobachten kann. Sofort ertappe ich mich dabei, wie ich nach dunklen verwuschelten Haaren ausschau halte und verdrehte genervt die Augen. Alexander sollte ich mir definitiv aus dem Kopf schlagen und am besten funktioniert das mit Alkohol und Sex. Meine beste Freundin Cat pflegt immer zu sagen "Du kommst nicht über jemanden hinweg, bis du nicht unter jemand Neuem liegst" und diesen Rat befolge ich stets, weshalb ich mir erst einen Martini bestelle, bevor ich mich an die Theke lehne und meinen Blick über die Menge gleiten lasse. Möge die Jagd beginnen.

Mehrere Martinis später muss ich feststellen, dass der heutige Abend mehr als ernüchternd ausfällt, wobei das im Gegensatz zu meinem jetzigen Zustand steht, der absolut jenseits des Nüchternen liegt. Langsam setzte ich mich in Bewegung und laufe Richtung Ausgang, als mir plötzlich leuchtend rote Haare ins Auge fallen. Schnell drehe ich meinen Kopf in die Richtung, was im Nachhinein betrachtet eine mehr als dämliche Reaktion war, denn meine Augen treffen auf die Gruppe die dort am Ausgang steht und verhaken sich mit wunderschönen grün-braunen die ein wildes Funkeln tragen, bevor der Schwindel mich erreicht und mein Magen eine kleine Achterbahnfahrt macht.

Geschockt reiße ich meine Augen auf und renne fluchtartig zu den Toiletten, wo ich es grade noch rechtzeitig schaffe meine Martinis in einer der Schüsseln zu kotzen. Genervt hänge ich über dem Klo und würge immer noch verzweifelt, als ich plötzlich eine warme Stimme höre, die in der Türe zur Kabine steht. "Du hättest doch einfach sagen können, dass du mich zum kotzen findest", sagt er sanft und fängt an leise zu kichern. Seine Stimme ist so wunderschön und ich wünsche mir nichts mehr, als ihn mir zu schnappen und ihn in mein Bett zu ziehen. Aber dann wird mir die Situation mehr als bewusst und ich weiß, dass meine Chancen dazu gerade leider gegen Null gegangen sind. Plötzlich spüre ich erneute Übelkeit und übergebe mich erneut in die Toilette, als seine warme Hand plötzlich meinen Rücken entlang streicht. Ein wehleidiges Wimmern entkommt meiner Kehle und ich schließe meine Augen in der Hoffnung das alles nur ein böser Traum ist und ich nicht gerade wie ein Häufchen Ehlend mit dem Kopf über einer Disco Toilette hänge, während der heißeste Typ den ich je im Bett hatte meinen Rücken streichelt. Leider spüre ich nach wie vor seine Hand die sich beruhigend bewegt und eine angenehme Wärme ausstrahlt, aber eben auch die Kloschüssel, die ich krampfhaft festhalte.

"Magnus, denkst du du kannst aufstehen?", fragt er sanft und ich nicke etwas kraftlos, bevor ich mit seiner Hilfe zum stehen komme. Unterstützend fasst er mich an den Armen und leitet mich zum Waschbecken, wo ich mir erst mal den Mund ausspüle und mir dann kaltes Wasser ins Gesicht spritze. "Du musst dich nicht um mich kümmern. Deine Freunde warten bestimmt schon", murmel ich verlegen und er hält mich immer noch fest, wahrscheinlich hat er Angst, dass ich sonst wieder zusammen knicke, was wohl auch passieren wird sobald er mich los lässt. Sanft lächelt er mich an. "Nein ich habe sie nach Hause geschickt und das selbe mach ich jetzt auch mit dir", sagt er ruhig und wir gehen zusammen zum Ausgang. Die ganze Zeit über bin ich fest an seine warme Brust gepresst und werde von seinem unglaublichen Geruch umhüllt, der mich in eine andere Welt abdriften lässt.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt