Ich würde nur dir gehören 3

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Trocken schlucke ich und sehe in die Gesichter der Anderen, die uns verwundert mustern, doch ich nicke und stehe vorsichtig auf. Was auch immer es ist, es kann ja nicht schlimmer werden als es eh schon ist.

Stumm folge ich Magnus, der zielstrebig die Toilette aufsucht und mein Magen zieht sich etwas zusammen. Unser letztes Treffen hier lief schließlich nicht besonders gut.

"Wir sollten die Sache zwischen uns klären", fängt Magnus in dem Moment auch schon an ich hebe skeptisch eine Augenbraue. "Okay", sage ich gedehnt und warte darauf, das er weiter redet, doch scheinbar erwartet er das selbe von mir.

Lautlos sehen wir uns an und ich spüre wie sein Blick über mein Gesicht und dann meinen Körper entlang wandert. "Alec, es ist offensichtlich, dass du nur Interesse an mir hast, weil ich nicht zu haben bin", fängt er dann distanziert an und am liebsten würde ich jetzt wieder davon laufen.

Ich hatte schon vorher Interesse, aber wie soll er mir das je glauben? Trotzdem schüttel ich leicht den Kopf und starre auf den schwarzen Fußboden, auf dem mehrere feuchte Tropfen glitzern, die hoffentlich vom Händewaschen kommen.

"Warum?", fragt er dann plötzlich und in seiner Stimme liegt so viel Kummer und Verzweiflung, dass ich ihn direkt ansehe. Er ist so schön wie immer, nur das Funkeln seiner schönen Augen fehlt. Sie wirken nicht ganz so strahlend.

Ich verziehe kurz die Lippen. Vielleicht sollte ich ihm die Wahrheit sagen. "Ich", setze ich an, als plötzlich ein Mann die Türe öffnet und wie angewurzelt stehen bleibt. Skeptisch blickt er zwischen uns hin und her, bevor er eine Augenbraue hebt.

"Die Toiletten sind frei", weist Magnus ihn freundlich aber bestimmt darauf hin und er läuft mit schnellen Schritten zwischen uns entlang, an den Pissoirs vorbei, zu den Kabinen mit den Toiletten, bevor er die Türe hinter sich schließt. Das kann nur bedeuten, dass sein Aufenthalt hier länger dauern wird.

"Meinst du nicht unsere Unterhaltung würde sich wo anders besser führen?", frage ich schnell, bevor auch schon ein angestrengtes Stöhnen aus der Kabine zu uns dringt und wir beide angewidert das Gesicht verziehen.

Schnell nicken wir synchron und laufen aus der Toilette. Tatsächlich erkenne ich kurz das belustigte Funkeln in seinen Augen, doch das erlischt schneller als ich es überhaupt einfassen kann.

"Sollen wir bei mir weiter reden?", frage ich vorsichtig und Magnus Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen, bevor er tatsächlich lächelt und zustimmt.

Schnell haben wir uns verabschiedet und laufen den Weg bis zur meiner Wohnung. Die kühle Nachtluft weht um meine Nasenspitze und ich fühle mich plötzlich so leicht. Die Vorstellung Magnus bei mir zu haben beruhigt mich, obwohl es mich wohl eigentlich nervös machen sollte.

Den ganzen Weg lang schweigen wir. Es ist eine seltsame Stille und ich würde sie am liebsten durchbrechen, doch mir fällt einfach nichts ein, was nicht gezwungen klingen würde, weshalb ich stumm weiter laufe.

Auch Magnus dreht sich immer wieder zu mir, doch bevor er etwas sagt schaut er wieder auf den Boden und die Ruhe hält an.

Vor meiner Wohnung krame ich nach meinem Schlüssel und spüre wie kalt meine Hände vor Nervosität sind. Mein Atem geht rasselnd und ich fühle mich als wäre ich geraden einen Marathon gelaufen und nicht nur die wenigen Meter zu mir nach Hause.

Zittrig führe ich den Schlüssel ins Schloss und versuche mich durch ruhiges Atmen zu entspannen, aber die Nähe von Magnus ist mir nur zu deutlich bewusst.

Als wir endlich in der Wohnung sind schließe ich die Türe und betrachte ihn von dort. Er sieht gut aus und mit gut meine ich umwerfend.

Trotzdem ist da etwas an ihm, das anders ist. Es ist nicht nur das fehlende Strahlen seiner Augen. Es ist etwas nicht greifbares und doch würde ich sagen, dass es etwas ist was ihn traurig macht.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt