Verliebt, verlobt, versetzt 3

1.3K 88 5
                                    

"Alexander, meine Gefühle zu meinem Ex waren schon lange monoton und eingeschlafen. Aber du berührt etwas in mir und ich will wissen, ob da vielleicht mehr ist", flüster ich ebenfalls und gehe einen Schritt auf ihn zu.

"Aber ich kann verstehen, wenn du kein Date mit einem Mann haben willst, der gerade noch heiraten sollte." Zart legt er seine Hand an meine Wange und ich lehne mich in diese Berührung.

Seine Fingerspitzen lassen kleine Blitze durch meine Haut fahren und in mir kribbelt wieder alles. Nervös befeuchte ich meine Lippen und kaue etwas auf meiner Unterlippe herum.

"Ich würde nichts lieber tun, als mit dir ein Date zu haben", flüstert er erneut und sein Kopf kommt mir näher. Sein Blick wechselt zwischen meinen Augen und meinen Lippen und in stiller Vorfreude lehne ich mich ein Stück vor.

Ich will seine Lippen spüren, will wissen wie er schmeckt und ob sie wirklich so weich sind.

Sein Atem trifft auf meine Lippen und hauch sanft treffen unsere Lippen aufeinander. Funken sprühen zwischen uns und ich will nie wieder damit aufhören.

Aber Alec geht einen Schritt zurück und lässt mich verwirrt stehen. "T-tut mir leid", stammelt er und ich sehe ihn mit geweiteten Augen an.

So etwas habe ich noch nie gespürt. Es war nur ein leichter Kuss, aber er hat ein Gefühl in mir ausgelöst; eine Sehnsucht, die ich noch nie hatte.

Ich will mehr, mehr von seinen Lippen, will meine Hände in seinen verwuschelten Haaren vergraben und meinen Körper an seinen pressen.

"Mach es noch mal", flüster ich und trete einen Schritt auf ihn zu. Seine Hände greifen unsicher an mein Jackett und ziehen mich an ihn während er seine Lippen jetzt wesentlich leidenschaftlicher auf meine presst.

Ich glaube in mir explodiert ein Feuerwerk und ich greife verlangend in seine Haare. Sie sind weich und ich ziehe leicht an den Spitzen. Er schmeckt nach Schokokuchen und einem herben Geschmack von dem ich unbedingt mehr will.

Erleichtert seufze ich auf und genieße die Bewegung unserer Lippen, während er in den Kuss lächelt. Langsam trennen wir uns voneinander und sehen uns tief in die Augen, als plötzlich mein Handy anfängt zu klingeln.

Kurz schaue ich auf das Display und ich glaube ich muss mich übergeben. Will. Ängstlich schaue ich auf mein Handy und schließe dann meine Augen; will mich der Realität noch nicht stellen.

Eine warme Hand legt sich um mein Handgelenk und eine andere greift mein Kinn um es hoch zu ziehen. "Hey, Magnus. Sieh mich an", flüstert Alec und ich sehe in seine wunderschönen Augen.

"Du musst nicht jetzt dran gehen. Aber du musst das mit ihm klären. Das hat er auch verdient", sagt er leise und ich nicke abwesend. Er hat recht. Wie kann jemand nur so oft recht haben und dabei so rücksichtsvoll sein?

"Ich habe Angst", flüster ich und eine einzelne Träne läuft aus meinen Augen. "Das verstehe ich, aber danach wird es leichter", sagt er und ich nicke erneut. Ich will es hinter mich bringen.

"Fährst du mich zurück? Ich denke ich sollte es jetzt klären", erwider ich leise und er lächelt mir aufmunternd zu. "Komm, wir fahren."

Hand in Hand laufen wir zum Auto und ich fühle mich so sicher bei ihm, obwohl wir uns erst ein paar Stunden kennen. Ich nehme neben ihm im Taxi platz und er greift wieder meine Hand, um sie leicht zu drücken.

Die ganze Fahrt über malt er kleine Kreise auf meinen Handrücken und ich spüre wie ich mich beruhige.

Vor meiner Türe hält er an und ich sehe ihn unsicher an. "Wartest du auf mich?", frage ich vorsichtig. "Natürlich Magnus", sagt er; drück noch einmal meine Hand und ich steige aus.

Vor der Türe atme ich noch einmal tief durch und trete in die Wohnung. Laute Musik kommt aus der Anlage und ich laufe ins Wohnzimmer. Will sitzt schlafend auf unserer Couch; um ihn herum mehrere angebrochene Schnappsflaschen.

Ich höre ihn leise schnarchen. Schnell gehe ich ins Schlafzimmer und packe meine wichtigsten Sachen ein, den Rest werde ich später holen. Vom Schreibtisch schnappe ich mir ein Blatt und schreibe ihm einen langen Brief, in dem ich versuche mich zu erklären und ihm sage, dass ich in der nächsten Woche mit ihm reden will.

Schnell verlasse ich die Wohnung und bin erleichtert, dass das gelbe Taxi immer noch vor der Türe steht. Ich lasse mich auf den Beifahrersitz plumsen und atme tief durch.

"Er hat betrunken geschlafen, ich werde nächste Woche mit ihm reden, dann ist er auch nicht mehr so aufgewühlt", murmel ich und sehe Alec an.

"Das ist eine gute Idee. Wo soll es jetzt hin gehen?", fragt er und seine Augen funkeln wieder wunderschön. Unschlüssig zucke ich mit den Schultern. "Ich weiß es nicht, ich schätze in ein Hotel."

"Wenn du willst, kannst du auch erst mal bei mir bleiben. Ich habe ein Gästezimmer und ich finde, du solltest jetzt nicht alleine sein", sagt er und streicht mir zärtlich über die Wange. Sofort kribbelt es an der Stelle und ich nicke nur stumm, während ich ihm in die Augen schaue. Sie sind so wunderschön.

Langsam löst er sich von meinem Blick und startet den Motor, um aus der Parklücke zu fahren. Nach einer viertelstunde hält er wieder an. "Wir sind da", sagt er leise und ich laufe ihm hinterher.

Im dritten Stock schließt er die Türe auf und ich sehe mich neugierig um. Es ist schlicht gehalten, aber sehr gemütlich. Im Wohnzimmer steht eine große Couch und gegenüber ein kleiner Fernseher und ein großes Bücherregal.

In der Mitte steht ein kleiner Tisch und helle Lampen erleuchten alles. "Komm ich trage deine Sachen ins Gästezimmer. Ich denke mal, dass du auch gerne den Anzug loswerden willst", sagt er vorsichtig und ich schaue verblüfft an mir herunter.

Den hatte ich komplett vergessen. "Am Ende des Flurs ist das Badezimmer, falls du duschen möchtest", fährt er fort.

Im Badezimmer ziehe ich schnell den Anzug aus und stelle mich unter die warme Dusche. Kurz blitzt ein Bild von Alexander auf und ich stelle ihn mir vor, wie er nackt mit mir zusammen duscht.

Sofort regt sich etwas bei mir und ich bin verwirrt über diese starke Reaktion meines Körpers. Will war nicht hässlich, aber er hat schon lange nicht mehr solche Reaktionen in mir ausgelöst.

Schnell dusche ich mich kalt ab und binde mir ein Handtuch um. Mist, ich habe meine Sachen im Gästezimmer vergessen. Vorsichtig öffne ich die Türe einen Spalt und schaue in den Flur; von Alec keine Spur.

Flink gehe ich aus dem Bad und laufe barfuß in Richtung Gästezimmer. Plötzlich kommt Alec aus einem Raum und bleibt wie angewurzelt stehen.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt