Top Secret 2

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Alec Pov

Er ist schon wieder so in Gedanken. In letzter Zeit reiße ich ihn öfter aus Welten, die Galaxien entfernt scheinen.

Seine Gedanken kreisen um die Arbeit. Er hat so viel zu tun und nimmt die Probleme mit nach Hause.

Das ganze Essen verläuft schweigend und es macht mich traurig. Seine Augen strahlen nicht mehr und ich verfluchte den Job den er hat.

Als Personalleiter in einer der renommiertesten Firmen von New York hat er es nicht leicht. Seit mehreren Monaten hat er einen neuen Chef und dieser setzt ihm wohl sehr zu.

Ich verstehe nicht, wieso er mit mir nicht darüber reden will, aber er frisst seinem Ärger über die Arbeit in sich rein.

"Magnus, was ist heute wieder auf der Arbeit passiert? Du siehst so fertig aus", spreche ich ihn sanft an und er zuckt kurz zusammen. Schon wieder war er in einer anderen Welt.

"Nichts", murmelt er und weicht meinem Blick aus. Sanft greife ich seine Hand. "Baby, ich kenne dich und weiß, dass es dir nicht gut geht"

"Es ist nur etwas stressig. Viele Entscheidungen die ich treffen muss. Zu viele Kündigungen die ich ausstellen muss", sagt er abgelenkt und ich versteh ihn.

Jedes Mal, wenn er jemanden kündigen muss, ist Magnus schlecht gelaunt. Seit seinem neuen Chef muss er dies jedoch fast täglich tun.

Die Firma wechselt nach und nach alle Mitarbeiter aus und selbst die Neuen werden nach kurzer Zeit wieder entfernt.

"Ich liebe dich Baby", flüster ich leise und sehe das Funkeln in seinen Augen, dass diese Worte immer in ihm auslösen. Ich liebe diesen Blick.

Kleine Schmetterlinge fliegen durch meinen Bauch und ich beuge mich vor, um seine weichen Lippen zu küssen.

Sofort erwidert er den Kuss und ich seufze leicht. Ich liebe ihn so sehr und könnte mir nichts schöneres vorstellen, als meinen Freund zu berühren.

"Ich dich auch Liebling", murmelt er in den Kuss und lehnt sich weiter vor. Er schmeckt nach Pesto und Magnus und ich liebe es.

Vorsichtig ziehe ich ihn auf meinen Schoß, um ihn noch näher zu spüren. Meine Hände streichen über seinen Rücken und ich spüre wie er sich entspannt.

"Baby, du bist verspannt. Soll ich dich massieren?", flüster ich in sein Ohr und er klammert sich noch fester an mich. Leicht nickt er mit dem Kopf.

"Alles was mein Mann begehrt", murmel ich noch und merke, wie er sich wieder anspannt. Langsam steht er auf und fängt an den Tisch abzuräumen. Verwirrt runzel ich die Stirn.

Vorsichtig trete ich hinter ihn. "Komm Baby, wir gehen ins Bett und da massier ich meinen Mann."

Wieder geht er einen Schritt weg und ich verstehe die Welt nicht mehr. "Magnus, was ist los?"

Laut höre ich ihn ausatmen. "wohl eher deinen heimlichen Freund. Dein Mann werde ich wohl nie", sagt er mit leiser Stimme und ich höre wie sie am Ende leicht bricht.

Sofort lasse ich ihn los. Schon wieder das Thema. Genervt rolle ich mit meinen Augen. Ich dachte er hätte es endlich akzeptiert. Lange hat er mich nicht mehr mit dem Thema belästigt.

Natürlich würde ich mir wünschen, dass ich Magnus heirate. Aber es würde nichts ändern, ich könnte den Ring eh nicht tragen und seinen Namen erst recht nicht.

Ich weiß, dass er es hasst. Aber ich dachte wirklich das Thema hätte sich erledigt. Er kann mich wohl nicht verstehen.

Die aufkommende Wut lässt mich leise schnauben. Schnell drehe ich mich um und gehe in unser Schlafzimmer. Dort ziehe ich mich aus und lege mich ins Bett. Konfliktvermeidung habe ich in den Jahren perfektioniert.

Lange liege ich wach und warte darauf, dass Magnus endlich ins Bett kommt. Meine Wut ist abgeebbt und ich will mich für meine Reaktion entschuldigen.

Ich liebe ihn über alles. Aber er muss doch verstehen, dass ich mich nicht outen kann.

Meine Familie würde es nicht verstehen. Meine Eltern sind extrem konservativ und meine Geschwister wurden ebenfalls so erzogen. Wahrscheinlich haben sie dieselben Ideale, dieselben die auch ich habe.

Einen guten Abschluss, einen guten Job, eine Frau, Kinder und ein Haus. Einen guten Abschluss und einen guten Job habe ich erreicht. Jetzt kommt die Frau und meine Eltern setzten alles daran, dass es bald soweit ist.

Natürlich will ich keine Frau, ich liebe Magnus. Aber ich werde auf die Dates mit den Töchtern von Geschäftspartnern gehen müssen. Und das erste ist auch schon geplant, davon darf Magnus aber nichts erfahren.

Irgendwann schaue ich auf die Uhr und sehe, dass es bereits 3 Uhr nachts ist. Langsam stehe ich auf und laufe ins Wohnzimmer, Magnus schläft manchmal beim Fernsehen ein und ich trage ihn dann ins Bett.

Aber im Wohnzimmer finde ich ihn nicht. Auch in der Küche kann ich ihn nicht finden, aber auf der Anrichte steht eine fast leere Flasche Martini. Haben wir die nicht heute erst neu gekauft, frage ich mich und ziehe meine Stirn in Falten.

Langsam gehe ich den Flur entlang und bleibe vor der Türe stehen. Eigentlich betritt keiner von uns das Zimmer wenn wir alleine sind. Es ist Magnus Zimmer.

Wir hatten die Wohnung gemeinsam ausgesucht und beschlossen aus dem Raum ein Arbeitszimmer zu machen. Aber dann brauchte Izzy dringend eine Übernachtungsmöglichkeit, da ihr Freund Meliorn Schluss gemacht hat.

Sie schlief in meinem Zimmer und ich auf der Couch. Als Alibi haben wir das Zimmer zu Magnus Zimmer umgewandelt und schnell Möbel und vor allem ein Bett gekauft.

Zwei Wochen haben Magnus und ich getrennt geschlafen. Sein Blick war so traurig und es hätte mich fast zerrissen.

Magnus kam gut mit Izzy zurecht, solange ich nicht dabei war. Wenn ich gekommen bin ist er immer in sein Zimmer gegangen und ich habe mir Gedanken gemacht.

Wenn jemand von meiner Familie kommt, schläft Magnus in seinem Zimmer, aber wenn wir alleine sind steht es leer.

Vorsichtig lege ich meine Hand auf die Klinke und öffne langsam die Türe. Im Zimmer liegt Magnus auf dem Bett. Er ist komplett nackt und wird nur teilweise von der Decke bedeckt.

Sein Gesicht ist mit schwarzen Striemen geziert. Er hat geweint. Sein schönes Makeup läuft in Streifen seine Wange entlang und in mir zieht sich etwas zusammen.

In seiner Hand hält er seine Kette. Die Kette, die ich ihm als Zeichen unserer Liebe geschenkt habe. Der Verschluss ist kaputt, das Metall verbogen. Mein Herz zerreißt sich in meiner Brust und ich spüre Tränen aufsteigen.

Ich liebe ihn, über alles. Aber ich kann ihm nicht geben was er will. Das muss er doch verstehen.

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt