Ich brauche dich 2

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Wenn ich gerade noch auf Wolke sieben umher geflogen bin, so habe ich jetzt eine Bruchlandung auf den Boden der Tatsachen vollendet. Mein Herz liegt wie ein riesiger Scherbenhaufen vor mir und ich starre auf die Türe, hinter der die Liebe meines Lebens gerade verschwunden ist, nachdem er mich einfach abgewimmelt hat.

Ich spüre wie mir Tränen hochkommen, aber schnell blinzel ich sie weg und stehe ebenfalls auf, um zu sehen ob er noch da ist. Leise tapse ich durch die Wohnung und entdecke ihn in der Küche, wo er gerade einen Kaffee hinunter kippt. Als er mich sieht schenkt er mir ein Lächeln, das wohl eine Entschuldigung sein soll.

Seine Art tut mir so unglaublich weh, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Langsam drehe ich mich um, um zu gehen, aber eine Hand hält mich zurück und ich sehe ihn verwundert an. "Tut mir leid Mags, ich muss los. Ich habe einen wichtigen Termin in der Firma", erklärt er und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich ihn nicht erwidern können, denn so schnell wie seine Lippen auf meinen lagen, so schnell waren sie auch wieder weg.

"Du hast heute Nachmittag einen wichtigen Termin hier. Vielleicht schaffst du es ja mal für deine Schwester Zeit zu finden", kommt es von mir und ich kann die Wut auch nicht mehr verbergen. Wut und Enttäuschung kämpfen gerade in meinem Herz und am liebsten würde ich mich jetzt zusammen rollen und anfangen bitterlich zu weinen.

Verwirrt sieht er mich an, bevor er auch schon zur Türe raus ist. Alleine stehe ich jetzt im Flur und sehe ihm nach. Wie sollte es auch anders sein. Das geht so nicht mehr weiter, es zerbricht mich innerlich.

"Mags?", höre ich Isabell leise und ich drehe mich zu ihr um. In dem Moment fangen die Tränen an zu laufen und sie zieht mich schützend in ihre Arme. "Er ist ein Idiot. Du musst ihm die Augen öffnen, dass er dich so verliert", flüstert sie leise und ich kann die Tränen nicht mehr kontrollieren, die aus meinen Augen schießen.

"Ich glaube, da gibt es nichts mehr zu retten", stelle ich jetzt fest und tief in mir, weiß ich wie wahr diese Worte sind. "Bei uns läuft nichts mehr und er erweckt nicht den Anschein, als würde er das ändern wollen", flüster ich leise, wobei meine Stimme bricht. Die Wahrheit auszusprechen, macht es nur noch schlimmer.

Das er keine Reaktion mehr auf meinen Körper zeigt, hat mich mehr getroffen als alles andere. Es ist so eindeutig und trifft mich wie ein ungebremster Schlag ins Gesicht. "Ich meld mich für heute krank und dann sehen wir mal, wie es heute Nachmittag läuft", murmel ich dann und sie nickt verständnisvoll.

Den ganzen Tag über heule ich mich bei Isabell aus und erzähle ihr sowohl von dem enttäuschenden Morgen, als auch von Andrew, der ausgerechnet immer Abends anruft. "Magnus, mein Bruder betrügt dich nicht. Das kann ich mir einfach nicht vorstellen", redet sie mir liebevoll ins Gewissen und ich ziehe verheult die Nase hoch.

"Früher hätte ich das auch nicht für möglich gehalten, aber scheinbar findet er mich auch nicht mehr attraktiv, sonst hätte er heute morgen anders reagiert", jammer ich jetzt und sie streicht mir über den Rücken. Plötzlich haben wir wohl Rollen getauscht, denn eigentlich war sie es ja, die getröstet werden sollte.

"Du musst Alec zeigen, dass du so nicht weiter machen kannst. Er würde alles für dich tun. Sag ihm beim nächsten mal, dass er nicht gehen soll", versucht sie mich aufzumuntern und stumm nicke ich nur.

In einer Stunde wird Alec von der Arbeit kommen, weshalb ich mich schnell fertig mache und versuche meine verquollenen Augen wenigstens etwas zu überschminken, da höre ich aber auch schon den Schlüssel im Schloss.

Unsicher trete ich zu Izzy, die gerade auf dem Sofa sitzt und nervös an ihren Nägeln kaut. Als Alec die Türe öffnet, sehe ich hinter ihm sofort Andrew und mein Herz bleibt stehen. Mit großen Augen verfolge ich alles und habe das Gefühl, dass ich innerlich verbrenne. Was will dieser Penner hier in meinem Zuhause?

Malec Oneshots 👬👨‍❤️‍💋‍👨❤️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt