Es ist mitten in der Nacht, als ich so leise wie möglich, die Haustür hinter mir ins Schloss ziehe und die kühle Luft gierig einatmen. Bekleidet mit einer Hose und einem Shirt von Magnus habe ich mich davon geschlichen, ohne ihm eine Nachricht zu hinterlassen. Was hätte ich auch schreiben sollen?
Es war schön mit dir aber ich muss meine Ehe retten.
Ich weiß ja im Moment noch nicht mal, was ich überhaupt will, nur das ich es klären muss.Vor unserem Haus, was im Dunkeln da liegt, stehe ich eine Weile unschlüssig herum, bevor ich ganz vorsichtig den Schlüssel ins Schloss stecke und leise hinein gehe. Hier drinnen riecht es vertraut und nach zu Hause und sofort schiessen mir Tränen in die Augen. "Hallo? Wer ist da?" höre ich Andrew rufen und bevor ich antworten kann, geht das Licht an und da steht er. Nur in Boxershort und in der rechten Hand ein Baseballschläger.
Polternd lässt er ihn fallen, als er mich erkennt. "Alec." sagt er nur und kommt mit großen Schritten auf mich zu und umarmt mich fest. Er schluchzt auf und ich drücke ihn an mich. "Wo warst du denn nur? Ich hab dich so vermisst. Es tut mir so sehr leid, was ich getan habe." weint er und ich streiche ihm über den Rücken. "Ich weiß. Mir tut es auch leid." murmel ich und er löst sich von mir und betrachtet mein Auge, was noch immer leicht grünlich schimmert.
"Das wollte ich nicht, Alec. Ich hoffe, du weißt das?" fragt er mit zittriger Stimme und ich nicke. "Ja, das weiß ich. Lass uns die letzten Tage einfach vergessen, ja?" Er nickt und küsst mich. Dann sieht er an mir herunter. "Wessen Sachen trägst du da?" fragt er und ich beschließe zu lügen. "Jace. Ich war bei ihm." Andrew nickt und nimmt meine Hand. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist. Ich verspreche, dass ich mich ändern werde, denn ich weiß, wie ungerecht ich oft zu dir bin."
Ich will ihm glauben, das will ich wirklich und so nicke ich und wir gehen gemeinsam in unser Schlafzimmer. Wieder küsst Andrew mich und streift mir mein oder eher Magnus' Shirt über den Kopf. "Lass es mich wieder gut machen." schnurrt er und ich beschließe, ihm diese Chance zu geben und so lasse ich zu, dass er meine Hose ebenfalls herunter zieht.
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"Mach dir keine Kopf, Alec. Vielleicht liegt es am ganzen Stress in den letzten Wochen. Das wird schon wieder und schneller als du gucken kannst, läuft es auch im Bett wieder bei uns." Ich nicke stumm und ziehe die Bettdecke über meinen nackten Körper. Wieder habe ich bei meinem Mann versagt, wieder wollte mein Penis nicht so, wie ich wollte.
"Vielleicht solltest du mal zu einem Arzt gehen. Es gibt spezielle für Potenzprobleme." Ich verkneife mir zu sagen, dass ich erst vor wenigen Stunden meine harte Länge an den Po von unserem Therapeuten gerieben habe und sehr wohl noch potent bin aber ich beschränke mich darauf, stumm zu nicken und es zuzulassen, dass er mich umarmt und wir schließlich fest aneinander gepresst einschlafen.
Wach werde ich von einem lauten Gepolter und erschrocken setze ich mich im Bett auf. Es ist noch früh und ich kann jetzt nichts mehr hören, trotzdem stehe ich auf und gehe leise aus dem Schlafzimmer.
"Ich sagte doch, es geht nicht. Hab Geduld, ich lasse mir was einfallen." höre ich Andrews Stimme und komme näher. Er steht in der Küche und telefoniert. "Ich melde mich. Versprochen." sagt er und legt dann auf."Guten Morgen. Mit wem hast du telefoniert um diese Uhrzeit?" begrüße ich ihn und er zuckt zusammen. "Himmel Alec, musst du mich so erschrecken?" motzt er, kommt aber auf mich zu und gibt mir einen Kuss. "Das war nur Raj. Wir wollten uns heute eigentlich treffen aber ich hab abgesagt, damit wir den ganzen Tag miteinander verbringen können. Kaffee?" Ich nicke und versuche das ungute Gefühl in meinem Bauch zur Seite zu schieben. "Gerne. Was hattet ihr denn vor an einem Sonntag?" frage ich und Andrew rollt mit den Augen. "Muss ich mich hier rechtfertigen?" zickt er und ich runzel die Stirn. "Nein, musst du nicht, es war nur eine Frage. Tut mir leid."
Er reicht mir eine Tasse Kaffee und nickt wohlwollend. "Schon gut. Also, was unternehmen wir heute?" fragt er fröhlich. "Wollen wir frühstücken gehen oder soll ich Brötchen holen?" frage ich und er scheint zu überlegen. "Lass uns hier frühstücken. Du holst Brötchen und ich decke den Tisch in der Zeit." Ich nicke, trinke noch einen Schluck und gehe mich dann schnell duschen und anziehen.
"Bin gleich wieder da." rufe ich meinem Mann zu, der schon wieder mit seinem Handy herum spielt. Er nickt und sieht auf. "Ja, okay." murmel er nur und ich verdränge ein zweites Mal an diesem Morgen mein ungutes Bauchgefühl. Schnell gehe ich die Straße herunter und öffne dann die Tür zum Laden meiner Freundin Dot. Es riecht wie immer herrlich hier drinnen und ich schnuppere in die Luft.
"Alec, na sowas. Lebst du auch noch?" begrüßt mich Dot, die hinter der Theke steht und gerade frische Brötchen weglegt. "Hey Dot. Tut mir leid, es war etwas turbulent bei mir in den letzten Tagen." antworte ich und sie runzelt die Stirn. "Hast du ein blaues Auge?" fragt sie und peinlich berührt, fasse ich an die Stelle. "Ja, ich hab zu dolle mit den Zwillingen getobt und bin an den Couchtisch geknallt." lüge ich und sie sieht mich eine Weile an. "Ein Tisch aus Beton, wie?" fragt sie und ich schüttel den Kopf. "Nein, quatsch. Aus Glas. Bin froh das er heile geblieben ist." lache ich künstlich und sie verzieht das Gesicht. "Okay, da du anscheinend gekommen bist, um mich zu belügen, sag was du willst und dann geh wieder." sagt sie ganz ruhig und ich seufze.
"Dot, es tut mir leid. Okay, Andrew war das aber das war das erste Mal und es war keine Absicht." platze ich heraus. "Das dachte ich mir schon. Alec, ich bin nicht dumm und wenn ich eines weiß, dann das du und Andrew nicht glücklich miteinander seid." Ich hole Luft. "Natürlich sind wir glücklich, es ist alles gut. Ich nehme bitte sechs Brötchen oder bekommt man hier jetzt nur noch Lebensweisheiten?" zicke ich sie an und sie schüttelt den Kopf. "Sechs Brötchen, der Herr, kommt sofort." sagt sie und packt das Gewünschte ein.
Sie reicht mir die Tüte. "Eine Lebensweisheit bekommst du gratis dazu, Alec. Belüg dich ruhig weiter selbst aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du nicht glücklich mit diesem Mann bist." sagt sie ernst und ich knalle das Geld auf die Theke und gehe ohne ein weiteres Wort aus der Tür.

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Good advice
Fiksi Penggemar(Abgeschlossene Geschichte) Ein Ehepaar. Mehrere Probleme. Eine Therapie und ein Therapeut, der hinter die Kulisse schaut und dort erstaunliches vorfindet. Figuren wie immer von Cassandra Clare und den wunderbaren Shadowhuntern. Kopieren und vervie...