Clarity

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"Müssen wir wirklich schon zurück?" maule ich, als wir einige Stunden später wieder in Magnus' Auto sitzen. Den Tag haben wir am Strand verbracht und dann hat er mich zu einem leckeren Essen eingeladen. Stolz bin ich mit ihm an der Hand in das Restaurant marschiert und die Blicke, die man uns zugeworfen hat, haben uns vollkommen kalt gelassen.

"Ja, müssen wir leider. Wir müssen beide morgen arbeiten, Alexander." Ich seufze und er greift nach meiner Hand. "Du hast ja Recht." murmel ich. "Nur war hier alles anders. So unbeschwert und alle Sorgen weit weg." Er nickt. "Stimmt aber wir können nicht weglaufen vor unseren Problemen." Ich brumme etwas zustimmendes und starre aus dem Fenster.

Nach einer Weile, halte ich es nicht mehr aus. "Magnus?" Er sieht mich kurz von der Seite an. "Ich muss dir was sagen oder eher was fragen." spreche ich weiter. "Immer raus damit." sagt er und ich hole tief Luft. "Wie war der Blowjob?" platze ich heraus und er zieht die Augenbrauen hoch. "Du stellst Fragen. Es war fantastisch. Wieso machst du dir darüber Gedanken?" Ich beisse mir auf die Unterlippe. "Weil es für mich ebenso fantastisch war aber das war das erste Mal, dass ich es so empfunden habe. Du weißt worauf ich hinaus will, hoffe ich."

Plötzlich ist es mir peinlich. "Alexander, wir beide können immer über alles reden und ich schätze, ich weiß worauf du hinaus willst. Du willst mir gerade sagen, dass Blowjobs mit Andrew eben nicht so fantastisch waren, richtig?" Ich nicke. "Genau das. Es hat mich abgestoßen aber mit dir war es anders. Wie alles mit dir anders ist." schwärme ich und er lacht leise.

"So eine Beziehung wie deine habe ich nicht hinter mir aber ich kann dir versichern, dass auch mit dir alles anders ist. Alles ist neu und besonders und alle Dinge, die wir miteinander tun, sind für mich einfach großartig. Ich liebe dich und deine Lippen heute morgen um meinen harten Schwanz, waren der Himmel. Sei dir sicher, dass ich selten einen so guten Blowjob bekommen habe. Bist du jetzt beruhigt?"

Seine Worte haben Blitze durch meinen Körper gejagd und ich presse meine Beine zusammen, damit er nicht sieht, wie unersättlich ich bin. "Bin ich. Danke." murmel ich verlegen. "Jetzt hab ich aber auch eine Frage." sagt Magnus und froh über die Ablenkung, hat er sofort meine gesamte Aufmerksamkeit. "Frag." erwidere ich knapp.
"Wenn du es bei ihm nicht als schön empfunden hast, wie war es denn umgekehrt? Also wenn er bei dir?" fragt er und das Blut, was sich noch vor Sekunden in meinen Lenden gesammelt hat, schiesst mir jetzt ins Gesicht.

Ich starre aus dem Seitenfenster. "Alexander? Ist dir die Frage zu persönlich? Dann tut es mir leid." sagt Magnus und noch immer sehe ich ihn nicht an. "Alles gut. Ich kann dir diese Frage nur nicht beantworten. Er hat nie, also ich hab noch nie einen bekommen." antworte ich leise und ich höre Magnus nach Luft schnappen.

Er sagt kein Wort mehr und fährt weiter. Ich kneife die Augen zusammen und warte darauf, dass er jeden Moment etwas sagt, was mir bestätigt, dass ich ihm zu unerfahren bin. Magnus lenkt den Wagen plötzlich von der Straße und in meinem Kopf male ich mir mehrere Szenarien aus, was jetzt passiert. Setzt er mich vielleicht irgendwo ab? Was passiert? Er fährt stumm weiter und immer verunsicherter, sehe ich dabei zu, wie er das Auto in ein Waldstück lenkt und dann anhält.
"Aussteigen." fordert er mich auf und in meinen Augen sammeln sich Tränen, als ich zitternd nach dem Türgriff greife. Mit weichen Knien steige ich aus.

Magnus umrundet das Auto und schließt die Beifahrertür für mich, dann sieht er mich an. "Ist alles okay?" fragt er aber ich kann nicht antworten. Er tritt noch näher zu mir. "Hey, was ist los?" und legt einen Finger unter mein Kinn und zwingt mich so ihn anzusehen. "War es das jetzt?" flüster ich und er sieht mich erschrocken an.

"Moment, du denkst, ich fahre mit dir in den Wald um was genau zu tun? Mit dir Schluss zu machen oder dich abzustechen?" Er runzelt die Stirn, als ich mit den Schultern zucke. "Sieh mich an." sagt er streng. "Du denkst zu viel. Habe ich dir nicht noch vor fünfzehn Minuten gesagt, dass ich dich liebe?" blafft er mich an. "Ja hast du aber du wirkst so wütend und ich weiß nicht warum."

Er tritt einen Schritt zurück. "Ja, ich bin wütend. Stinksauer um genau zu sein aber nicht auf dich sondern auf diesen Idioten." sagt er heftig. "Er hat dir nie das gegeben, was dir verdammt nochmal zusteht. Er widert mich an und gleichzeitig bin ich froh, dass er so ein Arschloch ist." Ich sehe ihn fragend an.

"Nun guck nicht so. Meine Gedanken machen mir schon selbst ein schlechtes Gewissen aber ich bin einfach froh, dass ich bei so vielen Dingen dein erster sein kann. Das ich dir zeigen darf, was es heißt, zu lieben und wie schön es sein kann, zärtlich zueinander zu sein." Sprachlos sehe ich ihn an. "Ich bin doch auch froh, Magnus. Froh, dich überhaupt gefunden zu haben. Froh, dass du jemanden wie mich in dein Leben gelassen hast." platze ich heraus und wir starren uns an.

Im nächsten Moment prallen unsere Lippen hart aufeinander und wir küssen uns stürmisch. Er presst seinen Körper an mich und sofort bin ich wieder erregt. Er saugt an meiner Unterlippe und ich stöhne auf. Seine Hände fahren über meinen Oberkörper und meine legen sich auf seinen festen Po. Leicht beisst er mir in die Lippe, bevor er sich von mir löst. "Und jetzt zeige ich dir etwas ganz anderes, Alexander." haucht er an meinen Mund und verblüfft sehe ich, wie Magnus Bane mitten in einem kleinen Waldstück vor mir auf die Knie fällt.

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