Beim Frühstück haben Magnus und ich viel gelacht und geredet und ich habe mich lange nicht mehr so losgelöst gefühlt. Nach dem gemeinsamen Abwasch, hat er sich entschuldigt und sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen, um seine Termine zu verschieben und bei schwierigen Fällen einen Ersatz zu finden. Er hat mir erzählt, dass er zwei Kollegen hat, denen er da vertraut und seine Freundin Dr. Maia Roberts ihm seine Patienten sicher mit Freude annimmt, weil sie immer sagt, er arbeite zu viel.
Nachdem ich geduscht habe, die Betten gemacht habe und wieder lange gelesen habe, entschließe ich mich an Nachmittag dazu, Magnus einen Kaffee zu bringen. "Nein Mr. Aldertree, dass ist vollkommen in Ordnung. Schreiben Sie Ihre Sorgen ruhig alle auf und bringen Sie es am Montag zu Ihrer Sitzung mit." sagt Magnus gerade in sein Telefon. Er winkt mich herein, als er mich entdeckt und zögerlich komme ich näher. "Aber nein. Was ist schon unnormal? Sie denken zu viel nach." redet er weiter. "Ja genau. Bis dahin, Mr. Aldertree passen Sie auf sich auf. Wir sehen uns dann. Auf Wiedersehen." Damit legt er auf und sieht mich an. "Kaffee? Dich schickt der Himmel, Alexander." Er lächelt mich an und nimmt mir die Tasse ab. "Alles okay?" fragt er dann und ich zucke mit den Schultern.
"Ich brauche langsam mal Sachen von mir, also Klamotten. Ich kann ja schlecht andauernd deine anziehen." sage ich und deute an mir herunter. "Klar kannst du aber ich verstehe dich natürlich. Wie wäre es, wenn wir gemeinsam am Montag, wenn Andrew arbeiten ist, deine Sachen holen?" schlägt er vor und ich starre ihn an. "Das heißt, ich kann noch bleiben?" frage ich und er runzelt die Stirn. "Ich sagte doch, du bist hier willkommen. Du kannst bleiben, so lange du willst."
Ich lächel ihn schief an. "Vorsicht, hinterher nehme ich dich beim Wort und du wirst mich nicht mehr los." scherze ich, doch er bleibt ernst. "Wer sagt denn, dass ich dich überhaupt loswerden will?" flüstert er und wir starren uns an. Verlegen streiche ich mir einige Strähnen aus der Stirn. "Denkst du an sowas, wie eine WG?" frage ich nervös und Magnus zuckt mit den Schultern. "Warum nicht? Das Haus ist sowieso zu groß für mich, also wenn du magst, bist du herzlich willkommen bei mir."
Ich bin gerührt und knie mich vor ihn hin und nehme seine Hand in meine. "Ich weiß nicht, womit ich dich verdient habe, Magnus." murmel ich und er sieht mich ernst an. "Du hast noch so viel mehr verdient." flüstert er und erwidert den Druck meiner Hand. Spontan richte ich mich ein Stück auf und lege meine Arme um seinen Bauch. "Danke." hauche ich an seinen Körper und wie schon letzte Nacht drückt er mir einen Kuss auf den Kopf. "So gerne, Alexander."
Eine Weile sitzen wir so da und ich spüre Magnus' Herzschlag an meiner Wange. Er riecht unglaublich gut, nach zu Hause und Geborgenheit. "Hey, bist du noch da?" fragt er schließlich und ich hebe träge den Kopf. "Hier. Bin voll da." Er nickt lächelnd. "Was hälst du davon, wenn wir uns heute Abend etwas zu Essen bestellen, wir betrinken uns und sehen einen Film oder spielen etwas." Ich bin noch nicht bereit ihn loszulassen und kuschel mich wieder an ihn. "Das klingt gut. Spiele? An was denkst du da?" erwidere ich und er lacht. "Warte ab. Uns fällt bestimmt was ein."
Am späten Abend sitzen wir an seinem Esstisch, die Bäuche voll mit Pizza und nach vier Wodka Lemon, kichern wir wie kleine Jungs, während wir Pantomime spielen. "Ich kann nicht mehr. Was zum Geier stellst du denn da?" lache ich und Magnus sieht mich grummelig an und steht auf. Dann beginnt er mit seinen Armen zu schlagen und durch den Raum zu rennen.
Mir laufen schon Tränen über die Wangen und ich versuche japsend zu Wort zu kommen. "Was machst du denn da? Bist du eine Ballerina oder ein Vogel?" lache ich und Magnus schüttelt den Kopf. "Es ist ein Lied." gibt er mir einen Tipp und ich grübel, während er weiter durch den Raum springt. "Ich weiß es, ich weiß es. I believe I can fly?" rufe ich laut und er nickt begeistert und lacht. Beim hinsetzen gibt er mir ein High Five. "Wir sind ein gutes Team, Alexander." sagt er und ich nicke immer noch lachend. "Sind wir. Das war lustig. Was machen wir jetzt oder bist du müde?" frage ich.
"Nein, gar nicht. Ich hab eine Idee. Wir schreiben auf einige Zettel berühmte Filme und müssen dann daraus eine Szene nachstellen und der andere muss raten. Was sagst du?" Begeistert nicke ich und beginne sofort einige Filme auf die Zettel aufzuschreiben, die Magnus holt. Ich muss ein wenig nachdenken aber dann fallen mir einige ein. Wir sammeln sie in der Mitte des Tisches und machen dann Schnick Schnack Schnuck, wer beginnen darf. Ich nehme Stein und Magnus Papier, somit hat er gewonnen. "Okay, ich fange dann an."
Er greift nach einem Zettel, faltet ihn auseinander und liest. Dann überlegt er kurz und springt dann auf und geht in die Küche. "Was ist es? 'Flieh, wenn du kannst' oder 'Auf der Flucht'? frage ich und bin irritiert, als Magnus mit einem Glas Nutella und einem Löffel wieder kommt. Er setzt sich, schraubt das Glas auf und tunkt den Löffel hinein, um ihn anschließend genüsslich abzulecken. "Wissen Sie. Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß nie, was man bekommt." sagt er und sieht mich an. "Forrest Gump." sage ich triumphierend.
"Aber wieso Nutella?" frage ich und er lacht. "Pralinen hatte ich keine, da musste ich kreativ werden." Verstehend nicke ich. "Du hast da noch was." sage ich und nachdem er erfolglos an seinem Mund herum gewischt hat, hebe ich die Hand und wische den kleinen Klecks Schokolade aus seinem Mundwinkel. "Hier." sage ich leise und er starrt gebannt meinen Finger an. Er leckt sich über die Lippen und räuspert sich dann. "Okay, du bist dran aber erst hole ich uns noch etwas zum Trinken."

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Fanfiction(Abgeschlossene Geschichte) Ein Ehepaar. Mehrere Probleme. Eine Therapie und ein Therapeut, der hinter die Kulisse schaut und dort erstaunliches vorfindet. Figuren wie immer von Cassandra Clare und den wunderbaren Shadowhuntern. Kopieren und vervie...