1. Prolog

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Prolog:

Nach so einer langen Zeit hätte ich gedacht, dass es leichter sein würde. Dass die Einsamkeit nicht mehr so schrecklich wäre. Mittlerweile wünsche ich mir diese Einsamkeit manchmal zurück.

Es waren mittlerweile 286 Jahre auf der Erde. 104.390 Tage, 2.505.360 Stunden. Zu leicht für mein Gehirn dies auszurechnen.

Meine Mutter wusste immer, dass ich etwas Besonderes war. Eines Tages, Clara, sagte sie. Wirst du etwas Wundervolles vollbringen und du wirst jemanden finden, dem du vertrauen kannst. Diese Worte gingen mir täglich durch den Kopf.

Danach hatte sie die Augen geschlossen und ihre Seele hatte ihren Körper verlassen. Mit der Seele die ihren Körper verlassen hatte, hatte mich auch mein Vater verlassen. Er hatte sie so sehr geliebt und sie sterben zu sehen, hatte ihn vollständig zerstört. Doch er musste damit bis in die Ewigkeit leben, denn er war dazu verdammt auf ewig zu leben und zu leiden.

Und mich traf dasselbe Schicksal.

Nachdem meine Mutter aufgehört hatte sich zu verwandeln, wurde sie älter. Mein Vater, für immer 26 Jahre alt, sah zu, tat nichts. Es war ihr Wunsch gewesen und er konnte ihr nichts abschlagen.

Ich wurde geboren, meine Mutter war ein Werwolf gewesen und mein Vater ist ein Vampir. Ich war ein Freak, ein Monster. Neun Jahre nach meiner Geburt war ich bereits erwachsen, danach hatte ich mich nicht mehr verändert. Ich hatte langes dunkles Haar wie meine Mutter und auch ihre grünen Augen hatte ich geerbt. Aber meine Haut war bleich, eiskalt und hart.

Du bist einzigartig und kein Monster. Du bist aus Liebe entstanden, denn deine Mutter und ich lieben uns, hatte Vater einst gesagt.

Nach dem Tot von meine Mutter war er nur noch körperlich da gewesen. Er war erstarrt und saß vor dem Grab meiner Mutter. Eines Tages war er nicht mehr da gewesen, als ich aus unserer Hütte kam. Er hatte nichts hinterlassen, keinen Brief und auch keine Erklärung. Und da begann die Einsamkeit.

Ich hatte ihn gesucht, fast ein Jahrhundert lang, ohne Erfolg. Seitdem versuche ich mich integrieren und nicht aufzufallen. Wenn ich älter sein sollte als ich aussah, war es wieder Zeit weiter zu ziehen.

Als ich nach Forks zog, weil ich langsam wieder anfing aufzufallen, wusste ich nicht, dass sich alles ändern würde.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt