39. Blut

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Erzähler Sicht:

Was denkst du eigentlich wer du bist?!, brüllte er wild gestikulierend rum. Du hattest eine! Nur eine Aufgabe! Und du versagt maßlos!

Mit zusammengebissenen Zähnen schaute der Angeschriene auf den Boden, unfähig etwas zu sagen.

Du wirst von der nächsten Mahlzeit ausgeschlossen, keine Alleingänge mehr, hast du das verstanden?

Ein kurzes Nicken jedoch reichte nicht aus.

Antworte mir!

Erschrocken blickte er auf und flüsterte mit gebrochener Stimme. Ja, na-natürlich.

Geh mir aus den Augen, bevor ich mich verliere.

Du solltest nicht so hart mit ihm sein, er ist doch noch ein Anfänger, ertönte eine weibliche, melodische Stimme aus einer Ecke des Raumes.

Seufzend schaute er sie an. Er hatte lange genug Zeit, um sich anzupassen. Lass die erste Phase einleiten.

Dann ging er in den Nebenraum, wo gerade noch der Anfänger verschwunden war und schon im nächstes Moment hörte mich einen Schrei und ein zerreißendes Geräusch.

Seths Sicht:

Irgendetwas war in Gange. Das konnte jeder meiner Brüder spüren. Seit dem Kampf zwischen Leah und Clara, durfte Leah nicht mehr Wache schieben oder zu nah an das Territorium der Cullens kommen. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie sich gar nicht hätte verwandeln dürfen, da ihre Gedanken so hasserfüllt wie noch nie waren. Selbst gegen Sam und Emily hatte sie nicht so einen Hass gehabt.

Wir müssen endlich eine Spur finden, dachte ich und bekam ein zustimmendes Gemurmel.

Es kann doch nur ihr Vater gewesen sein. Ben war sich der Sache natürlich sicher, auch ich hatte das Gefühl, dass er es war, jedoch störte mich eine Sache.

Es war nicht sein Geruch. Wir haben doch alle mitbekommen, als er da war, wie er roch und uns seinen Geruch gemerkt. Das im Krankenhaus war eindeutig nicht er.

Es war zum Haare raufen. Wieso nur hatte man das getan? Nur um sich zu ernähren? War das der einzige simple Grund oder war da noch mehr?

Ich gehe zu Clara. Vielleicht kann sie sich ja denken, was ihr Vater vorhat.

Grummelnd verwandelte ich mich zurück. So hatte ich nie vor gehabt den Vater meiner Seelengefährtin kennenzulernen, wobei ich eigentlich dachte, dass dafür noch mehr Zeit bleiben würde. Schließlich würde sie auf ewig hier bleiben, genauso wie ihr Vater und letzten Endes auch ich. Ohne sie würde ich nirgends hingehen.

Ich lief also zum Haus meiner wunderschönen Freundin, doch schon von außen konnte ich fühlen, dass etwas nicht stimmte.

Clara?, rief ich aufgeregt in den Raum, lief dann schnell ins Schlafzimmer.

Erschrocken sog ich die Luft ein, denn überall wo der Blick hinfiel, war Blut. Es roch grässlich. Das schlimmste jedoch war mein Mädchen in all dem Blut. Sie lag auf dem Boden, die Augen geschlossen. Es war nicht ihr Blut, das wusste ich von Anhieb an. Seit ihrem blutendem Arm wusste ich, wie sie roch.

Clara Ich keuchte, rannte zu ihr.

Ihr schönes Gesicht war Blutverschmiert, genauso wie die Hände und ihr Shirt. Benommen tastete ich sie vorsichtshalber ab, um zu prüfen, ob sie nicht doch verletzt war und es in all dem fremden Blut untergegangen war. Doch nichts. Es ging ihr gut.

Mein Blick schweifte auf den Gegenstand in ihrer Hand und mein Herz setzte aus. Das konnte nicht sein, nein. Der Duft im Krankenhaus war ein anderer gewesen!

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt