33. Verzweiflung und Wut

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Wo ist er?, fragte ich, als ich das Haus der Cullens betrat.

Die Wölfe halten ihn an der Grenze nach Forks fest und wollen ihn nicht durchlassen, antwortete Edward.

Ist er alleine?

Carlisle antwortete mir. Ja, er möchte dich sprechen.

Ich schnaubte verächtlich. Natürlich. Für zwei Jahrhundert lässt er mich im Stich und nun will er mich sprechen. Trotzdem nickte ich und ging hinaus.

Finn erwartete mich bereits, damit er mich zu meinem Vater brachte. Seth hielt meine Hand und nun ließ er sie los, damit er sich verwandeln konnte.

Ich bin die ganze Zeit bei dir, sagte er und küsste mich noch einmal liebevoll.

Danach folgte ich Finn zu meinem Vater.

Und dann stand er da an der Grenze zu Forks. Er war noch immer 26 Jahre alt und trotzdem sah er aus, als wäre er gealtert. Seine Haut schien grau und faltig. Seine Augen waren rot und er hatte sich seine langen braunen Haare abgeschnitten. Jetzt sah er aus, als wäre er aus einer Modezeitschrift entsprungen. Sportlich, ein kantiges Gesicht mit einer geraden Nase, halbvollen Lippen. Nur seine Augen verrieten, was er war.

Ich blieb zehn Meter vor ihm stehen und schaute ihn an. Sein Körper war angespannt, ebenso wie meiner.

Ich hätte beinahe vergessen, wie sehr du Elisabeth ähnlich siehst, begrüßte er mich nach 5 Minuten des Schweigens mit seiner melodischen Stimme. Ein unangenehmer Schauer durchfuhr mich.

Was tust du hier?, zischte ich. Ich wollte ihn nicht sehen, denn er hatte mich dann verlassen, als ich ihn am meisten gebraucht hatte.

Ich bin hier für Vergebung. Für deine Vergebung, Clara, antwortete er mir direkt.

Vergebung? Ich lachte kurz auf. Seth stand direkt neben mir und war genauso angespannt wie ich. Ich habe ein Jahrhundert nach dir gesucht, Vater. Du hast mich allein gelassen, als ich dich am meisten gebraucht habe. Du verdienst keine Vergebung, nicht von mir und auch nicht von Mutter!

Er knurrte kurz auf, aber riss sich schon im nächsten Moment wieder zusammen.

Sein Gesicht war voller Liebe als er von ihr sprach. Du verstehst es nicht, mein Kind. Ich habe sie geliebt! Sie war das Beste, was mir in meinen damaligen 300 Jahren passiert ist. Er kniff kurz die Augen zusammen. Für eine kurze Zeit war es still. Und dann hat sie sich für ein sterbliches Leben entschieden! Für dich! Und als sie dann bereit war einzusehen, dass du nicht altern wirst, da wurde sie krank. Sie wurde krank, weil sie sich nicht verwandelt hatte und immer menschlicher wurde! Es war deine Schuld! Nun zeigte er sein wahres Gesicht.

Ich spürte, wie mein Vater mich endgültig verlassen hatte und wie viel Schmerz ich in meiner Brust spürte. Alle angeblichen Vorsätze, die Vergebung die er wollte, alles war gelogen.

Es reicht!, rief Esme. Siehst du denn nicht, dass sie leidet, wenn du so schreckliche Worte sagst?

Sie hat recht, William. Carlisle sprach zu meinem Vater. Elisabeth hatte sich damals entschieden und ich denke nicht, dass sie gewollt hätte, dass du so mit deiner Tochter umgehst.

Was weißt du schon, Carlisle? Du hast sie nur kurz gekannt, aber ich! Ich kannte sie so lange und dann kam sie! Er zeigte auf mich. Ich spürte die Wut in mir und wie ich anfing zu beben. Seth spürte es und legte seine kalte Nase auf meine Wange. Sofort hörte ich auf zu beben. Danke, flüsterte ich ihm zu, da er wusste, dass ich mich keinesfalls verwandeln wollte.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt