42. Biss zur Unendlichkeit

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Die Frau zu töten war unmöglich. Bei jeglichem Körperkontakt vergaßen wir sofort, warum wir sie eigentlich attackierten und ließen es bleiben. Es war aussichtslos und Finn war noch immer auf dem Weg.

Wir müssen endlich etwas machen, brüllte Jacob wütend in unseren Gedanken. Er war außer sich und seine Befehlsstimme war so laut wie noch nie.

Clara und ich umkreisten uns. Sie grinste dreckig, ihre hasserfüllten Worte dröhnten durch meinen Kopf, aber ich versuchte sie weitestgehend zu ignorieren.

Jetzt schau dir nur dein süßes, trauriges Gesicht an, lachte sie wieder. So klein, so verletzlich und bald so tot!

Ich knurrte. Sagte mir immer wieder, dass das nicht meine Clara war. Es war die Frau, eindeutig.

Weißt du, auf dich geprägt zu werden war so unglaublich ätzend. Auf dich! Den kleinen Seth Clearwater, der außer einem hübschen Gesicht nichts hat. Wieder lachte sie verächtlich. Wenn du erstmal tot bist, dann bin ich wieder frei. Ich werde endlich töten können, ohne, dass ihr scheußliches Pack da seid. Ich werde leben, sowie mein Vater es tut.

Wenn ich sie so retten kann, dann soll sie es tun, dachte ich und stoppte in der Bewegung.

Wenn es uns alle so retten konnte, dann sollte sie mich töten.

Denk nicht mal dran!, zischte mich Ben an und startete einen neuen Versuch auf die Vampirfrau.

Ich schaute die weiße Wölfin vor mir an. Aber es würde sie retten.

Wenn das Biest hier erstmal tot ist, dann ist sie gerettet. Wenn du dich jetzt töten lässt und wir sie dann doch frei kriegen, dann wird sie daran zerbrechen!

Noch bevor ich antworten konnte, rief Finn uns zu, dass Bella jetzt endlich kam. Mit dabei waren auch Emmett und Edward, sowie Carlisle.

Unsere Rettung!

Eine weitere Viertelstunde verging und sie waren da. Bella stellte sich sofort in Position, deckte uns mit ihrem Schutzschild ein.

Das Grinsen der Vampirfrau erlosch schlagartig, sie machte kehrt.

Schnappt euch das Biest!, brüllte Jacob und sofort gingen 5 Wölfe auf sie los. Die Cullens dicht hinter ihnen.

Ich hingegen schaute auf Clara. Sie winselte, knurrte, zitterte.

Seth!, rief sie in Gedanken!

Der Wechsel zwischen der echten Clara und die der grässlichen Frau war unglaublich schnell. Meine Clara kämpfte gegen sie an.

Töten.

Verlieren.

Hilf mir, Seth!

Ihre Schreie waren herzzerreißend. Ich ging einige Schritte auf sie zu, blieb wenige Zentimeter vor ihr stehen, sagte ihr, dass ich da war.

Sie knurrte wieder, fletschte die Zähne.

Wenn du mich wirklich töten willst, dann tu es, mein Engel. Ich werde es dir nicht böse nehmen.

Wieder lachte sie böse, dann winselte sie.

Nein!

Sie wurde eindeutig von der Vampirin gequält. Gezwungen mich tatsächlich zu töten und ich war bereit dafür. Für sie hätte ich alles getan.

Und dann kam das erlösende Geräusch des Reißens. Der Kopf der noch eben schönen Vampirin rollte von ihren Schultern und blieb mit erschrockenem Blick auf dem Boden liegen.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt