15. Glücksgefühle

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Nachdem Edward und ich noch eine Weile miteinander geredet hatten, verabschiedete er sich kurz vor Sonnenuntergang und machte sich bereit auf den Weg nach Hause.

Du kannst auch mitkommen, sagte er so als wäre es nebenbei.

Nein ich danke dir, aber ich muss mich wieder beruhigen und meine Gedanken ordnen. Es war wirklich so, dass ich keinen klaren Gedanken mehr hatte.

Gut, schmunzelte er. Er hörte meine wirren Gedanken. Wir sehen uns dann morgen! Er sprang von meiner Terrasse, drehte sich aber nochmal um und schaute hoch zu mir. Du kannst einen von uns jederzeit anrufen, hörst du? Nessie und Jacob schlafen, aber wir anderen haben immer ein offenes Ohr. Tag und Nach.

Ich nickte dankend und im nächsten Moment war er auch schon verschwunden, doch ich konnte noch den fliegenden Satz Und trink nicht mehr so viel! hören.

Seufzend legte ich die köstliche Flasche Bourbon zurück in den Schrank und setzte mich auf meine bequeme graue Couch. Ich hatte alles einrichten lassen, ohne zu wissen, wie es am Ende aussehen würde. Ich stellte fest, dass die nette Dame aus dem Möbelzentrum einen guten Geschmack hatte.

Weiße Möbel standen an den Wänden, dazu zwei schöne Vitrinen in denen Wein-, Sekt- und noch viele weitere Gläser standen. Ein großer Fernsehen stand auf dem TV-Board. Mein Sofa grau und weich, verziert mit beigefarbenen Kuschelkissen, stand in der Ecke. Vor mir ein nie benutzter weißer Couchtisch, darunter ein runder roséfarbener Teppich in den deine Füße im weichen Stoff sanken.

Es gefiel mir und für die kurze Zeit, die ich hier sein würde, reichte es allemal.

Erschöpft legte ich mich schließlich doch auf meine Couch und starrte nach draußen in den Wald hinein. Die Sonne ging langsam unter und am Horizont blühten die verschiedensten Farben. Ich entspannte mich und schloss die Augen.

Endlich wusste jemand von Mutter Bescheid. War nun endlich Schluss mit den Albträumen? Edward verachtete mich nicht, fürchtete sich nicht mal vor mir. Ich lächelte leicht vor mich hin. Es war befreiend.

Weiter vor mich her träumend, schlief ich schließlich mit meinen Klamotten auf der Couch ein.

Ein Summen weckte mich auf. Erst leise und schließlich immer lauter werdend, öffnete ich genervt meine Augen und suchte den Gegenstand der dieses nervtötende Geräusch von sich gab. Schließlich ertastete ich halb blind mein Handy und sah Renesmees Namen auf meinem Display.

Ja?, nahm ich den Anruf mit verschlafener Stimme an.

Clara? Hi! Ich wollte dir rechtzeitig wecken. Alice meinte, dass du heute zu spät zum Unterricht kommen würdest und da dachte ich, ich greif mal ein bisschen in die Zukunft ein!, sie lachte mir ins Ohr und ich hielt das Handy von mir weg. Ich schaute auf die Uhr, sie hatte recht. Es war bereits viertel vor acht und ich lag noch im Bett. Schnell setzte ich mich auf, merkte, dass ich noch immer meine Kleider von gestern an hatte und auf der Couch saß.

Verdammt! Ich bin in zehn Minuten da!, plapperte ich los und legte auf, ohne ihre Antwort abzuwarten. Ich schnappte mir ein neues Shirt, Unterwäsche, sowie neue Socken und zog diese schnell an. Die selbe Jeans an zwei Tagen würde sowieso niemanden auffallen.

Ich schaute in den Spiegel, die Haare mal wieder zerzaust, also kämmte ich diese schnell durch und ging eilig zum Auto.

Nach genau zehn Minuten, stand ich auf dem Parkplatz der Forks High School neben Edwards Volvo und stieg zu meiner, für mich neuen, Familie aus. Hatte Edward ihnen erzählt, dass er mich eingeladen hatte bei ihnen zu bleiben? Schnell schaute ich zu diesem und er nickte leicht, so dass es kein normaler Menschen sehen würde. Zufrieden fing ich an zu lächeln.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt