20. Geständnisse

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Ich lag noch lange wach in meinem Bett. Meine Stirn kribbelte seit Seth mich auf diese geküsst hatte. Danach stand ich dort noch sehr lange, bis ich gemerkt hatte, dass ich weder atmete noch blinzelte.

Es war Mitternacht und ich lag hellwach in meinem Bett und hörte den Herzschlag von Seth im Wohnzimmer. Ich wusste nicht, ob er bereits schlief.

Nach einer weiteren Stunde hielt ich es nicht mehr aus. Ich stieg aus dem Bett und schlich leise ins Wohnzimmer.

Seth?, flüsterte ich so leise ich konnte. Es war dunkel, ich konnte ihn nicht sehen.

Plötzlich umarmten mich zwei Arme von hinten und zogen mich an einen warmen Körper ran. Clara?, flüsterte Seth mir ins Ohr. Ist alles in Ordnung? Schnell drehte ich mich um und schlang die Arme um seinen Hals. Mein Gesicht legte ich in seine Halsbeuge.

Ich kann nicht schlafen, nuschelte ich in seinen Hals. Kannst du Willst du zu mir kommen? Auf keinen Fall wollte ich ihn bedrängen.

Natürlich, er streichelte mir über meinen Rücken. Ich wollte mich nur nicht aufdrängen gestern Abend. Langsam löste ich mich von ihm und zog ihn mit in mein Schlafzimmer. Dort angekommen legte ich mich hin und klopfte auf den freien Platz neben mir.

Nicht in hundert Jahren würdest du mich bedrängen oder stören, Seth.

Ich spürte sein warmes Lächeln, als er sich zu mir legte. Ich zögerte kurz, doch er kam mir zuvor.

Willst du dich Willst du in meinen Arm? Ich hörte ihn laut schlucken. Schnell nahm ich sein Angebot an und legte meinen Kopf auf seine Brust. Er schlang einen Arm um mich, seine freie Hand hielt die meine auf seiner Brust verschränkt.

Ich entspannte mich und mich überkam eine völlige Ruhe. Langsam fielen mir die Augen zu und ich spürte noch wie Seth mir einen Kuss auf meinen Scheitel hinhauchte. Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht schlief ich schließlich ein.

Der Morgen kam viel zu früh. Die Sonne, die durch das Fenster schien, blendete mich. Hier schien die Sonne so selten, aber warum musste sie mir dann ins Gesicht scheinen und mich aufwecken?

Genervt drehte ich mich auf den Bauch und mein ausgestreckter Arm klatschte auf etwas Hartes.

Was zum?, fing ich an und schaute die Person neben mir an. Seth schlummerte leise auf dem Rücken und hatte von meinem Schlag wieder nicht mitbekommen.

Nach über 250 Jahren alleine schlafen, war ich es nicht gewöhnt das Bett mit jemanden zu teilen. Irgendwann würde ich mich daran gewöhnen, dass Seth nun ein Teil von mir war. Schnell kuschelte ich mich wieder an ihn und atmete zum wiederholten Mal seinen Duft ein.

Ich konnte jedoch nicht wieder einschlafen und beschloss Frühstück zu machen. Leise stand ich auf und ging in meine nie zuvor benutzte Küche. Dementsprechend leer war auch mein Kühlschrank, also ging ich einkaufen. Seth hinterließ ich ein Zettel für den Fall, dass er vor meinem Wiederkommen aufwachen würde.

Im Laden schaute ich mich um. Ich war noch nie zuvor in einem Supermarkt einkaufen gewesen. Ich schnappte mir mein Smartphone und suchte verschiedene Rezepte für Waffeln, Pancakes und Sandwiches raus. Die Zutaten dafür kaufte ich. Ich hatte meiner Mutter damals beim Kochen geholfen, jedoch war es schon so lange her, dass ich mir nicht mehr sicher war, ob ich es überhaupt noch konnte.

Clara?, die Stimme kam von der rechten Seite des Parkplatzes und ich schaute mich um.

Oh nein, murmelte ich, als ich das grinsende Gesicht von Tom sah, der mir hektisch zuwinkte.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt