Alles ergab für mich einen Sinn und dann auch wieder nicht. Mein Atem ging schnell, mein Herz raste. Ich hatte so jemanden wie die Cullens noch nie gesehen. Sie hatten gelbe Augen, wie war das möglich? Ich hatte nur eine Hand voll Vampire kennengelernt, doch alle hatten die selbe Augenfarbe: rot, wie das Blut ihrer Opfer.
Diese Vampire konnten sich auch nicht so gut in der Öffentlichkeit bewegen, da ihnen die Geschwindigkeit der Menschen zu langsam war und sie waren Tagsüber nur in den seltensten Fällen draußen. Sie kamen meist Nachts raus um zu jagen. Der Sonne aus dem Weg zu gehen, war ein entscheidender Faktor. Sie hatten nie einen festen Wohnsitz gehabt.
Ruft einen Krankenwagen!, schrie Tom und drehte Justin um. Seine Nase war gebrochen und das Blut lief weiterhin aus ihr heraus. Das Blut roch köstlich. Ich hörte den Herzschlag von Justin und wie es das Blut durch seinen Körper pumpte. Ich musste mich zusammenreißen und presste die Zähne aufeinander. Ich konnte zwar menschliche Nahrung zu mir nehmen, doch Blut begehrte ich genauso sehr. Wenn nicht sogar noch mehr, meldete sich der Vampir in mir.
Ich musste mich ablenken, die Cullens finden und sie zur Rede stellen. Doch das Blut machte mich noch unfähiger mich zu bewegen.
Jemand packte mich am Arm und zog mich zurück, ich knurrte und entriss meinen Arm aus dem starken Griff. Dann schaute ich auf Jacob Black und seine Gefolgsleute.
Was ist passiert?, fragte er.
Justin ist vom Geländer gefallen, hat sich die Nase gebrochen, presste ich zwischen meinen zusammengebissenen Zähnen raus.
Wieder packte er mich, diesmal an beiden Armen. Wo ist Nessie?, er schrie die Worte fast. Es schien ihm egal zu sein, was jetzt mit mir war, er suchte seine Freundin.
Ich schaute in den Wald und zeigte mit dem Kopf hin. Dort rein. Sie wäre beinahe auf Justin los gegangen. Edward hat sie gepackt und weggebracht.
Er runzelte die Stirn, seine Augen waren aufgerissen.
Seth, Ben!, sagte er in einem befehlendem Ton. Kommt mit, wir suchen sie. Der Rest bleibt hier, seid wachsam.
Alle nickten, ich sagte nichts und versuchte mich zusammenzureißen, den Blick auf dem Boden, die Zähne zusammengebissen. Meine Hände waren zu Fäusten geballt. Jacob und die anderen zwei Jungs liefen schnell in den Wald hinein. Ich hörte wie sie ihre Klamotten ablegten und im nächsten Moment liefen sie auf allen vieren. Natürlich. Werwölfe.
Ich nahm mein Gesicht in die Hände und schloss die Augen. Das konnte nicht sein. Wo war ich hier gelandet? Ich atmete tief ein und schaute Embry an. Werwölfe, flüsterte ich. Alle starrten mich an.
Was ist? Ich hab gehört wie sie sich gerade verwandelt haben. Ich war genervt, warum war ich nur hier her gezogen?
Embry fragte mich Wie? Du bist kein Werwolf, kein Vampir. Du beobachtest uns, du kennst Carlisle. Du...
Halt die Klappe Embry!, sagte das einzige Mädchen im Rudel. Danach war es still, auch ich sagte nichts mehr.
Der Krankenwagen kam. Justin war mittlerweile bei Bewusstsein und wurde behandelt. Auch die Polizei war da und schickte alle nach Hause. Dann war ich alleine. In Versuchung auf jemanden los zu gehen, doch ich sah das Gesicht von Mutter vor mir.
Ich ging in den Keller und suchte den Karton meiner Mutter. Die Tagebücher von ihr langen dort in geordneter Reihenfolge, doch ich suchte ein bestimmtes. Das 18. Jahrhundert. Ich fand es, begann zu lesen und bereits nach einer halben Minute fand ich das, was ich gesucht hatte.
23. November 1727, las ich laut vor. Heute war nicht wie jeder andere Tag meines Daseins. Ich begegnete einem Mann, der meinem William nicht so unähnlich war. Er war wunderschön, wie er. Seine Haut war glatt und eiskalt, doch etwas an ihm war ungewöhnlich gewesen. Er hatte keine roten Augen wie mein Gemahl, seine Augen waren golden gewesen. Wie flüssiges Gold. Er unterhielt sich mit uns und erzählte, dass er kein Menschen Blut trank. Er unterschied sich so sehr von einem Vampiren, dass es schon unheimlich war. 1663 wurde er gebissen, doch er hatte sich gegen das Verlangen von menschlichem Blut gewehrt. Er hatte stattdessen eine Lösung für sich gefunden und trank das Blut der Tiere. Er war dadurch bei Kräften und konnte sich so widersetzen Er war gut.
Die letzten drei Wörter hatte sie unterstrichen. Was bedeutete dies?
Ich hörte auf zu lesen, nahm das Buch und ging in den Wald hinein. Dort warteten Embry und zwei weitere Wölfe.
Bringt mich zu den Cullens, es ist Zeit zu reden.
Ich denke nicht, dass es so eine gute Idee ist, Clara. Renesmee geht es nicht gut und durch dich wird es nicht besser.
Ich muss aber mit ihnen reden, ich will wissen, wie sie es machen!
Komm morgen wieder und dann zeig ich dir wo sie wohnen, aber jetzt solltest du wieder zurück gehen, sagte er ernst. Das ist ein Befehl.
Ach ja? Ein Befehl? Von wem? Von dir und deinem kleinem Alpha Jacob? Ihr könnt mich kreuzweise, wenn ihr denkt ich nehme Befehle von eurem Anführer an. Ich gehöre nicht zu eurem Rudel, noch gehöre ich sonst zu irgendwem!, ich knurrte ihn an und machte ein Schritt auf ihn. Seine Brüder machten automatisch einen Schritt auf mich zu, doch ich zuckte nicht mal mit der Wimper und beachtete sie nicht, als sie auch mich anknurrten. Jetzt zeig mir gefälligst wo Carlisle Cullen wohnt.
Embry hob einen Arm und seine zwei Bodyguards verstummten und blieben stehen.
Warte hier, ich komme gleich wieder, sagte er, dann verschwand er hinter einem Baum umhüllt mit hohem Gestrüpp.
Du gehst wirklich hinter einen Baum, um dich auszuziehen und verwandeln zu können? Als ob ich noch nie nen Typen nackt gesehen hätte, rief ich ihm nach und verdrehte die Augen. Ich beließ es jedoch dabei, ich musste zu Carlisle, egal wie.
Im nächsten Moment sprang ein Wolf mit hellgrauem Fell und schwarzen Flecken aus den Büschen, dabei knurrte er. Ich zuckte nicht und schaute ihn mit ausdrucksloser Miene an, als er mit gebleckten Zähnen vor mir stand.
Nun Embry, wir können es auf nette Weise machen oder auch auf die weniger nette Weise. Die Entscheidung liegt bei dir.
Ein Geräusch, welches wie Schnauben klang, kam aus seiner Schnauze. Dann drehte er sich um und rannte los. Ich rannte hinterher, holt ihn schließlich ein und schaute ihn an, wobei auch er mich mit großen Augen anschaute. Seine Nase war dunkelgrau. Er war ein wirklich schöner Wolf, schlank und schnell.
Ja ich bin genauso schnell wie du, wenn nicht noch schneller, ich grinste. Wieder kam das selbe Geräusch aus seinem Mund und er beschleunigte. Hinter uns waren die anderen Beiden, jetzt auch in Wolfsgestalt.
Ich hielt schritt mit ihm, doch bereits nach wenigen Minuten hatten wir ein großes Haus erreicht. Es war fast vollständig aus Glas, hell und einladend. Es brannte Licht in allen drei Etagen. Vor dem Haus stand der Volvo von Edward, rechts war eine große Garage. Blumen schmückten den Vorgarten. Ein absolutes Traumhaus.
Embry zeigte mit seiner Schnauze, dass ich rein gehen sollte. Ich ging bis vor die Haustüre und drehte mich nochmal zu ihnen um.
Danke Embry.
Ich holte tief Luft und öffnete die Haustür der Familie Cullen.
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Unendlichkeit.
FantasyClara zieht nach Forks und geht dort auf die High School. Sie ist einzigartig, da sie halb Vampir halb Werwolf ist. Dann trifft sie die Cullens, die nach zwei Jahrzehnten wieder in Forks sind, aber sie sind nicht allein. Die Quileute sind dieses Mal...