17. Der schönste Moment

2K 66 0
                                    

Drinnen war es laut und chaotisch. Alle redeten durcheinander, die Wölfe aßen währenddessen. Seth hielt weiterhin meine Hand, sie war mittlerweile halbwegs warm. Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute ich unsere Hände an, dann drehte ich mich zu ihm. Das mit deiner Schwester, fing ich an, doch bevor ich weitersprechen konnte, hörte ich wieder das quietschende Geräusch aus Nessies Mund und wieder fiel sie mir um den Hals. Du glaubst ja gar nicht wie glücklich ich für dich bin! Das ist so schön, ich meine du suchst schon so lange! Sie plapperte direkt drauf los, das brachte mich zum schmunzeln. Gab es hier auch Personen, die nicht andauernd redeten? Dann umarmte sie Seth. Auch für dich bin ich glücklich Seth! Sie stellte sich vor uns und musterte uns, ihr Blick fiel auf unsere verschränkten Hände. Renesmee grinste hämisch. Sofort fragte ich mich, was sie vorhatte.

Weitere Familienmitglieder schlossen uns in die Arme. Ich war es nicht gewöhnt, so viele Glückwünsche zu erhalten und umarmt zu werden. Alice hingegen stieß einen lauten Seufzer aus. Ich habe es nicht gesehen. Warum habe ich es nicht gesehen? Kann man Prägungen überhaupt sehen? Sie sah mich ein wenig zerknirscht an. Komm mit! Sie packte meinen freien Arm und zog mich von Seth weg, ich verlor seine Hand und die Kälte und Leere ummantelte mich wieder. Verzweifelt sah ich ihn an, auch er sah mich traurig an, die Hand noch immer ein wenig nach mir ausgestreckt.

Alice was soll das?. Stieß ich zwischen meinen zusammengepressten Zähnen vor. Ich war sauer auf sie, hatte sie denn nicht gesehen, dass ich die Hand von Seth nicht loslassen wollte? Sie hingegen schnalzte mit der Zunge. Tut mir leid Clara, aber ich muss mit dir reden! Sie zog mich blitzschnell mit in ihr Zimmer und in ihren begehbaren Kleiderschrank. Das müssen wir feiern! Seit 20 Jahren hatten wir keine Prägungen mehr und jetzt zwei gleichzeitig! Ihr habt euch tatsächlich aufeinander geprägt! Das haben wir alle noch nie gesehen, wir wussten nicht mal, dass das geht! Sie schnappte sich ein paar ihrer Kleider.

Und jetzt soll ich dir bei deiner Kleiderauswahl helfen? Hättest du nicht Rosalie fragen können oder Nessie?, ich war stinkwütend.

Sie schaute mich ungläubig an und schüttelte den Kopf. Nein du Dummerchen. Für dich! Du musst perfekt aussehen für Seth. Mein Herz fing an zu klopfen und ich schaute an mir runter. Ich hatte eine schwarze Hose mit einer schöner bordeauxroten Bluse und meinen schwarzen Docs an.

Was stimmt denn nicht mit diesem Outfit? Sieht es schlecht an mir aus?, ein wenig traurig, dass ich kein Kleid angezogen hatte, fragte ich das Alice. Diese schüttelte nur den Kopf.

Nein du bist sehr schön, du hast einen guten Modegeschmack. Aber für eine Party brauchst du eben ein Kleid! Sie hielt mir drei schöne Kleidchen hoch.

Das Blaue, sagte ich sofort. Es war perfekt. Ein herzförmiger Ausschnitt verhinderte, dass man zu viel des Guten sah, darüber war nur noch weiche Spitze, sodass man die Haut darunter erblicken konnte. So war es bis zur Mitte des Rückens, danach war dort wieder der dichte Stoff. Das Kleid würde mir wahrscheinlich bis zur Mitte des Oberschenkels gehen. Die perfekte Länge für ein Kleid. Es war ein wenig luftig, damit man Platz hatte sich darin zu bewegen. Es passte wunderbar zu meinem Hautton.

Kann ich jetzt wieder gehen?, fragte ich Alice ungeduldig. Sie verdrehte die Augen, ich nahm es als ein ,Ja auf und ging schnell aus dem Zimmer und die Treppe runter.

Ich hörte zuerst seinen Herzschlag, er war gleichmäßig und ruhig. Dann seinen Atem, welcher genauso ruhig ging. Als nächstes sein Lachen.

In der Mitter der Treppe erstarrte ich. Dieses Geräusch, es war einfach nur atemberaubend. War es möglich, dass ich endlich das Glück hatte, welches ich verdiente? Das worüber meine Mutter gesprochen hatte?

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt