Die restliche Sportstunde verlief genauso wie die erste Runde Flagfootball. Liam und ich kämpften förmlich darum zu gewinnen. Ich takelte ihn und er wieder mich, obwohl es überhaupt nicht erlaubt ist. Immer wieder hörte man Ah und Ohh von den restlichen Schülern und immer wieder stand ich auf und sie wunderten sich wie ich das überstehen konnte. Doch als ich mich erstmals auf ihn schmiss und er wie ein Stein umfiel, lachte ich geschlagene fünf Minuten über die Gesichter der menschlichen Wesen. Auch Liam stimmte ein und nahm mich in Schutz. Ich bin ein Gentleman und lasse mich von der Dame umhauen. Das hatte mich wiederum wütend gemacht und beim nächsten Tackle hörte ich es knacken.
Geschockt darüber was ich getan hatte, hievte ich ihn hoch und fragte leise, voller Panik in der Stimme. Liam! Scheiße! Geht es dir gut? Was habe ich dir gebrochen? Er keuchte leise und zeigte mir seinen Zeige- und Mittelfinger, die eklig nach hinten geknickt waren. Eindeutiger konnten die Finger nicht gebrochen sein. Tut mir leid, murmelte ich und richtete mit einem Ruck beide Finger. Niemand sollte seine gebrochenen Finger sehen. Er knurrte und krallte sich mit seiner gesunden Hand in meine Seite, den Druck deutlich spürbar. Es sah ein wenig wie eine innige Umarmung aus.
Schon okay, ich hab schon schlimmeres erlebt, sagte er, aber seine Stimme krächzte. Seine Finger nahmen wieder eine gesunde Farbe ein, der Heilungsprozess hatte also bereits begonnen.
Das wars für heute! Ihr könnt euch umziehen, rief der Sportlehrer, er hat während des Unterrichts in seinem kleinen Büro gesessen und gelesen, nicht einmal aufgeschaut hat er.
Niemand hatte etwas bemerkt und ließ mich aufatmen.
Ich stützte Liam leicht und ging mit ihm in Richtung Umkleiden. Brauchst du Hilfe? Ich kann warten, bis die Jungs raus sind und dir dann helfen. Er schüttelte den Kopf.
Nein es geht schon, danke. Wenn ich da reingehe, dann sind die Finger schon verheilt. Er lächelte mir zu, doch ich konnte nicht zurück lächeln. Ich fühlte mich miserabel. Ich hatte dem armen Jungen die Finger wegen einem verdammten Spiel gebrochen!
Okay, ich warte draußen. Mit den Worten ging ich in die Umkleide und zog mich schnell um.
Draußen wartete ich auf ihn und als er endlich rauskam, waren seine Finger tatsächlich vollständig verheilt. Liam es tut mir so leid! Ich weiß nicht, was mit mir los war. Normalerweise habe ich mich immer unter Kontrolle. Er winkte jedoch ab.
Mach dir keine Sorgen Clara. Es ist alles okay, wirklich! Ich überlege nur, wie ich es den Jungs erzählen kann, damit sie sich nicht über mich lustig machen. Ich unterdrückte ein Lachen.
Naja Du kannst ihnen sagen, dass sogar Emmett, der Bär, gegen mich verloren hat und ich schneller als Edward bin, schlug ich vor. Er lachte laut auf und erinnerte sich an das Szenario. Zusammen gingen wir zum Auto, wo Jake mit den Wölfen bereits standen. Ben begrüßte mich freundlich. Hey, wie war dein Schultag? Seine braunen Augen musterten mich. Er war so langweilig, wie schon vor 50 Jahren, antwortete ich ihm, was ihn noch breiter grinsen ließ. Ich verabschiedete mich knapp von ihnen und ging noch schnell auf Liam zu, doch er kam mir zuvor. Hör auf dir den Kopf darüber zu zerbrechen, ich hab nicht aufgepasst und das ist jetzt der Preis dafür. Es geht mir wirklich gut. Ich atmete erleichtert auf. Er hasste mich nicht und es ging im tatsächlich gut. Sein Herz schlug gleichmäßig und verteilte sein Blut genauso gleichmäßig, sein Atem war normal und seine Haut war so braun, wie vorher. Ich konnte kein Blut riechen.
Okay, ich flüsterte es eher. Falls was ist, kannst du gerne vorbeikommen. Bis morgen. Ich ging an ihm vorbei und stieg in mein Auto. Mein Herz schlug schnell und ungleichmäßig. Es tat weh, weil ich es schon wieder getan hatte. Ich hatte einen Werwolf verletzt, obwohl ich es nicht wollte.
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Unendlichkeit.
FantasiaClara zieht nach Forks und geht dort auf die High School. Sie ist einzigartig, da sie halb Vampir halb Werwolf ist. Dann trifft sie die Cullens, die nach zwei Jahrzehnten wieder in Forks sind, aber sie sind nicht allein. Die Quileute sind dieses Mal...