35. Dunkelheit

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Mein Körper schmerzte unglaublich. Alles um mich herum war schwarz und in der Dunkelheit suchte ich nach meinem geliebten Werwolf. Ich schrie nach ihm, flehte ihn an mir die Schmerzen zu nehmen. Ich wusste nicht wieso ich diese Schmerzen hatte, das letzte woran ich mich erinnerte war, dass Seth und ich aneinander geschlungen im Bett lagen und uns küssten, dabei völlig ineinander verloren.

Was war nur passiert, dass der brennende Schmerz nicht nachließ und ich alleine in der Dunkelheit gefangen war?

Ich wusste nicht, wie lange die Zeit bereits vergangen war, als ein noch größerer Schmerz meinen Körper durchzog. Ich schrie auf, schmiss mich auf den eiskalten, dunklen Boden. Meine Haut, mein Körper, alles schien in Flammen zu stehen. Ein ganz anderes Gefühl, als wenn Seth mich küsste und liebte.

Ich schlug die Augen auf, als ich weitere Schreie hörte, die nicht von mir waren.

Was ist mit ihr? Schrie jemand.

Das muss das Gift sein! Eine weitere Person sprach jetzt, doch seine Stimme war ruhig und streng. Ein paar Mal blinzelte ich, versuchte etwas zu sehen. Die Dunkelheit lichtete sich, Licht war am Ende des Tunnels.

Mein Körper brannte weiterhin. Er hatte Gift gesagt. Was meinte er nur mit Gift?

Schatten legten sich über mich und verhinderten, dass ich weiter ins Licht schauen konnte. Es waren verschwommene Gesichter, die mich anschauten.

Gebannt versuchte ich etwas zu sagen, doch nur weitere Schreie kamen heraus. Was war nur geschehen?

Die Gesichter sollten verschwinden, ich wollte ins Licht! Angespannt versuchte ich mich zu bewegen, damit ich die Personen vor mir wegschubsen konnte.

Wieder blinzelte ich mehrere Male, die verschwommenen Gesichter wurden langsam klarer. Ich wollte aufstehen, sagen, dass sie mich in Ruhe lassen sollten.

Tatsächlich gelang mir wohl das Aufsetzen, da die Gesichter verschwanden und ich nun in einen möblierten Raum blickte.

Jemand sagte meinen Namen, der Schmerz jedoch verhinderte, dass ich zuhören konnte. Ein Satz nach vorne und ich prallte gegen die gegenüberliegende Wand, welche daraufhin knackte. Schwankend ging ich zur Tür. Wo war nur Seth?

Meine Zunge war bleischwer und beim Versuch seinen Namen zu rufen, kam nur ein unverständlicher Laut heraus. Wieder schrie ich unter dem Schmerz auf und krümmte mich im gehen.

Irgendwann war ich an der Tür angekommen, versuchte diese zu öffnen. Sie ließ nach und fiel krachend zu Boden.

Plötzlich packte man mich, ich schrie auf und wehrte mich. Tatsächlich ließ man mich los, wusste nicht, dass ich diesen Jemand davongeschleudert hatte.

Ich sah den Wald. Ich brauchte Seth, doch wo zur Hölle war er nur? Weiter rennend, lief ich in den Wald, etwas schepperte hinter mir. Unbeachtet darauf, tauchten zwei Gestalten vor mir auf. Ich erkannte ihre Gesichter nicht.

Von einer Sekunde auf die andere, fing meine Kehle an zu brennen. Ich wollte Blut. In 286 Jahren hatte ich noch nie das Bedürfnis gehabt, Blut als Nahrungsmittel zu wollen, doch nun war es so. Ich schnupperte an der Luft, aber nichts roch nach einem Menschen, in dem ich meine Zähne versenken konnte.

Mein Körper brannte noch immer, die Personen vor mir versperrten mir den Weg und ich konnte nicht sprechen. Somit konnte ich ihnen nicht sagen, dass sie aus dem Weg gehen sollten, stattdessen ging ich auf sie los. Noch immer war mein Blick verschwommen.

Es dauerte nicht lange und ich hatte auch sie zur Seite geschleudert, jedoch wurden es immer mehr, die mir im Weg standen.

Auf einmal hörte ich etwas. Es war ein Klopfen, wie von einem Herzen. Es war eigenartig, dass ich nur dieses Geräusch heraushören konnte, doch es war mir egal.

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt