Ich erzählte ihm alles. Jedes kleinste Detail sagte ich ihm und er hörte mir aufmerksam zu. Als ich geendet hatte, sagte er nichts, sondern starrte mich einfach nur an. Zwischenzeitlich hatte ich versucht seine Hand zu nehmen, doch er hatte sie mir immer wieder entrissen.
Sag doch bitte etwas, flüsterte ich und schaute ihn flehend an. Statt zu antworten, stand er auf, schaute mich noch ein weiteres Mal an und ging durch die offene Terrassentür und verschwand im Wald.
Ich stand auf der Terrasse und starrte auf den Fleck an dem Seth eben verschwunden war. Tränen rannten über mein Gesicht und mein Herz drohte zu zerreißen.
Ich versuchte nach ihm zu schreien, doch meine Stimme war nur ein Windhauch. Ich schnappte nach Luft, winselte und fühlte wie meine Knie wieder nachgaben.
Er hatte gelogen. Seine Worte waren nur Lügen gewesen.
Ich werde dich niemals verlassen, Clara. Ich brauche dich doch. Egal was du getan hast. Ich liebe dich trotzdem.
Ein Schrei erfüllte die Wälder und spätestens nach dem dritten Schrei merkte ich, dass es mein Geschrei war. Ich war alleine und Seth war im Wald verschwunden. Er hatte gelogen
Ich wusste nicht wie lange ich dort auf der Terrasse lag und hoffte mich würde endlich die Dunkelheit einholen, doch das tat sie nicht.
Endlich hörte mein Körper auf mich und ich hievte mich hoch. Alles drehte sich, meine Sicht war wegen den Tränen verschwommen, doch ich musste nicht viel sehen, um zu meiner Vitrine zu kommen.
Ich öffnete diese und holte die bereits angebrochene Flasche und dazu noch eine weitere volle heraus. Wieder kamen mir die Worte von Edward in den Sinn, doch dieses Mal waren sie mir egal.
Scheiß auf deine Worte, Edward, krächzte ich. Scheiß auf alles.
Genervt versuchte ich die Flasche zu öffnen, jedoch scheiterte ich, also brach ich einfach den Kopf der Flasche ab und trank. Es war mir egal, dass möglicherweise Splitter hineingefallen waren. Ich trank einfach die halbvolle Flasche in einem Zug aus und hoffte, dass die Wirkung so schnell wie möglich einsetzte. Ein kurzer Blick auf die leere Flasche und schon donnerte ich sie gegen mir gegenüberliegende Wand. Der Bourbon brannte in meiner Kehle.
Er hatte gelogen, dachte ich immer wieder.
Ich schnappte mir die nächste Flasche und tat genau dasselbe wie mit der ersten. Kopf abbrechen, in einem Zug austrinken, gegen die Wand donnern.
Und dann endlich, spürte ich nichts mehr. Erleichtert seufzte ich, als die Wirkung des Alkohols einsetzte, doch es war nicht genug. Ich wollte mehr, in der Dunkelheit versinken.
Ich kam wackelig auf die Beine und ging erneut zur Vitrine. Dabei stolperte ich über meine eigenen Füße und fiel gegen die Vitrine, die bei meinem Aufprall zerbrach. Ich langte durch das zerbrochene Glas, doch ich ertastete keine weitere Flasche. Wütend schrie ich auf und schlug gegen die kaputte Vitrine, die bei meinem Schlag, mit einem großen Knall, umfiel.
Ich torkelte nach draußen und machte mich auf den Weg zu der nächsten Tankstelle, da die Supermärkte mitten in der Nacht geschlossen hatten.
Ich lief mehrfach gegen einen Baum und kam nach gefühlten Stunden endlich bei einer Tankstelle an.
Ich ignorierte den Blick den mir der Mann hinter der Kasse zuwarf, sondern ging, wahrscheinlich war es eher ein schwanken, geradewegs zum Alkohol.
Er hatte gelogen.
Ich schnappte mir vier Flaschen und ging zu dem irritiert schauenden Mann. Er sah wohl nicht alle Tage ein junges, betrunkenes Mädchen in einem Kleid und nackten Füßen.
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Unendlichkeit.
FantasyClara zieht nach Forks und geht dort auf die High School. Sie ist einzigartig, da sie halb Vampir halb Werwolf ist. Dann trifft sie die Cullens, die nach zwei Jahrzehnten wieder in Forks sind, aber sie sind nicht allein. Die Quileute sind dieses Mal...