8. Endlich Klarheit

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Drinnen war es warm. Die Möbel waren hell und alles wirkte einladend. In einer Ecke stand ein großer schwarzer Flügel. An den Wänden hingen Bilder, die genau reinpassten und ein wenig Farbe reinbrachten, meist waren es Landschaften.

Die Treppe am Ende des großen Raumes war breit und sie hatte den selben beigen Holzton wie der Rest des Bodens. Das Gelände an der Treppe war ebenfalls aus Holz, jedoch in einem dunkleren rotbraunen Farbton.

Von oben hörte ich Stimmen, also ging ich die Treppe rauf und befand mich anschließend in einem großen Wohnbereich. Der Boden war der gleiche wie unten, zur Rechten befand sich eine offene Küche. Sie war modern und in einem glänzenden Schwarz. Ein großer Fernseher hing an der Wand, daneben eine Musikanlage mit hunderten CDs. An der Glaswand war ein weißer Tisch von der Länge der gesamten Glaswand und dazu die passenden Stühle und Dekoration. Beim Essen konnte man hinaus in den Wald schauen und den See beobachten, der am Haus entlang verlief. Am Tage würde das Licht das Wohnzimmer hell und geräumiger machen.

In der Mitte des Raumes, mit Blick auf den Fernseher, war eine Wohnlandschaft die um zwei Ecken ging. Sie war aus einem grauen Stoff, rote Kissen brachten, wie die Bilder unten, Farbe rein. Davor stand ein mittlerer Sofatisch, ein runder Teppich, mit der selben Farbe wie die Kissen, darunter.

Auf dem riesigen Sofa saßen Edward, Bella, Renesmee und Jacob. Renesmee sah traurig aus, Jacob hatte einen Arm um sie gelegt und redete mit leiser Stimme auf sie ein. Als ich rein kam, schauten sie auf. Bella sah wütend aus.

Clara?, kam es von links, noch bevor sie etwas sagen konnte. Auf der Treppe zur nächsten Etage stand ein junger Mann und schaute mich nett an. Wir sollte hoch gehen und die anderen nicht stören. Dort können wir in Ruhe reden.

Er hatte honigblonde Haare und goldene Augen. Seine Haut war wie die der Cullens. Blass und makellos. Ich schätzte ihn auf 23 Jahre und, dass es Carlisle war.

Ich folge ihm, er ging in einen kleinen Raum, wo ein breiter Mahagonitisch stand. Eine Frau mit mittellangen, braunen Haaren und einem ovalen Gesicht stand dort. Sie sah besorgt aus, doch trotzdem war sie wunderschön, wie alle anderen. Der Rest der Cullens war jedoch nicht zu sehen.

Ihr seid Carlisle und Esme, richtig? Sie nickten. Geht es Renesmee gut?

Carlisle schaute mich an und lächelte, doch das Lächeln erreichte seine Auge nicht.

Nun, da du über uns Bescheid weißt, möchten wir gerne wissen, wer du bist, sagte er freundlich.

Meine Mutter, Elisabeth Baker. Du kanntest sie.

Ein Lächeln in seinem Gesicht verriet, dass er sich an sie erinnerte. Dieses Mal erreichte es seine Augen.

Richtig ich erinnere mich! November 1727, William und Elisabeth Baker, sagte er. So ein Ehepaar haben ich in meinen ganzen 375 Jahren nicht gesehen. Eine Werwölfin, die sich auf einen Vampiren geprägt hatte.

Ich antwortete und lächelte dabei. Als ich deinen Namen hörte, wusste ich, dass ich dich von irgendwoher kannte. Ich zeigte ihm den Eintrag in Mutters Tagebuch. Er las ihn schnell und lachte.

Es war ein besonderes Erlebnis mit deinen Eltern. Ich wusste nicht, dass sie ein Kind hatten.

Ich wurde 1751 geboren. Mutter hat sich nach meiner Geburt nicht mehr verwandelt, denn sie wollte, dass ich eine Mutter habe, die altert, so wie es sein sollte. Traurig blickte ich zu Boden.

Es tut mir leid, dass deine Mutter gestorben ist, auch er schaute traurig. Wenn ich dich das fragen darf, dann sag mir bitte, nach wie vielen Jahren warst du erwachsen und hast dich nicht mehr verändert?

Neun Jahre hat es gedauert. Durch meine Eltern bin ich zur Hälfe ein Werwolf und zur Hälfte ein Vampir. Ich ernähre mich nur von menschlicher Nahrung, wobei ich denke, dass Blut auch eine Möglichkeit für mich wäre.

Du hast noch nie Blut getrunken? - Nein, nie.

Hinter mir kam Edward rein. Er schaute mich an, doch nicht mehr wütend, sondern neugierig. Ich plapperte direkt drauf los Es tut mir leid, dass was mit Renesmee passiert ist. Das mit Justin war ein Unfall und nicht geplant. Ich wollte eigentlich jemanden von euch herausfordern und eure Kräfte mit meinen messen.

Edward lachte kurz auf. Es geht ihr gut, doch sie ist enttäuscht von sich selber, das hat sie wohl von mir. Enttäuscht ist sie, wenn sie nicht stark und durchsetzungsfähig war.

Von Von dir?, ich stotterte und schaute die drei ungläubig an. Drei Herzschläge lang war es still und dann sagte Esme Sieht aus als ob du mit Nessie viel gemein hättest. Ihr wurdet beide geboren und seid zur Hälfte ein Vampir.

Was ist die andere Hälfte? Wer ist ihre Mutter?, Fragen überhäuften sich in meinem Kopf.

Ich bin ihre Mutter, sagte eine Stimme hinter mir und ich drehte mich zu Bella um. Und die andere Hälfte ist Mensch.

Ich schaute Edward und Bella an. Wie hatten sie es hinbekommen? Ich wollte sie kennenlernen. Dass jemand so ähnlich wie ich sein könnte, machte mich außerordentlich neugierig. Ich war nicht alleine.

Du darfst sie kennenlernen, wenn sie nichts dagegen hat, sagte Edward. Tatsächlich, er konnte Gedanken lesen. Was für Gaben hatten die anderen in dieser Familie noch? Ja kann ich. Die Gaben der Anderen kannst du ja selber herausfinden. Er lächelte.

Ich lächelte auch ihm zu und dankte ihm in Gedanken. Ich drehte mich um und ging die Treppe schnell runter. Jacob saß mit Renesmee noch immer auf dem Sofa, sie sah jetzt etwas glücklicher aus. Er hatte sie wohl aufgemuntert.

Hi, ich wollte mich nach dir erkundigen und dich kennenlernen. Wenn du nichts dagegen hast natürlich.

Sie lächelte und machte eine Geste, dass ich mich setzen könne.

Vielleicht hast du ja mitbekommen was oben los war. Falls nicht, wir haben etwas gemeinsam. Ich wollte wissen, wie es ist, zur Hälfte Vampir und zur Hälfte Mensch zu sein.

Du bist zur Hälfte Vampir und Werwolf, wie ist das möglich? Was bringt einen Vampir und einen Werwolf dazu ein Kind zu zeugen?, fragte Jacob.

Meine Mutter hat sich auf meinen Vater geprägt, er verliebte sich auch in sie. Tja.. und dann kam ich irgendwann. Ich lachte.

Wir redeten lange und auch sie konnte sich sowohl von menschlicher Nahrung als auch von Blut ernähren. Es war jedoch schwer für sie mit den anderen Cullens jagen zu gehen, da sie selbst Blut im Körper hatte, sie riskierten dadurch eventuell die Beherrschung zu verlieren. Ich erfuhr, dass Jacob der Alpha des Rudels geworden war, weil der alte Rudelführer Sam geheiratet und selber Kinder bekommen hatte. Sie waren noch Kinder, doch eines Tages würden sie zusammen mit dem Rudel laufen.

Als die Sonne am nächsten Morgen aufging, hatte mir Renesmee die ganze Geschichte ihrer Familie und des Rudels mit ihrer Gabe gezeigt. Sie konnte mit einer einzigen Berührung Erinnerungen zeigen. Es war faszinierend und ich war gespannt darauf den Rest kennenzulernen.

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