34. Kampf

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Da stand sie. Eine wunderschöne weiße Werwölfin, ihr Fell erinnerte mich an ihre blasse Vampirhaut. Ihre grünen Augen schimmerten wütend, aus ihrer Schnauze entkam ein tiefes Knurren und sie bleckte die Zähne.

Ich hatte keine Zeit mich darüber zu wundern, dass ihr Fell trotz ihrer langen Haare nicht viel zu lang war. Stattdessen sah es vollkommen normal aus.

Leah ging wieder auf sie zu und auch Clara setzte zum Sprung an. Meine Schwester und meine Seelengefährtin kämpften gerade, wollten sich gegenseitig töten und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte ihr versprochen nicht einzugreifen, doch zählte das auch wenn sie kämpften?

Jacob hatte sich mittlerweile verwandelt, ging auf die beiden kämpfenden Wölfe zu und versuchte sie zu trennen.

Solange ich überlegte, hatte Clara meiner Schwester überrumpelt und biss ihr ohne zu zögern in den Hals. Leah jaulte auf, befreite sich indem sie ihr mit den Hinterpfoten in den Bauch trat, doch Clara schadete es nicht. Selbst jetzt hatte sie anscheinend die steinharte Vampirhaut.

Embry, Ben und Matt tauchten auf und schauten sich kurz um, um die Lage einzuschätzen. Leah schnappte gerade nach Clara, doch diese wich zunächst geschickt aus. Doch ich kannte meine Schwester, sie war schnell und so bekam sie ein Vorderbein geschnappt.

Nein, Leah bitte tu das nicht!, schrie ich meine Schwester an. Sie blutete dort am Hals, wo Clara zugebissen hatte. LEAH!

Ich rannte auf sie zu, doch ich kam nicht rechtzeitig an. Sie zerrte weiterhin an dem Bein meiner Seelengefährtin, welche weiterhin nach ihr schnappte. Sie hatte jedoch nicht genug Balance, Leah drängte sie zurück und fiel so nach hinten. Alles passierte in nur wenigen Augenblicken.

Ein scheußliches Knacken ertönte, ich prallte gegen Leah, die zur Seite rollte und schon hatten Emmett und Edward sie gepackt. Sie wehrte sich, doch auch die anderen Wölfe umkreisten sie und drängten sie zurück.

Clara dagegen lag vollkommen nackt auf dem Boden, sie schrie stumm, als sie der furchtbare Schmerz durchfuhr. Ich konnte ihn fühlen und taumelte zu ihr.

Clara, presste ich vor. Ich spürte, wie mir Tränen über mein Gesicht rannten und meinen Blick trübten, aber ich musste jetzt stark sein und wischte sie mir schnell weg.

Beweg dich nicht, Clara, sagte Carlisle, der bereits bei ihr war.

Sie keuchte auf, ihr Gesicht war grauenvoll schmerzverzehrt. Ich ging in die Knie, schaute sie genauso an und traute mich nicht sie zu berühren.

Seth, sie muss still halten, redete Carlisle auf mich ein. Ich konnte mich nicht bewegen und starrte nur auf ihren Arm.

Seth! Er wurde lauter und riss mich so aus der Trance. Verzweifelt schaute ich den Vampir-Doktor an. Halte sie fest, nimm sie vorsichtig an den Schulten. Zuvor brauche ich noch etwas, was die Blutung stoppt. Esme!

Die Gerufene eilte sofort herbei, einen großen Koffer in der Hand. Ihr Gesichtsausdruck war gequält. Hol alles raus, womit wir die Blutung stoppen können!, befahl ihr Carlisle. Sofort machte sie sich dran seinen Befehl auszuführen und als er alles auf ihren Arm presste, schaute er mich an.

Auf drei hebst du sie hoch, hast du verstanden, Seth? Schnell nickte ich, doch ich traute mich noch immer nicht sie anzufassen. Zu sehr war die Angst da, dass ich ihr noch mehr Schmerzen zufügen könnte.

Mittlerweile war Clara nicht mehr bei Bewusstsein, doch ich hörte ihren schwachen Herzschlag, welcher immer schwächer wurde.

1...2...3!

Unendlichkeit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt