Um kurz nach zwei gehe ich zur Garage, das neben unserem Haus steht und mache diese auf. Zwei Autos stehen dort. Daniel und meins. Daniel hatte es sich überwiegend selber gekauft und ich hatte es bekommen, als ich einundzwanzig wurde und zum Studieren nach Baton Rouge kommen wollte. Ich mache den Kofferraum auf und packe den ganzen Mist dort raus. Ich trage alte Tüten und Flaschen zu den Mülltonnen, die am Straßenrand stehen. „Hey!“ höre ich eine weibliche Stimme hören und sehe, dass Emma kommt. Ich bleibe stehen und sie tritt näher. Ihre Haare wellen sich stark und sie sieht aus, als hätte sie hart gearbeitet. Sie hat auch einen Fleck, auf ihr Shirt, aber das breite Lächeln zeigt, dass sie auch stolz auf sich ist.
„Hey!“ sage ich, als sie vor mir steht. „Wie wars?“ frage ich und drehe mich um, damit wir reingehen können. Sie läuft neben mir und sagt begeistert: „Anstrengend. Ich habe noch nie gejobbt, aber ich bin stolz auf mich, weil ich mich nicht dumm und dämlich geschlagen habe.“. Wir gehen rein und ich klopfe ihr auf die Schulter und sage: „Habe doch gesagt, dass du es hinbekommst.“. Sie nickt und ich gehe aus der Küche den Zettel und mein Geldbeutel. Emma steht im Türrahmen und guckt mich fragend an. „Willst du mit?“ frage ich, ohne vorher zu überlegen. Ihre Augen werden überrascht größer und sie scheint zu überlegen. „Wohin denn?“. Fragt sie und ich halte die Einkaufsliste hoch und sage: „Einkaufen. Wenn du mitkommst, kannst du dir noch selber Süßigkeiten besorgen.“. Sie überlegt und nickt. „Okay. Ich ziehe mich eben noch um.“ Sagt sie und rennt nach oben. Ich gehe raus und fahre schon mal mein Auto aus der Garage raus. Emma kommt und steigt ein und ich fahre los. Die Fenster machen wir komplett auf und der Wind lässt ihre Haare aufwirbeln. Ich schalte das Radio an und wähle mich durch die Sender. Die meisten erzählen gerade irgendwelche Nachrichten, aber einer lässt Musik ablaufen. Wir reden nicht und lange dauert die Fahrt auch nicht. Ich parke und wie gehen in den kleinen Supermarkt. Das wichtigste ist schnell erledigt und Emma gibt uns zwei Weinflaschen aus. „Wenn wir das nächste Mal spielen.“ Sagt sie und legt sie Flaschen in den Korb. An der Kasse bezahlt sie die Süßigkeiten und den Wein, während ich den Rest bezahle. Wir verstauen die Sachen in mein Auto und reden die ganze Zeit dabei. Mir gefällt es Zeit mit ihr zu verbringen. Mehr, als es wahrscheinlich sollte.
Zuhause macht Emma die Tür auf und ich trage einen Korb schonmal in die Küche. Daniel springt vom Sofa auf und sagt: „Jay ist schon weg. Er sagt aber, dass wir ruhig zum See fahren können, da es ja so heiß heute ist.“. Ich nicke und Daniel holt den anderen Korb, während ich und Emma schonmal alles in die Schränke und in den Kühlschrank einsortieren. „Meinetwegen können wir dorthin.“. Daniel guckt mich begeistert an und schaut nun fragend zu Emma. Man merkt, dass sie nicht weiß, ob sie das möchte. Sie schüttelt den Kopf und sagt: „Fahrt ruhig. Ich mache es mir mit viel Eis auf mein Bett gemütlich.“. Daniel seufzt, aber scheint die Antwort zu respektieren. Er geht ins Wohnzimmer um wahrscheinlich sich eine Tasche zu packen. Emma räumt immer noch konzentriert ein, aber offensichtlich nur, um sich von ihren Gedanken abzulenken. „Warum nicht?“ frage ich und könnte mir dafür auf die Zunge beißen. Sonst akzeptiere ich doch, wenn Leute etwas nicht wollen, also warum jetzt nicht?
Emma zuckt mit den Schultern und guckt mich an. Weil wir uns nur anstarren wie Idioten, nehme ich mir den Korb und stelle ihn unter der Treppe hin. Im Türrahmen drehe ich mich noch mal zu Emma um und sage zu ihr: „Wenn du doch mitmöchtest, sag einfach.“. Sie nickt, aber setzt sich aufs Sofa und macht den Fernseher an. Ich gehe die Treppe hoch und packe mir eine kleine Tasche. Ich laufe nach unten und Daniel schnappt sich genug trinken und essen mit.
„Wir fahren mit deinem Auto.“ Sagte er und geht schon mal aus der Tür. Ich gucke ein letztes Mal zu Emma. Auch sie guckt mir in die Augen, aber scheint ihre Meinung nicht geändert zu haben. Ich wende meinen Blick von ihr ab und gehe zur Haustür und mache diese hinter mir zu.
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Tragedy Happiness
Teen FictionVerrückt! Das würden die meisten über Emmas taten sagen. Ohne viel Geld zieht sie in eine Stadt, weit weg von ihrem Zuhause, um zu studieren. Sie zieht zu drei Jungs, die sie nicht kennt. Hätte sie gewusst, was alles in Baton Rouge passieren wird, h...