Ich liege im halb dunkeln und gucke auf YouTube irgendein Video an. Es ist mittlerweile zehn Minuten her, als Chase gegangen war. Ich habe mir schon meine Schlafsachen angezogen und mich unter meiner Decke eingekuschelt. Die Tür habe ich ein Spalt offengelassen, damit ich es mitbekomme, wenn er kommt.
Ich muss mir ein fünftes Gähnen verkneifen, da ich wach bleiben möchte. Doch meine Augen fallen immer wieder zu und ich muss sie mühsam aufmachen. Ich bin echt kaputt, dabei habe ich heute nichts wirkliches anstrengendes gemacht.
Das Video ist zu ende, als ich leise Schritte in Flur höre. Ich will gerade meinen Kopf heben, als ich durch den Schatten sehe, dass meine Tür kurz etwas weiter auf, und danach zu gemacht wird. Jetzt ist es komplett dunkel. „Chase?“ frage ich leise. „Habe ich dich geweckt?“ fragt er besorgt und ich merke, wie er sich auf die Bettkante setzt. „Nein.“ Sage ich und lege das Handy weg und rutsche mehr zur Wand und mache ihn Platz. Er legt sich zu mir und sich kuschle mich eng an ihm. Ich streiche mit meiner Hand über seinen Bauch, über dem Saum seines Shirts. Er hat schon seine Schlaf Sachen an. Super… Da bleibt man extra wach, aber bekommt es trotzdem nicht mit.
„Alles Okay?“ frage ich leise. Ich hatte versucht nicht müde zu klingen, aber das ist ja mal voll nach hinten losgegangen. Ein kleines, lachendes Schnauben habe ich gehört und er sagt: „Ja. Das Geld habe ich jetzt.“. Er streicht mit einer Hand meinen Arm und es hinterlässt jedes Mal eine kribbelnde Spur. „Gute Nacht Emma.“ Sagt er und gibt mir ein Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht Chase.“ Sage ich und lege meinen Arm enger um ihn. Ich schließe meine Augen und schlafe auch schnell ein.
*
Ich höre einen wirklich schlimmen Ton. Ich brumme kurz, und taste nach meinem Handy, dass gleichzeitig auch mein Wecker ist und stelle ihn aus. Erst nach ein paar Sekunden fällt mir auf, dass Chase fehlt. Klar, er ist schon unterwegs am Joggen. Ich stehe auf und schnappe mir meine Klamotten und springe unter die Dusche. Wie jedes Mal klopft Chase an, als ich am Zähneputzen bin. Ich mache die Tür auf und lasse ihn rein. Er streichelt mir einmal über den Kopf und schnappt sich seine Zahnbürste. Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, aber das brauche ich auch nicht.
Da ich fertig bin gehe ich raus und laufe nach unten. Ich mache mir einen Kaffee fertig und schmiere mir ein Toast. Chase kommt irgendwann und ich frage: „Musst du heute auch arbeiten?“. Er nickt und sagt: „Aber erst heute Abend. Beziehungsweise heute Nacht.“. Ich nicke nur und schaue auf die Uhr. Ich bin echt gut in Zeit abschätzen. Ich stelle meine Tasse in die Spüle und gehe zur Garderobe und ziehe mir meine Schuhe an. „Bis Später!“ sage ich zu Chase, der mir noch zu winkt bevor ich die Tür zu mache.
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Im Café ist viel los. Es ist schönes Wetter und viele Entscheiden dies auszunutzen. Viele Studenten setzten sich hierher und lernen, ältere Leute kommen und trinken wie immer einen Kaffee und so weiter.
Als kurz vor Schluss dann Claire kommt, freue ich mich richtig. Ich umarme sie und sie flüstert leise in meinem Ohr: „Ich bin nervös.“. „Du wirst es durchziehen. Es wird sicherlich gut gehen.“. Sie nickt und löst sich von mir. Genau in dem Moment kommt Jake und schließt ab. Er ist überrascht, aber kann sich schnell aus seinem Schreck erholen. Er zieht seine Augenbrauen zusammen und fragt leicht besorgt: „Alles Okay?“. Ich nicke, nur Claire presst die Lippen aufeinander. „K… Können wir reden?“. Er macht einen leicht verwirrten Eindruck, aber nickt schließlich. Ich winke den beiden zu und gehe ein paar Meter weiter. Ich habe ja versprochen da zu bleiben. Ich bleibe stehe und gucke auf meinem Handy. Ich habe zwei verpasste Anrufe von Daniel und zehn von Jay. Ich rufe Daniel lieber zurück, weil ich mir nicht sicher bin, ob es ein Scherz ist, oder wirklich was Ernstes passiert ist. „Emma?“ fragt er und ist erleichtert, als ich „Hallo“ sage. „Was ist denn Passiert?“ frage ich und höre wie eine Tür zugeknallt wird. Ich zucke zusammen und höre, wie Daniel genervt seufzt. „Ich kann es dir nicht erzählen. Du musst nach Hause kommen und es selbst sehen.“ Sagt er komplett ernst. „Ich bin auf dem Weg.“ Sage ich und lege auf. Ich gucke zu Claire und Jack, doch um die beiden brauche ich mir wohl keine Sorgen machen. Seine Lippen liegen auf ihre, aber ich gucke schnell weg. Irgendwie schon komisch die beiden zusammen zu sehen.
Ich renne schon nach Hause, aber brauche trotzdem fast zehn Minuten. Ich schließe die Tür auf und sehe niemanden. Ich bleibe stillstehen und höre auch niemanden. Entweder niemand ist hier, oder es läuft gewaltig was schief. Irgendjemand ist immer in der Küche oder im Wohnzimmer. Vor allem im Wohnzimmer lungert immer jemand und schaut Fernsehen.
Ich trete meine Schuhe aus und hänge eine Jacke an die Garderobe. Ich laufe ins Wohnzimmer und sehe, wie eine Zeitung unordentlich auf der Couch liegt. Vielleicht sollte ich es mir nicht angucken, doch ich tue es trotzdem. An sich scheint nichts Auffälliges zu finden sein. Ich klappe sie zu und sehen es dann doch. Genau auf der Titelseite (Auf der ich dummerweise nicht erst draufgeguckt habe) ist ein großes, schwarzweiß Bild. Dort zu sehen sind Chris und Chase, und man erkennt, dass Chris Chase eine große Summe gibt. Der Titel Spruch lässt meine Kinnlade runterfallen.
DARK.B: DROGEN KAUF? WOFÜR MUSS DER RAPPER BEZAHLEN?
Ich lege die Zeitung auf den Couchtisch und klopfe bei Daniel an. Dieser macht auch schnell die Tür an und sagt erleichtert: „Da bist du ja.“ Ich nicke und deute mit dem Zeigefinger auf die Zeitung und er nickt. Er hat verstanden, dass ich weiß, was der Auslöser sein kann. „Er ist komplett sauer geworden. Nicht nur, weil er in der Zeitung ist, sondern wegen der Scheiße, die gelabert wird.“ Sagt er und wir gehen ins Wohnzimmer. „Das Ding ist, wäre Chris vorher nicht in den Schlagzeilen gewesen, weil man herausgefunden hatte, dass er Drogen nimmt, würden sie jetzt nicht so einen Mist schrieben und Chase als Drogendealer hinstellen.“ Sagt er und schüttelt den Kopf. Man kann es drehen und wenden wie man es will, die Presse verdreht Tatsachen so falsch, nur damit es interessant klingt. Das beste Beispiel sehen wie ja hier. „Wo ist er?“ frage ich und Daniel weiß, dass ich Chase meine. „Oben. Er wollte erst eine Runde joggen gehen, aber ich habe Angst, dass er seinen Bruder den Kopf abhakt. Deswegen habe ich ihn nicht laufen lassen.“ Ich nicke und gehe nach oben. Daniel ruft mir auch nichts hinterher, also gehe ich davon aus, dass er es nicht schlimm findet.
Ich klopfe an, aber Chase sagt nichts. In seinem Zimmer höre ich aber auch nichts, weswegen ich die Tür langsam auf mache. Er liegt in seinem Bett auf dem Rücken und hat Kopfhörer in den Ohren. Er wirkt zwar alles andere als entspannt, aber ich gehe dennoch rein. Ich schließe die Tür hinter mir und trete an seinem Bett. Als ich davor stehe macht er die Augen auf und schaut direkt in meine. Doch seine Kopfhörer nimmt er nicht raus. „Hey.“ Sage ich und hoffe, dass er endlich mit mir redet. Er seufzt und setzt sich aufrecht hin und nimmt aus einem Ohr den Hörer raus. „Was willst du?“ fragt er und kann seinen patzigen Ton verstecken. Ich glaube aber auch, dass er es nicht versucht hat. Ich verschränke die Arme vor die Brust und sage: „Auf mich brauchst du nicht sauer sein.“. Er hebt nur eine Augenbraue aber legt sich wieder auf den Rücken und sagt: „Ich habe jetzt wirklich keine Lust auf Reden, Verstanden?“. Ich brauche einen Moment um zu antworten, weil ich auf seine Abweisende Art nicht vorbereitet war. Ich zucke mit den Schultern und sage: „In Ordnung. Rück damit…“ „Du sollst gehen.“ Unterbricht er mich ernst. Mein Mund ist zwar offen, aber es kommt kein Ton heraus. „Ist es dein Ernst?“ frage ich und ziehe die Augenbrauen hoch. Ungläubig gucke ich ihn an. „Ich mache keine scherze Emma. Du sollst gehen.“ Sagt er ernst und steckt sich wieder den Hörer ins Ohr und schließt seine Augen. Ich gucke ihn noch drei Herzschläge an, aber tue das, was er mir gesagt. Ich gehe aus seinem Zimmer und laufe in meins und setzte mich mit einem seltsamen Gefühl auf das Bett. Ich will irgendwas tun, aber ich bin machtlos. Ich habe wirklich kein Problem, wenn er nicht reden möchte, aber dass er nicht Mal will, dass ich da bin, trifft mich schon irgendwie.
Ich gehe nach unten und klopfe bei Jay an. Er macht die Tür auf und guckt mich fragend an. „Darf ich zumindest hier rein?“ frage ich und er nickt. „Alles Okay?“ fragt er mich, während wir uns auf sein Bett setzten. „Chase hat mich aus seinem Zimmer geschmissen.“ Sage ich und gucke das Poster an, was er gegenüber von seinem Bett aufgehängt hat. „Ernsthaft?“ fragt er und ich gucke ihn nickend an. Er zieht die Augenbrauen in die Höhe. „Das werden wir jetzt Daniel sagen, damit er Chase anschnauzen kann. Er soll sich nicht von uns abschotten.“ Sagt er ernst und fährt sich mit seinen Fingern durch seine blonden Haare, die er bald nachfärben sollte. Der Ansatz wird nämlich schon etwas dunkel. Ich nicke und er geht zu Daniel, während ich aus seinem Zimmer ins Wohnzimmer gehe. Ich will mich gerade auf die Couch setzten, da klingelt die Tür. Ich gehe hin und mache auf, doch ich bekomme keinen Ton heraus. Chris steht dort und lehnt sich lässig an den Türrahmen. Sein Mundwinkel zuckt, als er mich sieht, doch ich sage nichts. „Chase da?“ fragt er und will reingehen, doch ich will ihn nicht reinlassen. Ich gehe stattdessen raus und mache die Tür hinter mir zu. Zum Glück weiß ich, wo hier draußen der Notfall Schlüssel versteckt ist. „Was willst du?“ frage ich ihn gereizt. Mein Rücken ist an der Tür gepresst, aber er ist mir definitiv zu nah. Auch er merkt es, aber er geht kein Schritt zurück, sondern grinst verschmitzt.
Ekelhaft!
„Ich will mit meinem Bruder reden.“ Beantwortet er meine Frage. Ich weiß einfach nicht, ob Chase überhaupt mit ihn reden will, oder sollte. Er geht ein paar Schritte nach hinten und ich gehe etwas von der Tür weg. Wir sind uns zum Glück nicht mehr so nah und ich kann besser Nachdenken.
„Ich denke, du solltest ihn anschreiben. Er ist nicht gut anzusprechen.“. Chris hebt unbeeindruckt seine Brauen und seufzt. Innerlich schlage ich mir die Hand gegen die Stirn. Mit einer hohen Wahrscheinlichkeit hat Chase seinen Bruder blockiert. Selbst schuld, aber es ergibt Sinn, warum er deswegen persönlich gekommen ist.
Plötzlich wird die Tür aufgemacht, und Chase steht im Türrahmen. Seine Augen haben kein funkeln und sie wirken so düster. Als wäre kein Leben dadrinnen widerzuspiegeln.
„Was willst du?“ fragt er und klingt dermaßen sauer. Hinter ihn kommen auch Daniel und Jay, aber sagen nichts. Chris und Chase liefern sich ein Blickduell, den Chase gewinnt, da Chris wegguckt und seufzt. Aber sagen tut er nichts. „Verpiss dich! Komm erst wieder, wenn du dich entschuldigen willst! Wobei, eigentlich will ich nicht mal das! Ich will dich einfach nie wiedersehen!“ schreit Chase seinen Bruder an. Dieser zuckt kurz zusammen, aber geht nicht. „Es war nicht meine Absicht, Okay? Es ist scheiße gelaufen, aber ich kann es wieder geradebiegen, aber dafür brauche ich deine Erlaubnis.“ Sagt Chris gefasst und ruhig. Ich bin erstaunt, dass er so ruhig bleibt, während Chase sich offensichtlich zurückhalten muss ihn nicht den Kopf ab zu hacken. „Meine Erlaubnis?“ fragt er verwirrt. „Darf ich klarstellen, dass du mein Bruder bist?“ fragt Chris und behält Chase genau im Auge. Wie ich. Chase hatte mir schon oft gesagt, dass er nicht will, dass sein Name in der Presse mit Chris zusammenhängt. Das es öffentlich wird, dass der berühmte Rapper DARK.B sein Bruder ist.
Chase presst die Lippen aufeinander, aber scheint sich zu beruhigen. Er atmet einmal tief ein und aus und sagt dann: „Lass das drinnen besprechen.“ Sein ruhiger Ton lässt mein Herz schneller schlagen und ich schenke ihn ein kleines Lächeln, dass er aber nicht sieht, da er sich schon umgedreht hat.
Die beiden Geschwister gehen in die Küche und machen die Tür zu, während Jay, Daniel und ich im Wohnzimmer sind und warten. „Eigentlich sitzen wir nur hier, falls Chase Chris an die Gurgel gehen will. Ich will nicht, dass mein bester Freund wegen eines dummen Mordes hinter Gitter sitzt“ sagt Jay auf eine Mal. Ich kichere leise, während Daniel ihn leicht gegen den hinter Kopf schlägt und sagt: „Was bist du denn für ein Freund? Sollte Chase Chris umbringen werden wir schweigen und ihn helfen ihn zu vergraben, ist doch logisch.“. Einfach weil ich nicht mit der Antwort gerechnet habe fange ich an zu lachen.
Wir reden nicht viel, aber ab und zu sagt Jay was, weil er versucht die Stimmung zu lockern. Ihm gelingt es auch eigentlich ganz gut. Doch als wir hören wie die Tür von der Küche aufgemacht wird, spannen wir uns alle an. Ich stehe auf und gehe zur Haustür, die gerade zufällt. Chris und Chase haben sich nicht verabschiedet und so wie Chase aussieht, sollte ich auch nicht nachfragen. Also beiße ich auf die Zunge und verliere einfach kein Wort darüber. Aus seinem Blick kann ich erkennen, dass er mit seinen Gedanken weit weg ist. Nur sind die Gedanken wohl nicht so schön.
„Was?“ fragt er ohne mich anzuschauen. Er hat wohl mein Glotzen doch gemerkt. Ich zucke mit den Schultern, da ich echt keine Ahnung habe, was ich machen soll. Er guckt mich an und will mich wohl am liebsten mit seinem Blick verscheuchen, aber das kann er knicken.
„Möchtest du jetzt mal was sagen?“ frage ich normal, als wäre nie was passiert. Er guckt mich sauer an und sagt: „Nein! Ich will jetzt nicht mit dir, oder den Jungs reden, Verstanden?!“. Er geht an mir vorbei und will nach oben, doch Daniel ist aufgestanden und geht in die Mitte. „Jetzt reiß dich zusammen! Du brauchts nicht mit uns zu reden, aber das kannst du uns auch vernünftig sagen!“ sagt er streng und Chase dreht sich zu ihm um. „Ein Scheiß tu ich!“ schreit der seinen Mitbewohner an, doch dieser hebt nur eine Braue. „Jetzt beruhigt dich mal!“ sagt Daniel wieder in diesem strengen Ton.
Es kracht und ich zucke zusammen. Chase hat mit seiner Faust gegen die Wand geschlagen. Neben der Tür, die zur Treppe führt. Seine Hand ist rot, doch die Wand hat mehr abbekommen. Dort ist nämlich die Tapete gerissen und ein Loch ist in der Wand. „Hör auf mir ständig zu sagen, was sich zu tun haben, oder nicht!!“. Daniel hat seine Arme immer noch vor der Brust verschränkt, aber man sieht ihm an, dass er selber etwas überrascht vom Verhalten seines Kumpels ist. Jay hat nur seine Augen weit geöffnet, aber hält sich offenbar so weit raus. Und ich fühle mich nutzlos. Ich habe keine Ahnung was ich machen oder sagen kann. So gut kenne ich die drei noch nicht.
Ich gucke Chase an, der wiederum Daniel wütend anschaut. „Wie wäre es, wenn du eine Runde joggen gehst?“ frage ich ihn normal. Als wüsste ich nicht, dass er sauer ist. Als würden wir uns hier alle keine tödlichen Blicke ansehen müssen. Er schaut nun mich an, aber der wütende Blick bleibt. „Du solltest dich mal auspowern. Findest du nicht aus?“ frage ich. Sein Blick geht irgendwo neben mir hin und irgendwann nickt er und geht nach oben. Die Jungs atmen tief ein und aus. Als nach fünf Minuten Chase immer noch nicht nach unten gegangen ist, gehe ich nach oben. Die Tür ist ein Spalt offen. Hier, die Erlaubnis ins Zimmer zu gehen, ohne zu klopfen. Ich mache sie dennoch vorsichtig auf und sehe, wie er am Laptop am Schreibtisch sitzt. Er guckt mich kurz an, aber schaut dann schnell wieder auf den PC. Ich laufe zu ihm und sehe, dass er sich die Schlagzeilen anschaut von seinem Bruder. Es ist knapp zwei Monate her, als das Gerücht herum ging, er sei Drogen abhängig. „Ist er abhängig?“ frage ich vorsichtig und stelle mich hinter ihm. Erst habe ich ein schlechtes Gewissen, weil er nicht reden wollte, aber er sagt neutral: „Ich weiß, dass er ja welche nimmt, aber ob er richtig abhängig ist, weiß ich nicht.“ Ich nicke. Er seufzt und fährt sich mit den Händen durchs Gesicht. Ich lege meine Hand vorsichtig auf seine Schulter, doch er rührt sich nicht. Entweder liest er sich den Artikel so konzentriert durch, oder er ignoriert mich. Ich nehme meine Hand weg und will gerade aus seinem Zimmer laufen, da dreht er sich mit dem Stuhl um und schaut mich entschuldigend an. „Tut mir leid, dass ich so ausgerastet bin.“ Sagt er und steht auf und stell sich vor mir hin. Ich nicke nur, da ich nicht sagen kann, dass ich es in Ordnung ist. „Die Wand wirst du nur morgen reparieren.“ Sage ich und lächle ihn ein wenig an. Er nickt und er reibt sich nervös den Nacken. „Wollen wir eine Runde laufen?“ fragt er mich und ich gucke ihn überrascht an. „Joggen?“ frage ich ungläubig und hoffe, dass er das nicht meint. Ich kann einfach nicht joggen. Dafür bin ich einfach zu unsportlich. Ein kurzes Lächeln war auf seinem Gesicht und er schüttelt den Kopf. „Wir können auch einfach nur spazieren gehen.“ Sagt er und ich nicke.
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Tragedy Happiness
Teen FictionVerrückt! Das würden die meisten über Emmas taten sagen. Ohne viel Geld zieht sie in eine Stadt, weit weg von ihrem Zuhause, um zu studieren. Sie zieht zu drei Jungs, die sie nicht kennt. Hätte sie gewusst, was alles in Baton Rouge passieren wird, h...